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Chemische Essays.

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wohl nach dem Pol, wie nach dem Zenith aussenden; in<br />

dem Maße aber, wie diese sich dem Äquator nähern,<br />

werden sie verbleichen und verschwinden, da dorthin die<br />

Kraftlinien auseinandergehen.<br />

Ich habe einen unvollkommenen Versuch gemacht,<br />

die Erscheinungen der Aurora nachzuahmen, der indessen<br />

doch in gewissem Maße die Verhältnisse des Nordlichtes<br />

zeigt. Eine Glaskugel, die Krypton unter sehr geringem<br />

Druck enthielt, wurde zwischen den Polen eines kräftigen<br />

Magneten aufgehängt*). Auf den Pol der Kugel ist ein<br />

Ring von fünf oder sechs Windungen isolierten Kupferdrahtes<br />

gelegt und mittels eines Induktionsapparates und<br />

einer Leidner Flasche werden starke elektrische Entladungen<br />

durch diesen Ring geschickt. Jede Entladung<br />

wird von einer ringförmigen Entladung im Innern der<br />

Kugel begleitet. Das Ergebnis ist also ein Ring oder<br />

Bogen nahe der oberen Seite der Kugel. Läßt man nun<br />

den Elektromagnet an, so sendet der Ring Zipfel aus, die<br />

den Strahlen des Nordlichtes ganz ähnlich sehen und<br />

gleich diesen eine Drehbewegung, ein Flackern, ein Kürzerund<br />

Längerwerden zeigen, so daß sie den natürlichen<br />

Nordlichtstrahlen sehr ähnlich sind. Könnte man ein<br />

magnetisches Modell der Erde innerhalb der Kugel anbringen,<br />

so bin ich überzeugt, daß die Strahlen sich in<br />

den Richtungen bewegen würden, die in der Figur angegeben<br />

sind, so daß die Nachahmung der Wirklichkeit<br />

noch bedeutend näher kommen würde. Das Licht, welches<br />

reines Krypton unter diesen Umständen entwickelt, ist<br />

ein weißliches Stahlblau, mit gelegentlichem grünen und<br />

violettem Schimmer, und erinnert auch insofern an das<br />

natürliche Nordlicht. Indessen ist bereits bemerkt worden,<br />

daß mehr als wahrscheinlich das Spektrum des Nord-<br />

*) Es wurde der Elektromagnet eines kleinen, einpferdigen Dynamo<br />

benutzt.<br />

http://rcin.org.pl

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