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Die weibliche Darstellung im Werk Cindy Shermans - Freiherr-vom ...

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politische Intention hinter den Bildern zu sehen. Sie hat nicht die Absicht, etwas<br />

auszusagen und beteuert <strong>im</strong>mer wieder, keine feministischen oder politischen<br />

Intentionen zu haben. <strong>Cindy</strong> Sherman möchte schlicht, dass ihre Bilder eine Doppeloder<br />

sogar Mehrdeutigkeit besitzen 28 . Der Betrachter kann sich so leichter mit der<br />

Person auf dem Foto identifizieren und vielleicht sogar etwas über sich selbst<br />

herausfinden. Das ist ihre Absicht: Jeder Betrachter soll sich seine eigene Geschichte zu<br />

dem Foto ausdenken können ohne von Vorgaben daran gehindert bzw. davon gelenkt zu<br />

werden.<br />

Eine Besonderheit der Untitled Film Stills entwickelt sich zu<br />

einemErkennungsmerkmal aller Bilder <strong>Shermans</strong>: <strong>Cindy</strong> Sherman will ihren Fotos<br />

keine Titel geben, da dies ihnen eine Bedeutung aufzwängen würde, was sie ja auf<br />

keinen Fall will. Zur besseren Identifizierung nummeriert die Galerie „Metro Pictures“<br />

die Bilder. <strong>Die</strong> Nummerierung erfolgt willkürlich und durch späteres Hinzufügen oder<br />

Entfernen von Bildern sind die Nummern auch nicht fortlaufend 29 .<br />

Sherman beendet ihre Serie, als sie das Gefühl hat, sich in ihren Fotos zu<br />

wiederholen. Jetzt, so meint Sherman, ist es Zeit für etwas Neues, „[sie hat] genug<br />

Figuren erfunden“ 30 .<br />

4.4. Selbstdarstellung und Weiblichkeit<br />

Immer wieder betont <strong>Cindy</strong> Sherman, sie stelle sich nicht selbst dar. Sie benutze<br />

lediglich ihren Körper als Modell 31 . Ihre Bilder seien keinesfalls Selbstportraits 32 . Eher<br />

sind es, wie Sherman selbst sagt, „personifizierte Bilder<br />

spezifischer Gefühle […], die sich selbst portraitieren“ 33 .<br />

Eher zufällig bildet sie stereotype Frauenbilder ab, zeigt<br />

damit wunde Punkte unserer Gesellschaft auf und<br />

beschwört Ängste, Hoffnungen und Wünsche in den<br />

Abbildung 20<br />

Betrachtern. <strong>Die</strong> Bilder thematisieren das heutzutage in<br />

28 Kunst heute Nr. 14, <strong>Cindy</strong> Sherman <strong>im</strong> Gespräch mit Wilfried Dickhoff, Kiepenheuer&Witsch, 1995;<br />

S. 19, Z. 6ff<br />

29 <strong>Cindy</strong> Sherman, The Complete Untitled Film Stills, Schirmer-Mosel-Verl ag, 2003; S. 7, Z. 31<br />

30 A.a.O. S. 16, Z. 50<br />

31 Kunst heute Nr. 14, <strong>Cindy</strong> Sherman <strong>im</strong> Gespräch mit Wilfried Dickhoff, Kiepenheuer&Witsch, 1995;<br />

S. 9, Z. 17ff<br />

32 A.a.O. S. 15, Z. 14<br />

33 A.a.O. S. 16, Z. 5f<br />

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