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nanotechnologie-anwendungen im lebensmittelbereich ... - Bio Suisse

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3. Alternativen<br />

Alternativen zu Nanooberflächen bei Pfannen und Bleche sind Teflonbeschichtungen und die bewährten<br />

Vorgehen mit Backtrennpapieren, Einfetten und Reinigen. Betreffend Hygiene gibt es Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmittel.<br />

4. Herkunft und Herstellungsprozess der Ausgangsmaterialien<br />

Die Herstellungsart der Beschichtungen ist vielfältig. Für Anti-Haft-Backbleche ist ein Produkt auf dem<br />

Markt, das mit Plasmatechnik beschichtet wurde. Dabei wird HMDSO (Hexamethyldisiloxane,<br />

O[Si(CH3)3]2) unter Zugabe von Sauerstoff und Wasserstoff durch Elektronenbeschuss in seine<br />

Grundbausteine zerlegt. Dadurch werden die Bindungsstrukturen des Moleküls zerstört. Die Moleküle<br />

werden dadurch sehr reaktiv, lagern sich an den Oberflächen der zu beschichtenden Materialien als<br />

feinster Niederschlag ab und verbinden sich dauerhaft zu einer hauchdünnen Schicht. Die Temperaturen<br />

bei diesem Vorgang liegen bei rund 50 °C.<br />

Andere Oberflächen werden mit Silber-Nanopartikel ausgerüstet um die Hygiene oder die Haltbarkeit<br />

der Produkte zu verbessern. Über dieses Herstellungsverfahren konnte nichts in Erfahrung gebracht<br />

werden. Nanosilber oder kolloidales Silber/Argentum ist ein ultrafeines Partikel von elementarem Silber.<br />

Die Kolloidteilchen sind zwischen 1 und 100 nm gross. In den einzelnen Teilchen sind etwa 1.000 bis 1<br />

Milliarde Silberatome enthalten. Kolloidales Silber kann durch verschiedene Verfahren hergestellt<br />

werden:<br />

mechanisches Zermahlen in Kolloidmühlen<br />

elektrolytisch über verschiedene Verfahren<br />

chemische Verfahren (Reduktion von Silbersalzen)<br />

5. Umweltaspekte<br />

Zurzeit ist keine direkte Anwendung in der Umwelt vorgesehen. Bei Silber können je nach Art des<br />

Materials, Silberteilchen in die Umwelt gelangen. Dies betrifft vor allem die Reinigung, bei der<br />

Nanosilber ins Abwasser gelangen kann. Im Klärprozess kann ein Teil dieser Partikel ausgefällt werden.<br />

Aufgrund der toxischen Wirkung auf Mikroorganismen sind Probleme <strong>im</strong> Klärprozess jedoch nicht<br />

auszuschliessen. Zum Ressourcenverbrauch der verschiedenen Verfahren und Alternativen sind zurzeit<br />

keine Daten bekannt.<br />

Verbrauchte Produkte werden entweder über Spezialsammlungen (Alteisen) entsorgt und<br />

wiederverwertet. Ob hier Probleme für das Recycling entstehen ist nicht geklärt. Andere Produkte<br />

werden über den Haushalt-Abfall bzw. in der Kehrrichtverbrennung entsorgt. Je nach Eigenschaft ist<br />

auch nur diese Entsorgung möglich, z. B. bei Oberflächen, die sich bakteriell nicht mehr abbauen<br />

lassen. Ob sich die Nanopartikel be<strong>im</strong> Verbrennen wie die Makroteilchen verhalten ist nicht ganz<br />

geklärt.<br />

6. Menschliche und tierische Gesundheit<br />

Bei Nanooberflächen findet keine direkte Anwendung <strong>im</strong> Lebensmittel statt. Während der<br />

Lebensmittelherstellung können Lebensmittel mit diesen Oberflächen jedoch in Kontakt kommen. Zu den<br />

Beschichtungen auf Basis von Silikaten sind keine Informationen betreffend Wirkung auf die menschliche<br />

Gesundheit verfügbar. Anders be<strong>im</strong> Silber: Die Aufnahme von Silber kann, besonders bei einer<br />

Aufnahme über einen längeren Zeitraum, irreversible Silberablagerungen (Silberakkumulation) <strong>im</strong><br />

Organismus verursachen, die zu neurologischen Beeinträchtigungen führen können. Auch in Gefäßen<br />

und inneren Organen wie Leber, Nieren, Milz und <strong>im</strong> Zentralnervensystem lagert sich Silber ab.<br />

Kolloidales Silber kann die Haut durchdringen und dadurch toxisch wirken. Die Wirkung von<br />

Nanosilber aus Oberflächen ist zurzeit noch ungenügend erforscht. Mögliche gesundheitliche Risiken<br />

können nicht ausgeschlossen werden.<br />

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