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Chemische Essays.

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war unmöglich, und ich bitte, daß der eine oder andere,<br />

dessen Name nicht erwähnt worden ist, nicht glauben<br />

möchte, daß ich ihm nicht dankbar bin. Von den Arbeiten,<br />

die in meinem Laboratorium vor sich gingen, habe ich<br />

immer ohne Rückhalt gesprochen, und die gleiche Gewohnheit<br />

hat mein Kollege Dr. Collie, gegenwärtig Professor<br />

der organischen Chemie am College. Der Fortschritt der<br />

Wissenschaft ist das, wofür wir alle arbeiten, und dieser<br />

Fortschritt beruht ganz und gar auf der Erleichterung<br />

der gegenseitigen Mitteilung. Im Mittelalter hemmte der<br />

Alchimist den Fortschritt der Wissenschaft durch seinen<br />

dunklen Schwulst; die Gründung der Akademien im<br />

17. Jahrhundert und die Veröffentlichung ihrer Arbeiten<br />

hat die Dunkelheit beseitigt, durch die der Fortschritt<br />

der Entdeckungen behindert worden war. Es ist mir der<br />

Einwand gemacht worden, daß ein zu freier Verkehr der<br />

Gedanken die Originalität zerstören könne, daß ein Forscher<br />

Ideen des anderen benutzt, und daß es schließlich schwierig<br />

ist, zu entscheiden, was eigentlich ihm allein an der Arbeit<br />

gehört. Was liegt daran? Das Laboratorium, wie es<br />

sein soll, ist eine Familie, wo gegenseitig Rat und Hilfe<br />

auf jede Art gewährt wird, um die Geheimnisse der Natur<br />

aufzuschließen. Der Fortschritt ist so schon schwierig<br />

genug, weshalb also ihm noch ein künstliches Hindernis<br />

in den Weg stellen? Ich scheue mich nicht zu erklären,<br />

daß ich oft Anderen Ideen verdankt habe. Wo ich konnte,<br />

habe ich dies anzuerkennen mich bemüht, doch ist das<br />

nicht immer möglich. Während das Sachliche im Gedächtnis<br />

bleibt und sich in die Gesamtheit der Gedanken einfügt,<br />

um schließlich Frucht zu tragen, gerät die Quelle<br />

in Vergessenheit. Die Kunst der Entdeckung besteht<br />

darin, daß man Glieder schmiedet, durch welche Tatsachen<br />

in Zusammenhang gebracht werden, zwischen denen man<br />

früher keinerlei Beziehung vermutete. Einige sind in<br />

solcher Beziehung mehr begabt, als Andere. Ein gutes<br />

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