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Chemische Essays.

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eintrat. Dann wurde die Wägung wiederholt. Lange<br />

Zeit glaubte Landolt kleine Gewichtsveränderungen<br />

entdeckt zu haben, die zuweilen positiv, zuweilen negativ<br />

ausfielen, doch konnte er nachweisen, daß diese Änderungen<br />

durch sekundäre Ursachen (Ausdehnung des Glases) begründet<br />

waren. Als er alle derartigen Störungen ausschloß<br />

, konnte er nach stattgehabter Reaktion keine<br />

Gewichtsveränderung entdecken. So muß man schließen,<br />

daß durch chemische Vorgänge das Gewicht tatsächlich<br />

nicht beeinflußt wird, vorausgesetzt, daß nichts Wägbares<br />

das Reaktionsgefäß verläßt oder dahineintritt.<br />

Erwähnung verdient ein sehr sinnreiches Experiment<br />

von J o 1 y. Es wurde erdacht, um zu bestimmen, ob durch<br />

die Wechselwirkung zweier Stoffe eine Änderung der<br />

Masse eintritt und die Einrichtung des Reaktionsgefäßes<br />

war ungefähr wie bei Landolt. Statt des Gewichtes<br />

oder der Anziehung der Erde wurde aber die Masse oder<br />

Trägheit geprüft. Das Gefäß mit den reagierenden<br />

Stoffen war an einer Torsionswage befestigt, deren Arm<br />

rechtwinklig zur Bewegung der Erde stand, welche bekanntlich<br />

mit einer Geschwindigkeit von 50 km pro<br />

Sekunde durch den Raum eilt. Wenn während des<br />

chemischen Vorganges neue Materie entstände, so hätte<br />

sie nicht die Bewegungsenergie, welche die vorhandene<br />

Masse infolge der Erdbewegung besitzt und man hätte<br />

eine Verzögerung erwarten müssen, die sich durch eine<br />

Drehung der Torsionswage verraten hätte. Wäre umgekehrt<br />

Masse vernichtet worden, so hätte eine Beschleunigung<br />

eintreten müssen. Die Ergebnisse der Versuche<br />

waren durchaus negativ; hieraus darf geschlossen werden,<br />

daß entsprechend den Ergebnissen Landolts durch<br />

chemische Vorgänge keine Änderung der Masse bewirkt<br />

wird. Es ist also weder eine Änderung des Gewichtes,<br />

noch eine solche der Trägheit nachgewiesen worden.<br />

Ein merkwürdiger Widerspruch ist noch vorhanden,<br />

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