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Kanzlei & Persönliches<br />

Kanzleimanagement<br />

hat. Auswertungen aus <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung<br />

beispielsweise wer<strong>de</strong>n als verschlüsselte<br />

<strong>PDF</strong>-Datei an Mandanten gesen<strong>de</strong>t. HSP<br />

bietet zusätzlich die Option, sämtliche Mails<br />

zu verschlüsseln. Doch nach Aussage von<br />

Carsten Schulz ist dieser Wunsch auf Mandantenseite<br />

die absolute Ausnahme.<br />

Eine Mailverschlüsselung stellt Kanzleien<br />

auch bei <strong>de</strong>r Archivierung vor technische<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen. Wer<strong>de</strong>n Mails verschlüsselt<br />

archiviert, kann eine spätere Lektüre<br />

daran scheitern, dass <strong>de</strong>r Mitarbeiter (Empfänger)<br />

die Kanzlei bereits verlassen hat<br />

und niemand seinen persönlichen Schlüssel<br />

kennt o<strong>de</strong>r dieser nicht mehr vorliegt. Auch<br />

hier nutzt HSP eine Datev-Lösung, bei <strong>de</strong>r<br />

Mails unverschlüsselt im Dokumentenmanagementsystem<br />

abgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Viele Dateien sind für einen Versand als<br />

Mailanhang inzwischen zu groß. Deswegen<br />

bieten sich sogenannte Cloud-Dienste wie die<br />

populäre Dropbox o<strong>de</strong>r Skydrive von Microsoft<br />

an. Dabei liegen die Dateien auf einem<br />

Server in einem Rechenzentrum. „Für Mandantendaten<br />

ist die Dropbox tabu“, so Schulz.<br />

Der Grund: Die Server stehen in <strong>de</strong>n USA<br />

und unterliegen nicht <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Datenschutzbestimmungen.<br />

Doch <strong>de</strong>r Dienst ist so<br />

praktisch, dass ihn Schulz und seine Kollegen<br />

für kanzleiinterne Zwecke nutzen. Damit<br />

allerdings keine US-Behör<strong>de</strong> mitlesen kann,<br />

Unterschiedliche Lösungen<br />

verwen<strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>n Verschlüsselungsdienst<br />

Box-Cryptor.<br />

USB-Sticks und CDs<br />

als Einfallstore für Viren<br />

Mögliche Einfallstore für Viren sind Datenträger<br />

wie etwa USB-Sticks o<strong>de</strong>r CDs. Falls<br />

Mandanten o<strong>de</strong>r Mitarbeiter Daten darüber in<br />

<strong>de</strong>n Rechner einlesen, sollte ein Virencheck<br />

vorangehen. Wenn bei Mandanten gearbeitet<br />

wird und keine Datenverbindung zum Server<br />

besteht, sollten sie die Mitarbeiter verschlüsselt<br />

ablegen. Wie eine Kanzlei Daten<br />

sammelt, verarbeitet und speichert, sollte sie<br />

gegenüber Mandanten offenlegen. Das fängt<br />

interner Datenschutzbeauftragter externer Datenschutzbeauftragter<br />

ständiger Zugriff und<br />

bringt praktische Erfahrung<br />

Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Person<br />

aus an<strong>de</strong>ren Unternehmen bei<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung ein<br />

darf nicht zeitgleich <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsleitung angehören<br />

o<strong>de</strong>r IT-Verantwortlicher sein<br />

fällt zeitlich für beraten<strong>de</strong><br />

Tätigkeit o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

Kanzleiarbeit aus<br />

laufen<strong>de</strong> Kosten und Zeitaufwand<br />

für Weiterbildung zum<br />

Thema<br />

Kanzlei ist auf diesen Mitarbeiter<br />

angewiesen, erneute<br />

Kosten bei einem Kanzleiwechsel<br />

Quelle: Autor<br />

keine Kosten für Weiterbildung<br />

zum Thema<br />

höhere Spezialisierung durch<br />

Konzentration auf das Thema<br />

kalkulierbare<br />

Monatspauschale<br />

» Interessante Links<br />

Wechsel <strong>de</strong>s Dienstleisters bei<br />

Unzufrie<strong>de</strong>nheit<br />

Berufsverband <strong>de</strong>r Datenschutzbeauftragten Deutschlands: www.bvdnet.<strong>de</strong><br />

Fachgruppe Externe Datenschutzbeauftragte: www.externer-datenschutz.<strong>de</strong><br />

Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit: www.gdd.<strong>de</strong><br />

Bun<strong>de</strong>sbeauftragter für <strong>de</strong>n Datenschutz und die Informationsfreiheit:<br />

www.bfdi.bund.<strong>de</strong><br />

Informationsseite <strong>de</strong>r Intersoft Consulting Services:<br />

www.datenschutzbeauftragter-info.<strong>de</strong><br />

Bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetz (BDSG): www.gesetze-im-internet.<strong>de</strong>/bdsg_1990<br />

bei <strong>de</strong>r Internetseite mit einem Hinweis an:<br />

Wie wird mit persönlichen Daten aus<br />

einem Kontaktformular umgegangen?<br />

Wer<strong>de</strong>n Dateien mit <strong>de</strong>r IP-Adresse <strong>de</strong>s<br />

Besuchers (Cookies) gespeichert?<br />

Wer<strong>de</strong>n die Seitenaufrufe mit Analysewerkzeugen<br />

wie beispielsweise Google-<br />

Analytics ausgewertet?<br />

Auch neue Mitarbeiter sollten über die Art<br />

und Weise <strong>de</strong>r Datenverarbeitung informiert<br />

wer<strong>de</strong>n. „Neue Mitarbeiter erhalten<br />

mit ihrem Arbeitsvertrag eine Datenschutzrichtlinie,<br />

die sie unterschreiben müssen“,<br />

erklärt StB Klöcker. Bei HSP gibt es außer<strong>de</strong>m<br />

noch eine Internetrichtlinie, die die private<br />

Nutzung von Mails und Internet regelt. „Wer<br />

die Nutzung <strong>de</strong>s beruflichen Mailkontos für<br />

private Zwecke zulässt, wird im Auge <strong>de</strong>s<br />

Gesetzgebers zum Telekommunikationsanbieter<br />

und unterliegt damit <strong>de</strong>m Telekommunikationsgeheimnis.<br />

Die Kanzlei darf<br />

bei Verstößen eines Mitarbeiters nicht ohne<br />

weiteres in seine Mails schauen“, sagt Haag.<br />

Bei HSP ist die private Internetnutzung in<br />

<strong>de</strong>n Pausen erlaubt – Onlinespiele, Facebook,<br />

Webseiten mit rassistischen, rechtsradikalen<br />

o<strong>de</strong>r sexistischen Webseiten sind untersagt.<br />

Die Internetrichtlinie enthält auch Regeln zu<br />

Stil und Etikette in Mail-Texten.<br />

Unabhängig davon, ob sich Kanzleien für<br />

einen in- o<strong>de</strong>r externen DSB entschei<strong>de</strong>n,<br />

die Umsetzung <strong>de</strong>r gesetzlichen Vorschriften<br />

kostet Geld. Welche Lösung günstiger ist,<br />

hängt von <strong>de</strong>r jeweiligen Kanzlei ab, doch an<br />

<strong>de</strong>r Qualität sollte sie nicht sparen, <strong>de</strong>nn das<br />

BDSG sieht bei Verstößen Geldbußen in Höhe<br />

von bis zu 300.000 Euro vor. Der Verrat von<br />

betrieblichen o<strong>de</strong>r geschäftlichen Geheimnissen<br />

kann laut Strafgesetzbuch Freiheitsstrafen<br />

bis zu zwei Jahren o<strong>de</strong>r eine Geldstrafe<br />

zur Folge haben. Doch wäre für die Zukunft<br />

einer Steuerkanzlei <strong>de</strong>r Vertrauensverlust<br />

nach Bekanntwer<strong>de</strong>n eines „Datenlecks“<br />

wahrscheinlich noch <strong>de</strong>utlich schlimmer.<br />

46 SteuerConsultant 2 _ 13 www.steuer-consultant.<strong>de</strong>

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