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Wortprotokoll - Deutscher Bundestag

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baut, obwohl es notwendig gewesen wäre, und das hat tatsächlich zu einer Art<br />

Verstopfungen – wenn ich das Wort aufgreifen darf – geführt, weil man die Hochschulen<br />

nicht weiter ausgebaut hat und weil es aufgrund der ungleichen Altersverteilung<br />

keine Fluktuation gab.<br />

Deswegen brauchen wir beides, eine gute Altersverteilung, durch ein sinnvolles<br />

Personalkonzept erstens und zweitens einen regelmäßigen Ausbau der Hochschulen.<br />

Das war die Studie von Frau Gülker, die nachgewiesen hat, dass, wenn wir<br />

die Hochschulen so ausbauen, wie es notwendig wäre, um die Studierenden, die<br />

an die Hochschulen strömen, auszubilden, dass wir dann deutlich mehr Personal<br />

in fünf, zehn Jahren brauchen. Dass der Studierendenberg kein Berg ist, sondern<br />

ein Hochplateau, dass wir deswegen mehr Personal brauchen. Wenn wir heute<br />

jemandem einen Dauervertrag geben, wird der keinen Karrierewege verstopfen,<br />

sondern in fünf, zehn, 15 Jahren dafür sorgen, dass Studierende qualitativ hochwertig<br />

ausgebildet werden.<br />

Dann die zweite Frage von Frau Dr. Sitte. Sie haben noch mal nach dem Thema<br />

Tariftreue gefragt, auch am Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft. In der Tat habe<br />

ich in meiner schriftlichen Stellungnahme darauf abgehoben. Das knüpft im Prinzip<br />

auch an die Frage von Herrn Dr. Neumann an, dass man als Bund nicht nur<br />

über Gesetze, sondern auch über Anreize vieles erreichen kann. Der Bund finanziert<br />

die Forschungseinrichtungen. Insbesondere durch den Pakt für Forschung<br />

und Innovation hat er sogar zugesichert, jedes Jahr fünf Prozent mehr zu geben.<br />

Das ist schon ganz erstaunlich. Darum soll der Bund gefällig auch hinschauen,<br />

was mit dem Geld wird. Es gibt viele Bundesländer, die heute sagen: „Wir brauchen<br />

eine Tariftreue, Tariftreuegesetze, Tariftreuepolitik. Wir geben Aufträge nur<br />

an Unternehmen die Mindestlöhne zahlen, die Tarifverträge einhalten.“ Was passiert<br />

beim Bund? Die Max-Planck-Gesellschaft hat überhaupt keinen Tarifvertrag<br />

unterzeichnet und die anderen Forschungseinrichtungen tun das in der Regel<br />

auch nicht. Die wenden den Tarifvertrag an. Einzelvertraglich nehmen sie darauf<br />

Bezug, sie haben den Tarifvertrag nicht unterschrieben im TVöD. Das gibt ihnen<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />

Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />

den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />

105. Sitzung, 12. Juni 2013

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