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Chemische Essays.

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Leuchtfarbe anzuwenden. Dann gibt es eine andere<br />

Klasse von Stoffen, welche die Strahlen, die sie empfangen,<br />

umwandeln in Wellen mit anderer Periode. Unter ihnen<br />

nenne ich einen Stoff, der in der Rinde der Roßkastanie<br />

enthalten ist, ferner viele künstliche Farbstoffe. Am auffallendsten<br />

sieht man es bei der schön roten Farbe Eosin.<br />

Diese Stoffe leuchten nicht fort, nachdem die Beleuchtung<br />

aufgehört hat; Edmond Becquerel nannte sie fluoreszent.<br />

Die Eigenschaft solcher Stoffe ist, daß sie<br />

kurze Lichtwellen in längere verwandeln. So ist eine<br />

Lösung von saurem Chininsulfat, die für gewöhnliches<br />

Licht vollkommen durchsichtig und wasserklar erscheint,<br />

undurchsichtig für ultraviolettes Licht. Es wirft sie zurück,<br />

indem sie gleichzeitig ihre Wellenlänge vergrößert; so<br />

erscheint die Lösung blauviolett leuchtend.<br />

Schon 1838 begann Faraday die Lichterscheinungen<br />

beim Durchgang eines hochgespannten elektrischen Stromes<br />

durch verdünnte Gase zu prüfen. Ein jedes Gas gibt<br />

dabei ein stetiges, farbiges Licht aus, das ganz verschieden<br />

ist von den blitzähnlichen Erscheinungen des elektrischen<br />

Funkens, wenn er zwischen beiden Polen in Luft von gewöhnlichem<br />

Druck überspringt. Der Druck muß auf etwa<br />

ein Hundertstel des gewöhnlichen Wertes vermindert<br />

worden sein, bevor derartige Erscheinungen aufzutreten<br />

beginnen; dies hängt indessen von der chemischen Natur<br />

des Gases ab, durch welches man die Entladung leitet.<br />

Unter solchen Umständen leuchtet Wasserstoff mit rotem<br />

Licht, Luft mit blaß violettem, Kohlendioxyd läßt ein<br />

Stahlblau erscheinen. Der Widerstand solcher verdünnter<br />

Gase gegen diese Entladung ist viel geringer, als bei gewöhnlichem<br />

Druck. Er hängt ebenso wie bei festen<br />

Leitern von der Entfernung der Pole sowie von der besonderen<br />

Beschaffenheit des Stoffes ab. Hittorf, der<br />

hervorragende Physiker in Münster, hat zuerst Versuche<br />

bei noch geringerem Druck angestellt; bei diesen noch<br />

Ramsay, <strong>Essays</strong>. 12<br />

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