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Perspektivenwechsel in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland

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Wirtschafts- und Sozialpolitik<br />

WISO<br />

Diskurs<br />

Kohärente Migrationspolitik gestalten<br />

Perspektivwechsel 3<br />

Notwendig ist e<strong>in</strong>e kohärente Migrationspolitik. <strong>Deutschland</strong> wird<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft aus wirtschaftlichen Gründen auf weitere E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungen<br />

angewiesen. Zur Mil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Folgen <strong>der</strong> demografischen Entwicklung<br />

ist e<strong>in</strong>e systematische E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungspolitik erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Neben den bereits e<strong>in</strong>geleiteten Öffnungsprozessen ist die E<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>es Punktesystems als Steuerungs<strong>in</strong>strument s<strong>in</strong>nvoll. Im Inland<br />

muss für E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung geworben und im Ausland das Selbstverständnis<br />

als E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungsland glaubhaft präsentiert werden. Migrationsund<br />

Entwicklungspolitik müssen besser verzahnt werden. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Freizügigkeitsrechte <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU darf es ke<strong>in</strong> Zwei-Klassen-Europa geben.<br />

Die E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung darf nicht zu Lohndump<strong>in</strong>g, Verdrängungsprozessen<br />

und unzumutbaren Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen führen.<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gsschutz und humanitäres Aufenthaltsrecht auf<br />

frühzeitige Teilhabe ausrichten<br />

Perspektivwechsel 4<br />

Der Flüchtl<strong>in</strong>gsschutz und das humanitäre Aufenthaltsrecht s<strong>in</strong>d auf<br />

frühzeitige Teilhabe <strong>der</strong> Flüchtl<strong>in</strong>ge auszurichten. Bisher bleibt <strong>der</strong> Aufenthaltsstatus<br />

vieler Flüchtl<strong>in</strong>ge über Jahre unsicher, obwohl sich ihre<br />

Lebensperspektive <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> verfestigt. Deshalb sollten frühzeitig<br />

Integrationsangebote gemacht werden. Die räumliche Beschränkung<br />

des Aufenthaltes von Flüchtl<strong>in</strong>gen sollte aufgehoben und die sozialen<br />

Leistungen an die realen Bedürfnisse angepasst werden. Die Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

<strong>in</strong> Sammelunterkünften sollte die Ausnahme, die <strong>in</strong> Wohnungen<br />

die Regel se<strong>in</strong>. Die Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner <strong>der</strong> Quartiere<br />

sollten an den Planungsprozessen frühzeitig beteiligt werden. Auf<br />

euro päischer Ebene ist e<strong>in</strong>e neue Regelung zur solidarischen Verantwortungsteilung<br />

bei <strong>der</strong> Aufnahme von Asylbewerbern notwendig.<br />

Neuordnung <strong>der</strong> Organisation und <strong>der</strong> Zuständigkeiten <strong>der</strong><br />

Migrations- und Integrationspolitik ist erfor<strong>der</strong>lich<br />

Perspektivwechsel 5<br />

E<strong>in</strong>e neue Organisation <strong>der</strong> Zuständigkeiten <strong>der</strong> Migrations- und Integrationspolitik<br />

muss <strong>der</strong> gewachsenen Bedeutung dieser Politikfel<strong>der</strong><br />

gerecht werden. Wir schlagen vor, das durchsetzungsstarke Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Arbeit und Soziales fe<strong>der</strong>führend mit diesen Aufgaben<br />

zu betrauen. Im Bundesm<strong>in</strong>isterium des Innern sollen aufenthaltsrechtliche<br />

Fragen und Regelungen zur Staatsangehörigkeit verbleiben.<br />

Das Bundesamt für Migration und Flüchtl<strong>in</strong>ge sollte aufgespalten und<br />

die jeweiligen Fachabteilungen diesen beiden M<strong>in</strong>isterien zu geordnet<br />

werden. Das Amt <strong>der</strong> Beauftragten <strong>der</strong> Bundesregierung für Migration,<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge und Integration ist aufzulösen. Die Antidiskri m<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

des Bundes soll aufgewertet und ausgebaut werden.<br />

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