TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Schrifttum<br />
2.4.3.1 Durchschnittliche Aufnahme; Risikoabschätzung<br />
Da Dioxine und PCB ubiquitär in der Umwelt vorkommen, nimmt der Mensch diese<br />
täglich in kleinen Mengen auf (KÖRNER 2006). Aus Berechnungen geht hervor, dass<br />
ein Erwachsener in Deutschland im Durchschnitt 0,7 pg WHO-PCCD/F-TEQ und ca.<br />
1,3 pg WHO-PCB-TEQ pro Kilogramm Körpergewicht und Tag aufnimmt, was einer<br />
Gesamtaufnahme von 2 pg pro kg Körpergewicht und Tag<br />
entspricht (UBA 2012) und somit auch mit den oben bereits genannten<br />
Berechnungen der wöchentlichen Aufnahme des BFR (2010) übereinstimmt.<br />
Die gesundheitliche Bewertung der Belastungssitutation des Menschen mit Dioxinen<br />
und dioxinähnlichen PCB lässt sich anhand von zwei Bezugsgrößen abschätzen<br />
(BFR 2009):<br />
• TWI (tolerable weekly intake) legt die wöchentliche tolerierbare<br />
Aufnahmemenge für PCDD/F und dl-PCB fest, die vom SCF mit 14 pg WHO-<br />
PCCD/F-PCB-TEQ pro Kilogramm Körpergewicht angegeben wird.<br />
• TDI (tolerable daily intake) ist die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge, die<br />
von der WHO mit 1 - 4 pg WHO-TEQ pro Kilogramm Körpergewicht<br />
angegeben wird.<br />
Bei der tolerierbaren täglichen Aufnahme – TDI (tolerable daily intake) – handelt es<br />
sich um die Menge eines Stoffes, die lebenslänglich durch den Menschen täglich<br />
aufgenommen werden kann, ohne dass dabei ein erkennbares Gesundheitsrisiko mit<br />
schädlichen Auswirkungen besteht (UBA 2012, BFR 2008a). Aufgrund der langen<br />
Halbwertszeiten von 2,3,7,8-TCDD und ähnlicher Verbindungen im Menschen kam<br />
das SCF zu dem Schluss, dass sich eine tolerierbare Aufnahme besser auf Basis<br />
einer wöchentlichen (anstelle einer täglichen) Aufnahmemenge ausdrücken lässt<br />
(SCF 2001). Einen Überblick über die geschätzten Aufnahmenmengen an Dioxinen<br />
und dioxinähnlichen PCB für den sogenannten „Durchschnitts-“ oder „Vielverzehrer“<br />
findet sich in einer Informationsbroschüre vom Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
(BFR 2010). Auch wenn durch kurzzeitige Überschreitungen des TDI keine<br />
gesundheitlichen Beeinträchtigungen für den Konsumenten zu erwarten sind, sollte<br />
grundsätzlich die Dioxin- und PCB-Aufnahme des Verbrauchers über die Nahrung<br />
möglichst gering gehalten werden. Dies soll durch die festgelegten Höchstgehalte in<br />
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