Die weibliche Darstellung im Werk Cindy Shermans - Freiherr-vom ...
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Dadurch, dass hier krampfhaft versucht wird, Erotik zu erzeugen, geht diese verloren<br />
und zeigt nur noch eine „absolut leidenschaftslose Nacktheit“ 15 ; die „Abwesenheit von<br />
Sex und Erotik“ 16 wird überdeutlich.<br />
Der menschliche Körper wird durch Nachbildungen als das gezeigt, was er wirklich ist<br />
und nicht als Sexobjekt oder erotisches Mittel, zu dem unsere Gesellschaft ihn scheinbar<br />
<strong>im</strong>mer mehr macht.<br />
3.4. Clowns 17 <strong>Die</strong> Clownserie entsteht 2003 18 und zeigt, wie der Titel schon<br />
Abbildung 6<br />
sagt, Clowns. Man erkennt jedoch deutlich, dass diese Clowns<br />
ihr Lächeln wirklich nur auf geschminkt haben. Man hat das<br />
Gefühl, sie müssten etwas repräsentieren, das sie nicht (mehr)<br />
sind. Der Ausdruck des Pess<strong>im</strong>ismus und der Mutlosigkeit<br />
unter demMake-Up steht in komplettem Gegensatz zu dem<br />
fröhlichen, verspielten Gemüt eines Clowns. Das Innere bildet einen starken Kontrast<br />
zum äußeren Auftreten.<br />
Vielleicht stellt <strong>Cindy</strong> Sherman den Ernst des Erwachsenenlebens dar, in dem es nur<br />
noch wenig zu lachen gibt, vielleicht das unvermeidbare Schlüpfen in eine best<strong>im</strong>mte<br />
Rolle, sobald man das Zuhause verlässt. Vielleicht aber auch beides und mehr. Denn<br />
auch hier findet sich das Vage, das für jegliche Interpretationen Offene, und vor allem<br />
das Groteske, Widersprüchliche, auf das <strong>Cindy</strong> Sherman in allen Bildern anspielt.<br />
15 A.a.O. S. 64, Z. 30f<br />
16 A.a.O. S. 64, Z. 31f<br />
17 Vgl. The <strong>Cindy</strong> <strong>Shermans</strong>: inszenierte Identitäten: Fotogeschichten von 1840 bis 2005, Böhlau, 2006;<br />
S. 312ff<br />
18 A.a.O. S. 313, Z. 39<br />
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