Magazin 196210
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Im Deutschen<br />
Fernsehen:<br />
"überleben im Atomkrieg?" lautete der<br />
Titel eines Berichtes von Dr. Wolfgang<br />
Broheil und Karlheinz Rudolph über<br />
Schutzbauten, der als Beitrag des Südw<br />
estfunks am 29. Juni 1962 in der Zeit<br />
von 20.20 bis 21.10 Uhr im ersten Programm<br />
des Deutschen Fernsehens zu<br />
sehen war.<br />
Dr. W. Brobeil, der die Sendung komm<br />
entierte, ließ keinen Zweifel darüber,<br />
daß es kaum ein Thema gibt, das bei<br />
der Bevölkerung unseres Landes soviel<br />
unangenehme Erinnerungen weckt wie<br />
das Thema "Luftschutz", Er wies aber<br />
auch darauf hin, daß man nicht verge:ssen<br />
sollte, wie vielen Menschen im letzten<br />
Krieg durdl den Luftschutz das Leben<br />
gerettet worden ist.<br />
Natürlich seien die Chancen des überlebens<br />
geringer als im letzten Krieg,<br />
dodl wenn es um wertvolle Menschenleben<br />
ginge, dürfe man keine Kosten<br />
und keine persönlichen Opfer scheuen.<br />
Außerdem, so folgerte er, sei die militärische<br />
Stärke allein keine wirksame<br />
Abschreckung, wenn nicht gleichzeitig<br />
ein gut ausgebauter Luftschutz das<br />
überleben der Zivilbevölkerung sichere.<br />
Ohne den Versuch der Verniedlichung<br />
zu machen, aber auch ohne Panikstimmung<br />
zu erzeugen, war die Sendung von<br />
Anfang bis Ende bemüht, durch Schaubilder,<br />
Interviews und sehr anschaulich<br />
dargestellte Berechnungen dem Zuschauer<br />
zu zeigen, wie er durch bauliche<br />
Maßnahmen dem Atomtod entgehen<br />
kann.<br />
Prof. Dr. Otto Haxel von der Universität<br />
Heidelberg ließ keinen Zweifel darüber,<br />
daß es keinen Voll schutz mehr<br />
gibt. Aber jeder, der außerhalb des<br />
"Kraterrandes" lebt, hätte eine mit zunehmender<br />
Entfernung wachsende<br />
Chance zu überleben. Er bestätigte, daß<br />
durch geeignete Maßnahmen viele Menschen<br />
gerettet werden können, die sonst<br />
sterben müßten. Ganz besonders gegen<br />
die Gefahren des radioaktiven Niederschlages<br />
seien durch relativ einfache<br />
bauliche Maßnahmen Schutzmöglichkeiten<br />
zu schaffen.<br />
Nach einer übersicht über die bisher<br />
vom Bund für den zivilen Bevölkerungsschutz<br />
geleisteten Ausgaben in einer<br />
Höhe von 2 Milliarden D-Mark für den<br />
Ausbau des Warn- und Alarmdienstes,<br />
für Forschung, Arznei- und Lebensmittelbevorratung<br />
sowie die Ausrüstung<br />
Mit sehr anschaulichen Bildern und Grafiken<br />
wiesen die Autoren der Sendung, die gut informiert<br />
wo ren, den Wert baulicher MaBnahmen<br />
auch bei Kernwaffenangriffen nach.<br />
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