GBR und WEG - unirep - Humboldt-Universität zu Berlin

Universitätsrepetitorium der
HUMBOLDT UNIVERSITÄT ZU BERLIN
3. Divergenz von Teilungserklärung und Bauausführung
Die Erben des A ließen sein Grundstück in Wohnungseigentum
aufteilen, und zwar so, dass darauf drei Einfamilienhäuser entstehen
sollten. Sie verkauften die Wohnungseigentumsrechte an drei Erwerber
A, B und C, die sich verpflichteten, die Gebäude entsprechende dem
Aufteilungsplan zu bauen. A und C taten das. C errichtete ein Gebäude,
das nicht dem Aufteilungsplan entsprach, weil er andere Vorstellungen
hatte und ihm die Erben zugesagt hatten, den Aufteilungsplan zu
ändern. Zu dieser Änderung kam es nicht. B baute auch anders als es
die Änderung vorgesehen hatte. Dabei kam er A zu nahe, der sich aber
erst nach Errichtung beschwerte und nun Beseitigung verlangt. Zu
Recht? (BGH NJW 2004, 1798)
J. Schmidt-Räntsch, Grundbuch und Wohnungseigentum, 18.2.2013
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Fallbeispiel
V teilt sein Grundstück in Wohnungseigentum auf und lässt darauf ein
Gebäude mit vier Wohnungen errichten. Bei der Bauausführung werden
im Obergeschoss eine Trennwand und eine Tür vergessen. Das führt
dazu, dass die eine Wohnung ein besonders großes Wohnzimmer und
der anderen Wohnung das Studio fehlt, das sie nach dem
Aufteilungsplan haben sollte. Bei dem Verkauf beider Wohnungen an K
1 (gr. Whg.) und K 2 (kl. Whg.) und dem Vollzug dieses Vertrags im
Grundbuch bleibt der Fehler unbemerkt. Ungeklärt sind die
Vorstellungen von V, K 1 und K 2 bei dem Erwerb. K 2 verlangt von K 1
Herausgabe und Räumung „seines“ Studios. Zu Recht? (BGHZ 177,
338)
J. Schmidt-Räntsch, Grundbuch und Wohnungseigentum, 18.2.2013
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