Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
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Mitarbeitern massiv in den letzten zehn bis 12 Jahren in einer Altersgruppe ist,<br />
die im Regelfall noch nicht promoviert ist. Das heißt, das die Aufgaben, die in ca.<br />
den letzten zehn Jahren in Forschung und Lehre hinzugekommen sind, ganz einfache<br />
Konsequenz, von nichtpromovierten Personal absorbiert wird. Das ist ein<br />
Punkt, den man so wollen will oder den man vielleicht mal nachfragen sollte.<br />
Wenn man dann die Altersstruktur weiter betrachtet, dann sieht man, dass im<br />
Alterssegment der Personen ab so 34, ich habe die Zahlen von 2010/2011 da zu<br />
Grunde gelegt, im Vergleich zu den Werten aus 2002, das sind natürlich Zahlen<br />
der Hochschulstatistik, die Forschungseinrichtungen habe ich in dieser Form<br />
nicht untersuchen können, da hat sich nichts getan. Das ist die gleiche Menge an<br />
Personal, was im System steckt, also Post-Doc-Phase, wie früher die C1, die gleiche<br />
Personalmenge, die aber natürlich zur Betreuung des nichtpromovierten Personals<br />
da ist. Das heißt, die Personen in diesem klassischen Post-Doc-Alter müssen<br />
einerseits diesen massiven Aufwuchs der nichtpromovierten Beschäftigten<br />
betreuen, wissenschaftlich einführen, Mentoring war eben das Stichwort, einfach<br />
auch schauen, dass der Tagesbetrieb läuft in Forschung und Lehre und sich<br />
gleichzeitig um die eigene Karriere kümmern. Das heißt, man hat einen massiven<br />
Zielkonflikt an dieser Stelle. Unter dem Gesichtspunkt der Betreuung nichtpromovierten<br />
Personals braucht man eigentlich mehr aus dieser Personengruppe.<br />
Unter dem Gesichtspunkt der Karriereperspektiven – ich danke Herrn Prof. Hofmann<br />
für die Ausführung, weil das perfekt passt – braucht man eigentlich zunächst,<br />
wenn die Struktur bleibt wie sie ist, eigentlich weniger Personal, weil<br />
man den Leuten sagen muss, wenn ihr nicht ganz so risikofreudig seid, dann verlasst<br />
das System mit 32 bis 34 Jahren, da die Perspektiven relativ mau sind. Das<br />
ist eine dysfunktionale Altersstruktur. Das ist nicht nur eine Frage von Quantitäten,<br />
das ist eine Frage von Qualität, die man stellen muss. Das ist in gewisser<br />
Weise der hypothetische Anteil meiner Äußerungen, weil das nicht sauber belegt<br />
ist, aber es ist ein klares Indiz dafür, soweit würde ich schon gehen zu sagen, dass<br />
da ein Alterssegment in der Personalstruktur so stark unter Druck steht, und zwar<br />
in beiden Richtungen, dass eigentlich die Aufgaben dort nicht in sinnvoller Weise<br />
bewältigt werden können. Diejenigen, die die Aufgaben bewältigen, verfügen ei-<br />
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Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />
Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />
105. Sitzung, 12. Juni 2013