April - Gemeinde Sengenthal
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Mitteilungsblatt der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Sengenthal</strong><br />
Aus unserem <strong>Gemeinde</strong>archiv<br />
Fortsetzung von Nr. 3<br />
Offensichtlich gab es bei den nun folgenden Grundstücksverhandlungen<br />
zum Schulhausbau Schwierigkeiten. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
beschloss deshalb in seiner Sitzung am 31. März<br />
1923:<br />
Winnberg, 31. März 1923<br />
Beschluß<br />
Betreff: Erbauung eines Schulhauses in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Sengenthal</strong>.<br />
Zur heutigen Sitzung des <strong>Gemeinde</strong>rats <strong>Sengenthal</strong>, wurden<br />
von unterfertigten Bürgermeister der II. Bürgermeister und<br />
die 5 <strong>Gemeinde</strong>räte richtig und rechtzeitig geladen. Erschienen<br />
sind außer dem I. Bürgermeister der II. Bürgermeister<br />
und 5 <strong>Gemeinde</strong>räte, so daß die beschlußfähige Anzahl vorhanden<br />
ist.<br />
Nach eingehender Beratung wurde mit 4 gegen 3 Stimmen<br />
folgendes beschlossen:<br />
1. Nachdem die Verhandlungen bezüglich des Schulhausbauplatzes<br />
mit Josef Stadler gescheitert sind, so sind hierzu<br />
anderweitige Bauplätze zu gewinnen.<br />
2. Demgemäß wird in erster Linie das Grundstück Plan Nr.<br />
1283 des Johann<br />
Vetter Winnberg südlich seines Anwesens und jenes des<br />
Bauern Josef Seitz von dort zwischen dem Anwesen des<br />
Gütlers Martin Dürr und Leonhard ………….. in Vorschlag<br />
gebracht. Sollten sich die Plätze hierzu nicht eignen, so wird<br />
in zweiter Linie das Grundstück der Ortsgemeinde Winnberg<br />
zunächst dem Anwesen Nr. 10 in Aussicht gestellt. Sowohl<br />
Vetter als Seitz erklärten sich zur unentgeldlichen Abgabe<br />
ihrer Grundstücke in der Größe von je 80 Dezimalen bereit.<br />
3. Der anwesende Ortsausschuß von Winnberg ist mit der<br />
Abgabe des vorgenannten Ortsgemeindegrundstückes einverstanden<br />
und zwar gleichfalls ohne Entschädigung.<br />
Warum nun in den Bemühungen um den Schulhausbau eine<br />
längere Pause eintrat, wissen wir nicht. Nachdem jedoch<br />
nach längerer Krankheit der langjährige Bürgermeister Josef<br />
Alois Feßmann, Gutsbesitzer von Weichselstein, am 3. <strong>April</strong><br />
1925 verstorben war, wurde unter seinem Nachfolger, dem<br />
Landwirt Josef Stadler aus <strong>Sengenthal</strong>, das Projekt wieder<br />
aufgenommen. Am 6. Mai 1925 wurden vom <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
und vom Ortsausschuss folgende Beschlüsse gefasst.<br />
<strong>Sengenthal</strong>, 6. Mai 1925<br />
Beschluß<br />
Betreff: Erbauung eines Schulhauses in <strong>Sengenthal</strong><br />
In heutiger <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung zu welcher von den vorschriftsmäßig<br />
7 geladenen Mitglieder 7 erschienen sind,<br />
wurde einstimmig beschlossen wie folgt:<br />
1. Auf den Plan Nr. 514 a. u. b. mit 34 Dezimal auf der anschließenden<br />
Gartenfläche des Bürgermeisters Josef Stadler<br />
mit annähernd 20 Dezimal und der anstoßenden Gartenfläche<br />
des Michael Maier mit annähernd 12 Dezimal soll ein<br />
Schulhaus nach den Skizzen des Bezirksbaurats Kühl vom<br />
14. März 1923 erbaut werden. Für den Plan Nr. 514 a u. b<br />
erhält Herr Bürgermeister Stadler den an seinen Garten anstoßenden<br />
Ortsgemeindegrund mit circa 20 Dezimal im<br />
Tauschwege vorbehaltlich der Zustimmung des Ortsausschusses<br />
<strong>Sengenthal</strong>. Für die Gartenflächen wird pro Dezimal<br />
eine Entschädigung bzw. Kaufpreis von 15 Mark einschließlich<br />
der Bäume festgesetzt womit Stadler und Maier<br />
einverstanden sind.<br />
2. Die entstehenden Kosten sollen in nachstehender Weise<br />
gedeckt werden<br />
a. Die Baumaterialien sind von den <strong>Gemeinde</strong>dienstpflichtigen<br />
unentgeldlich beizufahren, wobei bemerkt wird daß das<br />
Schulhaus aus Kalksteinen des Winnberges mit Hintermauerung<br />
von Ziegelsteinen aufgeführt werden soll.<br />
b. Um Kreisfondzuschüsse soll nachgesucht werden.<br />
c. Zur Deckung der Restkosten hat jeder Steuerpflichtige im<br />
Verhältnis zu seinem Steuersoll, soweit es zur Umlage herangezogen<br />
weden kann, einen Vorschuß zu leisten.<br />
d. Sollte trotz aller Bemühungen ein ungedeckter Rest bleiben,<br />
so ist bei der Bezirkssparkasse Neumarkt ein kleineres<br />
Kapital auf vielleicht 3 Jahre aufzunehmen.<br />
3. Die Anfertigung der Pläne wird dem Bezirksbaurat Kühl<br />
bezw. seinen Nachfolger übertragen.<br />
4. Die Verpflockung des Bauplatzes hat heute noch zu erfolgen.<br />
5. Der zukünftige Schulbezirk <strong>Sengenthal</strong> soll die politische<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Sengenthal</strong> umfassen,<br />
Mit der Grundabtretung einverstanden.<br />
Ortsauschuß <strong>Sengenthal</strong><br />
Betreff: wie oben<br />
Zur heutigen Sitzung des Ortsausschusses wurden vom Ortspfleger<br />
die 2 Ortsausschußmitglieder richtig geladen und<br />
sind auch erschienen. Zum Schulhausbauplatz wird der südlich<br />
der geschlagenen Pflöcke befindliche Ortsgemeindegrund<br />
<strong>Sengenthal</strong> unentgeldlich an die politische <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Sengenthal</strong> abgetreten. Der nördlich der Pflöcke befindliche<br />
Ortsgemeindegrund wird als teilweise Entschädigung unentgeldlich<br />
an den Herrn Bürgermeister Stadler in <strong>Sengenthal</strong><br />
abgetreten.<br />
Neben den politischen <strong>Gemeinde</strong>n gab es in dieser Zeit noch<br />
die sog. „Ortsgemeinden“, die für bestimmte Aufgaben (vor<br />
allem für den Gemeinschaftsgrund) in den Orten selbstständig<br />
zuständig waren.<br />
Offensichtlich gab es Schwierigkeiten die Bewohner von<br />
Winnberg von der Aussprengelung aus dem Schulsprengel<br />
Tauernfeld zu überzeugen. Deshalb beschloss der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
am 2. Juli 1926 wie folgt:<br />
2. Juli 1926<br />
Beschluß<br />
Betreff: Erbauung eines Schulhauses in <strong>Sengenthal</strong>.<br />
In heutiger <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung, zu welcher von den vorschriftsmäßig<br />
7 geladenen Mitgliedern 7 erschienen sind,<br />
wurde nachstehender Beschluß gefasst:<br />
1. Wir sind nach wie vor dafür, daß für die politische <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Sengenthal</strong> in <strong>Sengenthal</strong> ein Schulhaus gebaut und<br />
die Ortschaft Winnberg evt. zwangsweise aus dem Schulsprengel<br />
Tauernfeld ausgeschult und <strong>Sengenthal</strong> zugeteilt<br />
wird. Wenn zur Zeit in der Ortschaft <strong>Sengenthal</strong> wenig<br />
Schulkinder vorhanden sind, so kann das nur eine vorübergehende<br />
Erscheinung sein, nachdem die Ortschaft Sen-