Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
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das Risiko umschifft wird, und zwar durch Nichteinstellung. Dann haben wir uns<br />
einen Bärendienst erwiesen. Das ist einfach meine Sorge, die attackiert auch nicht<br />
Ihren Vorschlag, aber die zeigt Wirkungen und, wie heißt es bei der Apotheke<br />
immer „Risiken und Nebenwirkungen“, die man jedenfalls mit einkalkulieren<br />
muss.<br />
Was kann der Bund, fragt Frau Dr. Sitte, denn nun eigentlich tun. Ich glaube, man<br />
sollte in Ruhe darüber reden, tatsächlich zu einer Neuordnung, und zwar zu einer<br />
systematischen Neuordnung der Bund-/Länderfinanzierung des Hochschulbereichs<br />
und des Wissenschaftssystems zu kommen, und weg von den punktuellen<br />
und temporären Impulsen, über die wir uns jeweils immer sehr freuen. Aber die<br />
sind allein durch die Befristung ihrer Wirksamkeit durch alle möglichen Effekte<br />
nicht dauerhaft und nachhaltig. Ich weiß auch nicht genau, wie man es machen<br />
kann. Ich glaube, dass man auch eine Gemeinschaftsverantwortung der Länder<br />
neu definieren muss, vielleicht sogar grundgesetzlich. Denn, das dem freien Spiel<br />
der Kräfte zu überlassen, funktioniert schon deshalb nicht, weil die Rahmenbedingungen<br />
der Länder, welche haushaltsmäßig so unterschiedlich geworden sind,<br />
das nicht ermöglichen. Alle gehen irgendwelche Wege der Kostenoptimierung,<br />
ohne wirklich strategische und zukunftsfähige Konzepte zu verfolgen. Und die<br />
bekommen sie mit dem Faktor 16 für Deutschland als Wissenschaftsstandort vielleicht<br />
so recht nicht mehr hin. Daher rührt die Leidenschaft meines Appells.<br />
Aber gleichwohl sind solche kleinen Initiativen immer erst einmal hilfreich. Ich<br />
werde den Teufel tun, die abzulehnen oder zu verdächtigen. Aber meine Sorge<br />
geht einfach weiter. Diesen Zusammenhang, auch zu dieser vergleichsweise kleinen<br />
Gesetzesnovelle, auftun, muss ich einfach, sonst könnte ich meinen Job hier<br />
nicht machen.<br />
Vorsitzende:<br />
Sie glaube gar nicht, wie viele Kollegen genickt haben, bei dem, was Sie gesagt<br />
haben. Damit hat nun Frau Dr. Wolke das Wort.<br />
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Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />
Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />
105. Sitzung, 12. Juni 2013