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Chemische Essays.

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eichte uns die Nachricht von dem Ausbruch des Deutsch-<br />

Französischen Krieges. Ich hatte beabsichtigt, nach<br />

Heidelberg zu gehen, um bei Bunsen zu arbeiten; doch<br />

wurde es als unvorsichtig angesehen, bei der unsicheren<br />

Beschaffenheit der kontinentalen Zustände einen Aufenthalt<br />

so nahe an der Grenze zu wählen. So blieb ich<br />

weiter in Tatlocks Laboratorium und hörte bei William<br />

Thomson. Als sich der Sieg der Deutschen als unzweifelhaft<br />

herausgestellt hatte, ging ich nach Heidelberg, besuchte<br />

Bunsen und bekam einen Platz in seinem Laboratorium.<br />

Da aber mehrere meiner Freunde Fittigs Unterricht<br />

in Tübingen sehr rühmten, ging ich im Frühling 1871<br />

dorthin und begann eine Arbeit über Platinammoniumverbindungen,<br />

die ich bei Tatlock hergestellt hatte. Nach<br />

kurzer Zeit schlug mir aber Fittig ein Thema seiner<br />

eigenen Wahl vor, nämlich die Toluylsäuren, und nach<br />

zwei Jahren erwarb ich mir den Doktorgrad durch eine<br />

Dissertation über die Ortho- und Metatoluylsäure. Vorlesungen<br />

hörte ich bei Reusch über Physik und Quenstedt<br />

über Geologie. Fittig war ein ausgezeichneter Lehrer im<br />

Laboratorium wie im Hörsaal; ebenso habe ich viel von<br />

Wilhelm S t ä d e 1 und Ira R e m s e n, seinen Assistenten gelernt;<br />

ferner von meinen Studiengenossen Peter Römer,<br />

Emil Kachel, Böttinger und Riigheimer.<br />

Als ich nach Glasgow zurückgekehrt war, bewarb<br />

ich mich um die Assistentenstelle bei der Young-Professur<br />

für technische Chemie an der „Anderson-Universität",<br />

die damals von Gustav Bischof, dem Sohne des berühmten<br />

Bonner Geologen, bekleidet wurde. Professor Bischofs<br />

Kenntnis des Englischen war von solcher Beschaffenheit,<br />

daß er sehr viel Zeit brauchte, um sich auf seine Vorlesungen<br />

vorzubereiten. Daher hatte ich für die etwa<br />

zwanzig Studenten im Laboratorium allein Sorge zu tragen.<br />

Otto Hehn er, jetzt einer der besten Stadtchemiker in<br />

London, war sein Privatassistent, und seine Ratschläge<br />

http://rcin.org.pl

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