Die weibliche Darstellung im Werk Cindy Shermans - Freiherr-vom ...

3.2. History Portraits 11
Die so genannten History Portraits entstehen in den Jahren 1988 bis 1990. 12
Hier geht es weniger um Frauen als um die Verdeutlichung des
„fakes“ in historischen Portraits. Portraits stellen die Personen
meist schöner und mächtiger dar, als sie wirklich sind.Cindy
Sherman greift das auf und kehrt es um. Sie zeigt die Personen
wie sie „wirklich“ sind, womit sie sozusagen eine Fälschung von
der Fälschung herstellt und dieses Falsche auf den zweiten Blick
auch sichtbar macht. Die Inszenierung ist klar erkennbar.
Abbildung 4
Die Bilder sollen zeigen, dass es in den originalen Portraits keine innere Wahrheit gibt,
keine Bedeutung; dass, entgegen der vorherrschenden Meinung,auch die Portraitmalerei
nicht zwangsläufig die Wahrheit zeigt.
3.3. Sex Pictures 13 Die Sex Pictures entstehen 1992. 14 Cindy Sherman will
Abbildung 5
schon länger eine Fotoserie über Sexualität und Nacktheit
machen, ohne ihren eigenen oder andere reale Körper zu
fotografieren. Um dem Grotesken, das alle ihre Arbeiten
durchzieht, gerecht zu werden, benutzt sie schließlich
medizinische Studienartikel. Diese weisen keinerlei
erotische Atmosphäre auf.Cindy Sherman zwingt den
Körperteilen durch verschiedene Erotikartikel eine sexuelle
Note auf, die jedoch noch immer sehr seltsam und fehl am
Platze wirkt.
11 Vgl. a.a.O. S. 33ff
12 http://www.cindysherman.de/1985_fairy-tales-und-disasters_history-portraits/(16.2.13, 18:00 Uhr)
13 Vgl. Kunst heute Nr. 14, Cindy Sherman im Gespräch mit Wilfried Dickhoff, Kiepenheuer&Witsch,
1995; S. 63ff
14 A.a.O. S. 63, Z. 9
6