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Chemische Essays.

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nur was das gerade vorliegende Problem anlangt, sondern<br />

über alle Verzweigungen seines Faches, so kann es für<br />

solche, deren Begabung sie dafür empfänglich macht, nichts<br />

besseres geben, als solch einen anregenden Unterricht.<br />

Für diejenigen, welche das Gebiet nicht selbst einigermaßen<br />

kennen, ist es äußerst schwierig, den Inhalt von<br />

Lord Kelvins Beiträgen zum menschlichen Wissen zu<br />

erklären. Ich beginne damit, daß ich die W^orte anführe,<br />

die Helmholtz, der verstorbene Professor der Physik<br />

an der Berliner Universität und ein alter, intimer Freund<br />

von Lord Kelvin über ihn geschrieben hat. „Sein besonderes<br />

Verdienst besteht in seiner Methode, die Probleme<br />

der mathematischen Physik zu behandeln. Er hat mit der<br />

größten Ausdauer dahin gestrebt, die mathematische Theorie<br />

von hypothetischen Annahmen zu befreien, welche nicht<br />

ein unmittelbarer Ausdruck beobachteter Tatsachen sind.<br />

Auf solche Weise hat er sehr viel dazu getan, die alte,<br />

unnatürliche Scheidung zwischen experimenteller und mathematischer<br />

Physik zu beseitigen und die letztere zu<br />

einem genauen und reinen Ausdruck der Gesetze der Erscheinungen<br />

zu gestalten. Er ist ein eminenter Mathematiker,<br />

aber die Gabe, eine physikalische Erscheinung<br />

in eine mathematische Gleichung zu übersetzen, und umgekehrt,<br />

ist viel seltener, als die Lösung eines gegebenen<br />

mathematischen Problems zu finden, und nach dieser<br />

Richtung ist Sir William Thomson ganz besonders<br />

hervorragend und original." Als Lord Kelvin seine<br />

Untersuchungen begann, war die Aequivalenz zwischen<br />

Wärme und Arbeit unbekannt; die Kräfte wurden in konservative<br />

und nicht konservative geteilt und die Welt war<br />

angefüllt mit feinen Fluiden und Effluvien; es muß nahezu<br />

hoffnungslos ausgesehen haben, irgend eine allgemeine Erklärung<br />

der materiellen Erscheinungen zu suchen. Licht,<br />

Wärme, Elektrizität, Magnetismus, chemische Wirkung<br />

wurden alle als verschiedene „Kräfte" angesehen, jede<br />

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