Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
21<br />
tik, dass die öffentliche Hand die Verantwortung auch dafür wahrnimmt, was für<br />
eine Personalpolitik an diesen öffentlichen Einrichtungen betrieben wird.<br />
Damit bin ich direkt beim nächsten Punkt, nämlich bei den Handlungsmöglichkeiten,<br />
die Sie als Bund, als Parlament des Bundes, als <strong>Bundestag</strong> auch haben, um<br />
tatsächlich die Hochschulen und Forschungseinrichtungen anzuhalten, eine verantwortungsbewusste<br />
Personalpolitik zu betreiben. Ausführliche Hinweise finden<br />
Sie in der Stellungnahme. Ich will hier aus Zeitgründen nur drei Punkte herausgreifen:<br />
Der erste Punkt steht auch ein Stück weit im Mittelpunkt der heutigen Beratung<br />
und das ist das Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Das ist ein Bundesgesetz, da hat<br />
der Bund die Kompetenz, da gibt es gar keinen Zweifel und er soll diese Gestaltungsmöglichkeiten<br />
nutzen. Streichung der Tarifsperre. Geben Sie, meine Damen<br />
und Herren, Tariffreiheit, damit endlich wie in anderen Branchen Arbeitgeber<br />
und Gewerkschaften über sinnvolle sachgerechte Zeitvertragsregelungen verhandeln<br />
können. Geben Sie uns die Chance.<br />
Der zweite Punkt lautet Mindestvertragslaufzeiten, ein ganz einfacher Grundsatz.<br />
Wenn ein Doktorand, eine Doktorandin eingestellt wird und er/sie braucht X-<br />
Jahre für die Promotion, sollte er/sie für X-Jahre einen Arbeitsvertrag bekommen,<br />
und wenn ein Drittmittelprojekt eingeworben wird, für Y-Jahre, dann sollte auch<br />
der Zeitvertrag Y-Jahre lang dauern. Das betont sogar die Bundesregierung, da habe<br />
ich mich in Ihrer Stellungnahmen sehr gefreut, dass Sie diesen Grundsatz für<br />
richtig halten und den wir vor einigen Jahren in die Debatte eingeführt haben.<br />
Nutzen Sie bitte das Gesetz, was Sie haben, um tatsächlich auch die Hochschulen<br />
und Forschungseinrichtungen dazu zu bringen; denn die bloßen Appelle, so<br />
fürchte ich, werden auf Dauer nichts bringen.<br />
__________________________________________________________________________________________<br />
Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />
Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />
105. Sitzung, 12. Juni 2013