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Perspektivenwechsel in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland

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Wirtschafts- und Sozialpolitik<br />

WISO<br />

Diskurs<br />

4. Perspektivwechsel 2: Die Bundespolitik, Bundesm<strong>in</strong>isterien<br />

und nachgeordnete Behörden <strong>in</strong>terkulturell öffnen<br />

Wenn <strong>Deutschland</strong> kulturell, ethnisch und von den Lebensformen her<br />

vielfältiger wird, muss sich auch die Integrationspolitik auf Bundesebene<br />

diesen Verän<strong>der</strong>ungen anpassen. Notwendig ist e<strong>in</strong> strategisches<br />

Gesamtkonzept.<br />

Als Begriff für diese umfassende Strategie hat sich „Interkulturelle Öffnung“<br />

(IKÖ) durchgesetzt. Er konkurriert mit an<strong>der</strong>en Begriffen, wie<br />

z. B. „Integration als Querschnittsaufgabe“ o<strong>der</strong> „Integrations-Ma<strong>in</strong>stream“<br />

o<strong>der</strong> „Cultural Ma<strong>in</strong>stream“. Neuerd<strong>in</strong>gs ist „Diversity Management“<br />

mo<strong>der</strong>n. Wichtiger als e<strong>in</strong>e Debatte um die Bezeichnung s<strong>in</strong>d<br />

aber die Inhalte und Ziele dieser Konzepte.<br />

Interkulturelle Öffnung<br />

als umfassende Strategie<br />

Bei <strong>der</strong> Umsetzung von Konzepten zur Interkulturellen Öffnung <strong>in</strong> Institutionen,<br />

Ämtern und Unternehmen erfolgt häufig e<strong>in</strong>e zweifache Engführung:<br />

Zum e<strong>in</strong>en wird darunter lediglich die E<strong>in</strong>stellung von Menschen<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund verstanden, die dann für „Integration“<br />

zuständig s<strong>in</strong>d. Die Fort- und Weiterbildung <strong>der</strong> gesamten Belegschaft,<br />

<strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Führungskräfte, mit dem Ziel <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkulturellen<br />

Kompetenzvermittlung gerät so aus dem Blickfeld. Zum an<strong>der</strong>en wird<br />

die Interkulturelle Öffnung auf die Gestaltung spezifischer an E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong><strong>in</strong>nen<br />

und E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er gerichteter Angebote verengt. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig ist jedoch z. B. die Öffnung <strong>der</strong> kommunalen Regelangebote für<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong><strong>in</strong>nen und E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er.<br />

Ke<strong>in</strong>e Engführung des<br />

Konzeptes<br />

Der grundlegende <strong>Perspektivenwechsel</strong> e<strong>in</strong>es IKÖ-Konzeptes auf Bundesebene<br />

besteht dar<strong>in</strong>, dass nicht mehr die (angeblichen o<strong>der</strong> tatsächlichen)<br />

Probleme und Schwierigkeiten, die E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong><strong>in</strong>nen und E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er<br />

machen o<strong>der</strong> haben, im Mittelpunkt stehen. Gefragt wird<br />

vielmehr, wie sich Organisationen und politische Konzepte än<strong>der</strong>n<br />

müssen, um dem Ziel <strong>der</strong> Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungsgesellschaft näher zu kommen.<br />

Organisationen fit<br />

machen für die E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

Interkulturelle Öffnung ist e<strong>in</strong> Instrument mit dem Ziel <strong>der</strong> gleichberechtigten<br />

Teilhabe und <strong>der</strong> Verwirklichung von Chancengleichheit<br />

von E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong><strong>in</strong>nen und E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ern und ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> allen<br />

Lebensbereichen und <strong>in</strong> allen Politikfel<strong>der</strong>n. Das Beson<strong>der</strong>e ist, dass<br />

IKÖ-Prozesse die gesamte Organisation und e<strong>in</strong> gesamtes Politikfeld<br />

und nicht nur e<strong>in</strong>zelne Themen und Bereiche betreffen.<br />

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