Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
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senschaftssystems sind vielleicht ein Grund dafür, dass wir uns den Anteil der<br />
befristet Beschäftigten insgesamt gut überlegen sollten. Aber zu den Botschaften,<br />
die wir als Deutsche Forschungsgemeinschaft haben, die wir nicht die Vertragspartner<br />
sind, sondern nur die Umgebung mit definieren, in der solche Verträge<br />
geschlossen werden. Wir, das wissen Sie, vertreten ganz grundsätzlich die Auffassung,<br />
dass Betreuungsvereinbarungen in allen Promotionsverhältnissen absolut<br />
notwendig sind, damit auch unterhalb des rechtlichen Rahmens eines Vertrages<br />
eine Sicherheit gewährleistet ist. Wir haben Betreuungsvereinbarungen mittlerweile<br />
in fast allen unseren Förderverhältnissen. 24.000 Promovierende unterstützt<br />
die Deutsche Forschungsgemeinschaft, 200.000 Promovierende haben wir in<br />
Deutschland, etwa 12.000 von den 24.000 befinden sich in strukturierten Doktorandenumgebungen.<br />
Wir wirken auch daraufhin, dass in allen weiteren Förderformaten<br />
auch Betreuungsvereinbarungen etabliert werden. Wir kämpfen seit drei<br />
Jahren dafür, dass Wissenschaft als Beruf auch dadurch befördert wird, dass wir<br />
einen Übergang von Stipendien auf Stellen auf Promovierende haben und bezahlen<br />
das auch. 50 Prozent des Aufwuchses aus dem Pakt für Forschung und Innovation,<br />
den wir dankenswerterweise bekommen, geht in diese Finanzierung der<br />
festen Stellen für Promovierende, und das in einem Ausmaß, welches deutlich<br />
über die 50 Prozent der Finanzierung von halben Stellen hinausgeht.<br />
Wir kämpfen für die Gleichstellung der Nachwuchsgruppenleiter mit den Professorengruppen.<br />
Das ist ein Punkt, der hier noch nicht so angesprochen ist, der aber<br />
gleichzeitig auch den Berufsweg kennzeichnet. Damit spreche ich auch noch einen<br />
Punkt an, den Herr Prof. Olbertz sehr treffend ausgeführt hat. Ich glaube, wir<br />
brauchen in der Tat ein grundsätzliches Nachdenken darüber, welche wissenschaftlichen<br />
Berufswege es neben der Professur in den Hochschulen geben muss,<br />
um die Grundstruktur einer Hochschule zu stärken. Wenn Sie hören, dass in der<br />
Helmholtz-Gemeinschaft immer noch 68 Prozent in festen Beschäftigungsverhältnissen<br />
sind – ich erinnere mich noch sehr gut, als 2001 die programmorientierte<br />
Förderung eingeführt wurde, wir jedes Jahr mit dem BMBF ein Vertrag abschließen<br />
und zahlen mussten, wenn wir diese 68 Prozent nicht ein bisschen nach un-<br />
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Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />
Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />
105. Sitzung, 12. Juni 2013