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ICOM Deutschland Mitteilungen 2010

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INTERNATIONALE KOMITEES<br />

Ein Präparator des Museums für Naturkunde Berlin: Damit die Museumsmitarbeiter<br />

auch weiterhin erfolgreiche Forschung betreiben,<br />

attrak tive Ausstellungen erarbeiten und den wachsenden Besucherbedürfnissen<br />

gerecht werden können, benötigen sie regelmäßige<br />

Weiterbildung. Denn wie in jedem Unternehmen so ist auch in den<br />

Museen das gut ausgebildete Personal der Schlüssel zum Erfolg.<br />

ICTOP – International Committee for the Training<br />

of Personnel<br />

Staff and Training in Regional Museums<br />

Jahrestagung vom 18. bis 24. Oktober 2009 in Mantua<br />

und Val Trompia, Italien<br />

Angelika Ruge<br />

Wie wichtig heute die Fragen der Aus- und Weiterbildung<br />

im Museumsbereich sind, zeigte das Tagungsthema, unter<br />

dem sich die beiden Internationalen Komitees für die Ausbildung<br />

von Museumspersonal und für regionale Museen<br />

getroffen haben. Ein Dialog zwischen Theorie und Praxis<br />

war das Ziel dieser gemeinsamen Veranstaltung. Das wichtigste<br />

Ergebnis war, dass zwischen Anbietern von Ausbildung<br />

– hier Universitäten und Weiterbildungseinrichtun gen<br />

– und den nachfragenden Einrichtungen bereits vielfältige<br />

Kooperationen gibt. Jedoch sollte das Angebot noch spezifischer<br />

auf die Zielgruppen bezogen werden. Der stellvertretende<br />

Direktor für kulturelle Angelegenheiten in der<br />

Lombardei, Alberto Garlandini, verwies auf die Notwendigkeit,<br />

auch die freiwilligen Mitarbeiter in ei nem Museum<br />

in Weiterbildungsprogramme einzubeziehen. Die Ta gungsteilnehmer<br />

konnten sich beim Besuch des Palazzo Ducale<br />

di Revere, eines von Freiwilligen geführten Museums, von<br />

der Richtigkeit dieser Forderung überzeugen. Evelyn Kaindl-<br />

Ranzinger vom Verein zur Unterstützung der Museen und<br />

Sammlungen in der Steiermark, und ihre slowenische Kol legin<br />

Metka Fujs aus dem Regionalmuseum Murska Sobota<br />

stellten ein europäisches Projekt vor, das sich dieser Frage<br />

angenommen hat. Der Abschlussbericht wird in der nächsten<br />

Zeit verfügbar sein.<br />

Die Referenten aus Italien, Frankreich, China, Serbien,<br />

Kanada, der Schweiz, Dubai, England, Neuseeland, Slowenien,<br />

Kroatien und USA stellten Beispiele aus der Praxis<br />

vor. Alle unterstrichen die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung<br />

für Museumstätigkeiten. Die regionalen Erfahrungsberichte<br />

zeigten wieder eine Breite von Aktivitäten<br />

und Wünschen. Die von <strong>ICOM</strong> <strong>Deutschland</strong> mit ICTOP<br />

herausgegebene Broschüre zu den Museumsberufen war<br />

dabei immer wieder ein wichtiger Referenzpunkt. In manchen<br />

Ländern ist das Fortbildungssystem für Museumsberufe<br />

erst in den Anfängen, die Ausgangslage sehr unterschiedlich.<br />

So beklagte z. B. die serbische Teilnehmerin den<br />

schwierigen Zugang zu internationaler Literatur, in Dubai<br />

steckt dagegen die Professionalisierung der Museumsarbeit<br />

noch in den Anfängen. Alle Referenten betonten jedoch,<br />

dass Weiterbildung ein wichtiger Motor für eine entwicklungsfähige<br />

Museumsarbeit ist.<br />

Die verschiedenen Sichtweisen waren für ICTOP sehr<br />

anregend. Auf der einen Seite hat die Broschüre zu Museumsberufen<br />

auch international eine erfreuliche Wirkung<br />

gezeigt, auf der anderen Seite wurde deutlich, wie stark<br />

ICTOP auch künftig auf die Zusammenarbeit mit den verschiedenen<br />

nationalen und internationalen Komitees angewiesen<br />

ist. Auf einer Expertentagung zum Thema „Vom<br />

Fernstudium zu E-Learning“ im Herbst <strong>2010</strong> wollen wir<br />

daher ausloten, mit welchen methodischen und inhaltli chen<br />

Fragen der Aus- und Weiterbildung wir uns künftig intensiv<br />

beschäftigen müssen.<br />

Die Zusammenarbeit der beiden Komitees ICTOP und<br />

ICR mit der Region Lombardei war ausgezeichnet. Die<br />

Mu seumsbesuche in Mantua und Revere, sowie die Abstecher<br />

zu den neueingerichteten kleinen Museen im Val<br />

Trompia, der ehemaligen Waffenschmiede Oberitaliens,<br />

bo ten reiches Anschauungsmaterial für die Rolle einer hervorragenden<br />

Museumsplanung, die auf die regionalen<br />

Mög lichkeiten abgestimmt ist. Die italienische Gastfreundschaft<br />

war wieder überwältigend.<br />

Professor em. Dr. Angelika Ruge, lehrte Museumskunde an der Fachhochschule<br />

für Technik und Wirtschaft Berlin. Sie ist seit 2004 Präsidentin<br />

von ICTOP; angelika.ruge@online.de<br />

Weitere Informationen:<br />

Rückblick auf das Tagungsprogramm 2009 und Vorschau auf das<br />

Tagungsprogramm <strong>2010</strong>: http://ictop.icom.museum<br />

<strong>ICOM</strong> <strong>Deutschland</strong> – <strong>Mitteilungen</strong> <strong>2010</strong> | 51

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