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IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

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2. Physikalischer Hintergrund<br />

Primäre Aufgabe des AMS-02 Detektors ist die Vermessung der kosmischen Strahlung. Die<br />

Beobachtung kosmischer Strahlung begann 1912 mit deren Entdeckung durch Viktor Hess.<br />

Dieser untersuchte in einer Reihe von Ballonflügen die Entladungsrate von Elektroskopen<br />

mit der Höhe über der Erdoberfläche. Die Entladung wird dabei durch Stöße mit ionisierenden<br />

Teilchen der Hintergrundstrahlung verursacht, deren Ursprung man im Erdinneren<br />

vermutete. Viktor Hess konnte nachweisen, dass die Entladungsrate als Funktion der Höhe<br />

zunimmt und damit nur eine Quelle ionisierender Teilchen außerhalb der Atmosphäre in<br />

Frage kommt. Konsistente Ergebnisse durch Messungen bei Nacht und Sonnenfinsternissen<br />

schlossen die Sonne als potentielle Quelle aus.<br />

2.1. Kosmische Strahlung<br />

Der Begriff kosmische Strahlung beschreibt eine Teilchenstrahlung über einen breiten Energiebereich,<br />

deren Ursprung im Weltall liegt. Die kosmische Strahlung besteht aus verschiedenartigen<br />

Teilchen, wobei Protonen mit etwa 85% den größten Anteil ausmachen. Außerdem<br />

kommen Heliumkerne mit einem Anteil von etwa 12% vor. Die restlichen 3% bilden<br />

Atomkerne höherer Ladungszahl Z ≥ 3 sowie Elektronen und Positronen [4]. Dabei kommen<br />

alle Kerne schwerer Elemente in der kosmischen Strahlung vor, wie in Abbildung 2.1<br />

gezeigt ist. Dort ist auch die relative Häufigkeit der Elemente im Sonnensystem gezeigt,<br />

welche dem Vorkommen in der kosmischen Strahlung bis auf wenige Ausnahmen auffallend<br />

ähnlich ist. Neben den geladenen Teilchen zählen auch ungeladene Teilchen wie Neutrinos<br />

und Photonen kosmischen Ursprungs zur kosmischen Strahlung. Die Intensität der<br />

kosmischen Strahlung fällt mit der Energie nahezu konstant nach einem Potenzgesetz ab.<br />

Das Spektrum der Hauptbestandteile der kosmischen Strahlung in einem Energiebereich<br />

von 10 MeV bis 10 12 GeV ist in Abbildung 2.2 dargestellt. Dort ist der Teilchenfluss pro<br />

Sekunde und Quadratmeter Fläche eines Raumwinkelelements mit der Energie doppelt logarithmisch<br />

aufgetragen. Dabei wurde der Teilchenfluss noch mit der Energie zum Quadrat<br />

multipliziert und damit abgeflacht. Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit kosmische<br />

Teilchen einer bestimmten Energie zu messen mit der Energie rapide abfällt. Abbildung<br />

2.2 ist außerdem zu entnehmen, dass das Verhältnis von Elektronen zu Protonenfluss die<br />

Größenordung 10 −2 annimmt und damit auf 100 Protonen etwa ein Elektron vorkommt.<br />

Noch seltener sind Positronen, die noch um einen Faktor 10 weniger vorkommen als Elektronen.<br />

Für die Untersuchung der kosmischen Strahlung gibt es zwei Ansätze. Zum einen kann sie<br />

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