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Wortprotokoll - Deutscher Bundestag

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von der Streichung der Tarifsperre im § 1 Abs. 1. Es ist aus unserer Sicht hohe<br />

Zeit – das wird Sie nicht überraschen –, dass dieser Anachronismus getilgt wird.<br />

Nicht nur, weil er die Koalitionsfreiheit unangemessen einschränkt, sondern, weil<br />

er auch uns die Chance nimmt, auf tariflicher Ebene neue Modelle für wissenschaftliche<br />

Laufbahnen zu vereinbaren. Das so etwas möglich ist, zeigt beispielsweise<br />

der Kollektivvertrag Universität der österreichischen Dienstleistungsgewerkschaft,<br />

die 2009 genau ein solches Modell, das im bestehenden System, also<br />

ohne das Unterste zuoberst zu kehren, mehr Sicherheit und Transparenz ins System<br />

eingeführt hat. Auf diesen Weg sollten wir uns zusammen begeben.<br />

Bei aller grundsätzlichen Unterstützung, die darin auch für den vorliegenden Reformentwurf<br />

zum Ausdruck kommt, möchte ich drei Punkte noch etwas ambivalenter<br />

beleuchten, nämlich die Punkte Mindeststandards, Drittmittel und wissenschaftsunterstützendes<br />

Personal.<br />

Zum ersten Mal werden in dem vorliegenden Entwurf Mindeststandards bei Befristungen<br />

vorgesehen. Im Post-Doc-Bereich ist von 24 Monaten die Rede. Das ist<br />

auch aus unserer Sicht kein Zeitraum, der eine berufliche oder private Lebensplanung<br />

erlaubt, insbesondere bei Personen, die regelmäßig jenseits des dreißigsten<br />

Lebensjahres stehen. Wir müssen das mit den Lebenssituationen vergleichen,<br />

in denen Gleichqualifizierte außerhalb der Wissenschaft sich befinden. Aber es ist<br />

ein erster Schritt und der ist dringend notwendig. Er muss aber aus unserer Sicht<br />

für alle Beschäftigten, also, auch auf die Promovierenden, angewandt werden. Es<br />

gibt aus meiner Sicht keine logische Begründung, das in diesem Bereich nicht zu<br />

tun.<br />

Drittmittel: auch hier wurde es schon gesagt, die Anpassung der Vertragslaufzeit<br />

auf die Förderzeit ist eine konsequente Haltung. Dann aber auch bitte, tatsächlich<br />

konsequent, solange wie gefördert wurde. Denn die Finanzierung, denke ich, ist<br />

nicht das Argument, es ist die Aufgabe, und die ist nun einmal das Projekt, das<br />

bewilligt worden ist. Gerade langläufige Projekte, wie Sonderforschungsbereiche,<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />

Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />

den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />

105. Sitzung, 12. Juni 2013

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