ICOM Deutschland Mitteilungen 2010

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INTERNATIONALE KOMITEES Die internationalen Komitees stellen sich vor Die inhaltliche Arbeit von ICOM findet wesentlich in den international organisierten Komitees statt. Inzwischen gibt es dreißig verschiedene internationale Komitees, die selbständig arbeiten und durch einen Präsidenten, einen Generalsekretär und einen Vorstand vertreten sind. Die Komitees widmen sich den speziellen Bedürfnissen und Aufgabenstellungen eines bestimmten Museumstyps oder einer speziellen museumsfachlichen Disziplin. Der Weltverband wünscht sich eine stärkere Beteiligung deutscher ICOM-Mitglieder in den internationalen Komitees. Auch ICOM Deutschland begrüßt ihr Engagement sehr. Damit die Professionalität von ICOM Deutschland gerade in internationalen Fragen gesichert ist, sollte jedes ICOM-Deutschland-Mitglied auch Mitglied eines internationalen Komitees sein. Voraussetzung für die Aufnahme in ein internationales Komitee ist eine individuelle oder ins titutionelle Mitgliedschaft bei ICOM. Weitere Informationen zum Beitritt zu einem der internationalen Komitees finden Sie auf unserer Webseite www.icom-deutschland.de. Foto: ICFA ICAMT, Foto: Jowa I. Kis-Jovak ICME, Foto: Lydia Icke-Schwalbe AEOM, Foto: Den Gamle Bey GLASS, Foto: Helena Horn ICR, Foto: Museo dello Cittá, Mantua ICLM, Foto: Angelika Reichardt ICDAD, Foto: Christian Tepper 34 | ICOM Deutschland – Mitteilungen 2010
INTERNATIONALE KOMITEES International Committee for Museums and Collections of Fine Arts – ICFA Die Teilnehmer des ICFA-Jahrestreffens 2009 haben in Rom auch die Kapito linischen Museen besucht, in deren Innenhof jüngst die vergoldete Bronze statue von Marc Aurel wieder aufgestellt wurde. ICFA wurde 1980, vor drei Jahrzehnten, gegründet und ist somit eines der älteren der dreißig internationalen Komitees, die Teil des ICOM sind. ICFA zählt etwa fünfhundert Mitglieder, Kuratoren und Direktoren aus Museen mit Sammlungen von Gemälden, Skulpturen, Zeichnun gen und Grafik Alter Meister bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Jedes Jahr organisiert der Vorstand des Komitees ein Treffen, um den Mitgliedern Gelegenheit zur Diskussion interessanter Themen und zum Meinungsaustausch über problematische, zur Debatte stehende Angelegenheiten zu geben. Themen der vorangegangenen Symposien waren unter anderem die Kontrolle des Im- und Exports von Kunstwerken (Venedig 1984), Sponsoring in Museen (Kopenhagen 1991), das Museum im Bürgerkrieg (Budapest 1993), der Kunstmarkt und der illegale Handel in osteuropäischen Ländern (Posen 1997), private Sammler und Stifter (New York 2002), das Verhältnis von temporären Ausstellungen und ständigen Sammlungen (Dublin 2005), Kunstsammlungen im geschichtlichen Kontext (Coburg 2006) sowie die Rolle des Kurators – geschichtliche Perspektive und gegenwärtige Praxis (Wien 2007). Die jährlichen Treffen von ICFA bieten die Möglichkeit zum Aufbau enger Kontakte und der Zusammenarbeit mit den Nationalkomitees und Mitgliedern von ICOM in den betreffenden Veranstalterstädten oder -regionen. Die Zusammenkünfte beinhalten zusätzlich zahlreiche Besuche von Museen, Galerien, Ausstellungszentren, privaten Sammlungen und Künstlerhäusern in der Nachbarschaft des Tagungsortes. Gelegentlich wird das jährliche Treffen auch in mehreren Städten abgehalten, wie 2004 in Ljubljana, als die Delegierten jeweils einen Tag in Triest und Zagreb verbrachten, oder während des in Coburg organisierten Treffens 2006, als die Mitglieder auch Gotha, Weimar, Altenburg und Dresden besichtigten. 2009 fand das jährliche Treffen des ICFA in Rom statt – organisiert in Zusammenarbeit mit dem ICOM Italien. Dabei wurde der Studientag beim Istituto nazionale per la Grafica zweigeteilt: Die Vormittagssitzung widmete man kurzen wissenschaftlichen Forschungsvorträgen, die italienische Museumsangestellte und ICFA-Mitglieder über das Thema „Rom und die Künste: die Künste in Rom von 1860 bis 1911“ hielten. Die Nachmittagssitzung beschäftigte sich mit einer der bedeutenderen und dringlicheren aktuellen Angelegenheiten in der Welt der Kunstmuseen, nämlich mit der Frage der Leihgebühren für temporäre Ausstellungen. Zehn italienische und internationale Beiträger sprachen über die beträchtliche Vielfalt in den Strategien zwischen ihren Institutionen und in ihren Ländern in Bezug auf das Erheben von Leihgebühren für temporäre Ausstellungen. Es wurde deutlich, dass es offensichtlich keinen internationalen Standard und nicht einmal eine national vereinbarte Strategie in dieser Sache gibt. Im Rahmen der 22. Generalkonferenz von ICOM, die im November 2010 in Shanghai stattfinden wird, plant ICFA ein gemeinsames Treffen mit DEMHIST, GLASS und ICDAD (in Zusammenarbeit mit ICOM China). Thema des gemeinsamen Symposiums wird der kulturelle Transfer zwischen Ost und West, West und Ost unter dem Titel „Von der Seidenstraße zum Containerschiff: Artefakte, Umwelt und kultureller Transfer“ sein. Beim Symposium werden Sprecher aus allen vier internationalen Komitees und von unseren chinesischen Kollegen auftreten, um über geschichtliche und zeitgenössische Perspektiven des künstlerischen Austausches zu diskutieren. Zur Feier des dreißigjährigen Bestehens wird ICFA vom 29. Juni bis 3. Juli 2010 ein außerplanmäßiges Treffen abhalten mit dem Ashmolean Museum of Art and Archaeology der Universität Oxford als Gastgeber. Veranstalter ist der frühere Präsident des ICFA, Dr. Christopher Brown, Direktor des Ashmolean, unter dessen Leitung jüngst die Arbeiten am 61 Millionen Pfund teuren neuen Gebäude abgeschlossen wurden, das die ständige Sammlung in einer neuen Anordnung zur Schau stellt, nämlich unter dem Motto „Crossing Cultures, Crossing Time“. Das Thema des Studientages im Ashmolean wird sein: „Neue Museumsgebäude und neue Ausstellungsstrategien für das 21. Jahrhundert.“ Als weitere mögliche Orte für zukünftige ICFA-Treffen wurden Malta für das Jahr 2011 und in den folgenden Jahren der Mittlere Westen der USA und Russland diskutiert. Details der Entwicklung von ICFA, Konferenzberichte und andere Aktivitäten kann man auf der eigenen Webseite finden, die vergangenes Jahr von den Kunstsammlungen der Veste Coburg für ICFA eingerichtet wurde. ICFA begrüßt insbesondere die Teilnahme deutscher Kollegen auf den zukünftigen jährlichen Treffen. Weitere Informationen: Dr. Stephen Lloyd, Präsident von ICFA; stephen.lloyd@macace.net Konferenzberichte und weitere Materialien: http://icfa.icom.museum ICOM Deutschland – Mitteilungen 2010 | 35
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