Die weibliche Darstellung im Werk Cindy Shermans - Freiherr-vom ...
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Frage stehende; u.a. den männlichen Blick, die soziale Persönlichkeit und alltägliche<br />
Vorurteile zwischen den Geschlechtern 34 .<br />
Der Betrachter kann eine gewisse Demaskierung der Frau heraus sehen, also die<br />
Anfänge der Befreiung aus gesellschaftlichen Zwängen und geltenden Normen.<br />
Besonders zur Zeit der Entstehung der Untitled Film Stillsentstanden deshalb viele<br />
„falsche“ Deutungen.<br />
Natürlich kann das Wort „falsch“ hier nicht in seinem eigentlichen Sinne genutzt<br />
werden, denn <strong>Cindy</strong> Sherman provoziert ja regelrecht unzählige verschiedene<br />
Deutungen ihrer <strong>Werk</strong>e. Sie will jedoch nicht, dass ihr unterstellt wird, sie habe eine –<br />
in den meisten Fällen feministische – Intention gehabt, was sehr häufig trotzdem<br />
geschieht. Mit der Bezeichnung „falsch“ sind also Deutungen, die eine feministischpolitische<br />
Intention unterstellen, gemeint.<br />
<strong>Cindy</strong> Sherman versucht vielmehr der in den Filmen dieser Zeit sehr<br />
eind<strong>im</strong>ensional und „einfach gestrickt“ dargestellten Frau eine ihr angemessenere<br />
Ambivalenz zu schenken. Durch das gewollt Vage in den Bildern wird der Frau eine<br />
Fülle an möglichen Gefühlen mitgegeben, die das vorherrschende Bild dieser Zeit ihr<br />
untersagt 35 .<br />
4.4.1. Historischer Hintergrund in Bezug auf die Frauen 36<br />
Trotz dass das Gesetz die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau besagt, sieht die<br />
Realität in den 1960/70 Jahren ganz anders aus. Eine verheiratete Frau hat das zu tun,<br />
was der Mann ihr sagt, sie muss ihn, als wäre sie eine Minderjährige, um Erlaubnis<br />
fragen, etwas tun zu dürfen. <strong>Die</strong> Frau, sollte sie auch die gleiche Arbeit verrichten,<br />
verdient weniger als der Mann. Werden eine Frau oder ihr Kind/ihre Kinder <strong>vom</strong> Mann<br />
misshandelt, so gilt das als Privatsache und ist somit ganz legal. Uneheliche<br />
Schwangerschaften sind eine Schande, eine Scheidung bringt die Frau nicht selten in<br />
Existenznöte.<br />
34 Vgl. Kunst heute Nr. 14, <strong>Cindy</strong> Sherman <strong>im</strong> Gespräch mit Wilfried Dickhoff, Kiepenheuer&Witsch,<br />
1995; S. 10, Z. 7ff<br />
35 Vgl. a.a.O. S. 26, Z. 6ff<br />
36 Vgl. http://www.planet-wissen.de/all tag_gesundheit/frauen/frauenbewegung/index.jsp<br />
(23.2.13, 20:45 Uhr)<br />
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