Die weibliche Darstellung im Werk Cindy Shermans - Freiherr-vom ...
Die weibliche Darstellung im Werk Cindy Shermans - Freiherr-vom ...
Die weibliche Darstellung im Werk Cindy Shermans - Freiherr-vom ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
denn Schauspieler […] zu koordinieren“ 23 .Ihre Art der Films Stills kann ihr also<br />
gleichzeitig ein selbstständiges Arbeiten ohne jegliche Partner sowie das, <strong>im</strong><br />
übertragenden Sinne, Produzieren eines Filmes bieten, ohne das gewollte Vage zu<br />
verlieren.<br />
4.3. <strong>Die</strong>Untitled Film Stills<br />
<strong>Die</strong> Untitled Film Stills entstehen in den Jahren 1977<br />
bis 1980, mit ihnen wird <strong>Cindy</strong> Sherman berühmt.<br />
Modell für die Untitled Film Stills sowie für alle<br />
weiteren und vorhergehenden Fotoserien ist <strong>Cindy</strong><br />
Sherman selbst. Manche Motive der Untitled Film<br />
Stills sind realen Frauen nachempfunden 24 , andere sind<br />
Abbildung 8<br />
vollkommen fiktiv. Dann verkleidet sich Sherman als eine Schauspielerin, die ihre Rolle<br />
spielt. Gleichzeitig möchte sie so wenige Emotionen wie nur möglich darstellen, um<br />
einen weiteren Kontrast zu den eigentlichen Film Stills zu setzen, auf denen „<strong>im</strong>mer<br />
übertrieben“ 25 wird.<br />
Zunächst weiß <strong>Cindy</strong> Sherman nicht, worauf sie hinauswill und spielt ein bisschen<br />
herum. Sie denkt sich mögliche Geschichten für ihre Figuren aus, zeigt sie <strong>im</strong>mer in<br />
Situationen, in denen sie von irgendwoher kommen und irgendwo anders hingehen,<br />
ohne den oder die Orte zu definieren. Sie stellt starke, rebellische Frauen dar, ist sich<br />
dessen zunächst jedoch nicht bewusst 26 . Erst später merkt<br />
Sherman, „dass die Figuren etwas in Frage [stellen] – vielleicht<br />
die Tatsache, dass man sie in eine best<strong>im</strong>mte Rolle [zwingt]“ 27 .<br />
Allerdings sind diese Frauen nicht real, sie sind „nur“<br />
Filmrollen. Sherman schafft so ein Gewirr aus möglichen<br />
Geschichten, Persönlichkeiten und Rollen, das ihr behagt, viele<br />
Abbildung 9<br />
jedoch verwirrt und dazu veranlasst, eine feministisch-<br />
23 Kunst heute Nr. 14, <strong>Cindy</strong> Sherman <strong>im</strong> Gespräch mit Wilfried Dickhoff, Kiepenheuer&Witsch, 1995;<br />
S. 69, Z. 10f<br />
24 <strong>Cindy</strong> Sherman, The Complete Untitled Film Stills, Schirmer-Mosel-Verl ag, 2003; S. 8, Z. 13ff<br />
25 A.a.O. S. 8, Z. 36<br />
26 A.a.O. S. 9, Z. 30<br />
27 A.a.O. S. 10, Z. 1f<br />
9