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Tier & Apotheke - S&D-Verlag GmbH

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Foto: © Privat<br />

<strong>Tier</strong>haltung & Pflege<br />

Exklusiv aus Ihrer <strong>Apotheke</strong><br />

Serie:<br />

Flohspeichelallergien<br />

richtig behandeln<br />

Eine Flohspeichelallergie in den Griff<br />

zu bekommen, ist keine einfache Sache.<br />

Doch es gibt mehrere Möglichkeiten,<br />

den lästigen Symptomen wie ständigem<br />

Juckreiz oder kahlen Stellen im<br />

Fell sowie der eigentlichen Ursache<br />

Herr zu werden.<br />

Hat es sich ein Floh im Fell einer Katze<br />

oder eines Hundes bequem gemacht,<br />

begibt er sich sofort auf die<br />

Suche nach einer günstigen Hautstelle,<br />

um seinen Hunger nach frischem Blut zu<br />

stillen. Doch mit dem einfachen Saugen<br />

des begehrten Körpersaftes allein ist es<br />

nicht getan. Denn das aufgenommene<br />

Blut würde im Körper des lästigen Parasiten<br />

nach spätestens 30 Sekunden gerinnen,<br />

und mit dem Floh wäre es vorbei.<br />

Um das zu verhindern, spritzt das unangenehme<br />

Krabbeltier beim Einstich in<br />

die Haut seinen Speichel mit bestimmten<br />

gerinnungshemmenden Stoffen ins<br />

Blut. Und genau darauf reagieren viele<br />

Hunde und Katzen allergisch.<br />

Typische Symptome sind häufiges Lecken<br />

der juckenden Hautstellen, ein<br />

struppiges oder stumpfes Fellkleid sowie<br />

eine meist sehr empfindliche Haut. Ohne<br />

rechtzeitige Behandlung können sich im<br />

weiteren Verlauf auch Rötungen, Pickel,<br />

Pusteln und verklebte oder verkrustete<br />

Stellen auf der Haut zeigen. Doch nicht<br />

immer lassen sich deren Verursacher auf<br />

einem <strong>Tier</strong> sofort und mit bloßem Auge<br />

entdecken. Vor allem bei Katzen und<br />

Hunden mit langem, dichtem Fell oder<br />

einer dunklen Haut sind die kleinen Plagegeister<br />

nur schwer zu erkennen. Die<br />

Lieblingsorte der Flöhe finden sich am<br />

Kopf und am Hals, am hinteren Rücken<br />

Foto: © Wikimedia/ Caroldermoid<br />

und im Innenschenkelbereich. Hier findet<br />

man üblicherweise auch die ersten<br />

Hautentzündungen.<br />

Umfassend bekämpfen<br />

Leidet Ihr <strong>Tier</strong> nachgewiesenermaßen<br />

unter einer Flohspeichelallergie, ist es<br />

mit der Behandlung des <strong>Tier</strong>patienten allein<br />

nicht getan. Zwar kann der <strong>Tier</strong>arzt<br />

zunächst kurzfristig mit Kortison oder<br />

anderen Medikamenten den lästigen<br />

Juckreiz eindämmen. Aber um weiterführende<br />

Maßnahmen wie regelmäßiges<br />

und gründliches Reinigen des Haustierzubehörs<br />

sowie eine umfassende Parasitenbekämpfung<br />

im gesamten Haushalt<br />

kommt der <strong>Tier</strong>besitzer leider meist<br />

nicht herum.<br />

Hyposensibilisierung kann helfen<br />

Eine bisweilen recht erfolgversprechende,<br />

allerdings etwas aufwändigere Methode,<br />

eine Flohspeichelallergie in den<br />

Griff zu bekommen, ist eine sogenannte<br />

Immuntherapie oder Desensibilisierung.<br />

Dabei bekommt der Vierbeiner in nach<br />

und nach ansteigender Konzentration<br />

genau diejenigen Allergene unter die<br />

Haut gespritzt, gegen die er eine allergische<br />

Reaktion gezeigt hat. Die geringen<br />

Anfangskonzentrationen sollen das <strong>Tier</strong><br />

nach und nach gegenüber den symptom-<br />

Dr. Wittigs Praxistipp<br />

Dr. med. vet. Kerstin Wittig aus Moers stellt in dieser Serie häufig<br />

vorkommende <strong>Tier</strong>krankheiten und ihre schulmedizinische und<br />

naturheilkundliche Behandlung vor.<br />

Das schützende Deckhaar<br />

dieser Katze ist bis auf die<br />

Rückenpartie vollständig<br />

ausgefallen. Die schütteren<br />

Fellstellen öffnen weiteren<br />

Parasiten Tür und Tor.<br />

Bei Flohbefall<br />

ist Hygiene im<br />

Haushalt das<br />

oberste Gebot.<br />

auslösenden Allergenen unempfindlich<br />

(„hyposensibel“) machen. Allerdings<br />

muss der <strong>Tier</strong>besitzer dabei viel Geduld<br />

mitbringen, denn diese Therapie kann<br />

sich über mehrere Monate hinziehen.<br />

Das Spritzen des Allergens erfolgt dabei<br />

üblicherweise zweimal pro Woche in der<br />

<strong>Tier</strong>arztpraxis. Manchmal zeigt sich aber<br />

auch recht schnell schon nach den ersten<br />

Spritzen eine deutliche Besserung.<br />

Aktuellen Studien zufolge liegen die<br />

Erfolgsaussichten bei dieser Form der<br />

Behandlung bei etwa 70 Prozent.<br />

Ob Sie sich bei Ihrem <strong>Tier</strong> für eine kurzfristige<br />

medikamentöse Behandlung<br />

oder eine nachhaltig auf die Ursache<br />

ausgerichtete Immuntherapie entscheiden,<br />

richtet sich dabei natürlich nach der<br />

individuellen Verfassung und den Haltungsbedingungen<br />

des <strong>Tier</strong>es. Am besten<br />

lassen Sie sich von Ihrem <strong>Tier</strong>arzt beraten,<br />

welche Therapieform für Ihren<br />

Vierbeiner die besten Erfolgsaussichten<br />

bietet.<br />

Foto: © BfT/ Klostermann<br />

24 05 | 2013 Unsere besten Freunde

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