Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
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Steuerungsimpuls, um das Problem zu lösen, muss auch von dezentralen Initiativen<br />
ausgehen, damit er funktioniert. Ganz ausdrücklich begrüße ich die Einführung<br />
von Betreuungsvereinbarungen. Leider ist es so, dass solche bis heute keineswegs<br />
überall der Fall sind. Die Frage ist nur, ob das eigentlich der Ort ist, rein<br />
vom Gesetzestext her, in dem solche Dinge zu regeln wären. Aber, wenn wir gar<br />
keinen anderen Ort dafür haben, dann sollten wir es wenigstens dort regeln. Damit<br />
habe ich gar kein Problem.<br />
Jetzt zu den grundsätzlichen Bemerkungen, wenn Sie mir das erlauben. Die Frage<br />
ist für mich, ob die Ziele, die die einbringende Fraktion mit Blick auf die prekäre<br />
Beschäftigungslage des Wissenschaftlichen Nachwuchses verfolgt, mit einer Änderung<br />
dieses Gesetzes wirklich mit Nachhaltigkeit erreichbar sind. Dazu müsste<br />
nämlich geprüft werden, ob es einen Kausalzusammenhang zwischen dieser Lage,<br />
in der sich der Nachwuchs befindet und der derzeitigen Gesetzesfassung ergibt.<br />
Oder anders gefragt, hat das derzeitige Wissenschaftszeitvertragsgesetz diese kritische<br />
Lage maßgeblich ausgelöst, oder befördert, oder verhindert es im Moment<br />
die Spielräume, die wir suchen? Ich glaube, das muss man nämlich verneinen.<br />
Die kurzatmige Befristungspraxis, um die es hier maßgeblich geht und die in der<br />
Tat ein Elend ist, hat ganz andere Ursachen, als sie in dieser Gesetzesfassung zu<br />
finden wären.<br />
Die Universitäten, hier die Professoren und Professorenforschungsgruppenleiter,<br />
Projektverantwortlichen, nicht zuletzt auch die Kanzler, schließen im Regelfall<br />
nicht aus Misstrauen ihren jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber<br />
oder einfach nur aus Schikane solche Kurzzeitverträge ab, sondern aus Gründen<br />
ihrer andauernden finanziellen Beschränkungen. Hätten sie längerfristige Sicherheit,<br />
im Hinblick auf Fördermittel oder was noch wichtiger wäre, im Hinblick auf<br />
einigermaßen stabile und verlässliche Grundfinanzierungen, dann kämen sie<br />
nicht auf die Idee, solche Verträge abzuschließen, jedenfalls nicht im Regelfall.<br />
Alle können ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, unter so prekären Verhältnissen<br />
überhaupt die besten Köpfe zu gewinnen. So verrückt sind wir nicht,<br />
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Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />
Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />
105. Sitzung, 12. Juni 2013