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IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

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2 1. Einleitung<br />

Abbildung 1.1.: Entwicklung des Universums nach der Urknalltheorie [1].<br />

können werden aber auch weiterhin Detektoren wie das High Energy Antimatter Telescope<br />

(HEAT) an Ballons auf etwa 40 km Höhe an den Rand der Erdatmosphäre gebracht.<br />

Die modernste Art kosmische Strahlung zu vermessen bilden Satelliten gestützte Experimente<br />

wie der AMS-02 Detektor. Dieser ist ein moderner Teilchendetekor mit hoher<br />

Akzeptanz im Energiebereich bis zu einigen TeV. Er befindet sich seit Mai 2011 auf der<br />

Internationalen Raumstation und kann dort in fast vollständiger Abwesenheit von atmosphärischen<br />

Einflüssen kosmische Strahlung direkt und über einen langen Zeitraum vermessen.<br />

Er ist ausgestattet mit einem Silizium Spurdetektor im Magnetfeld eines Permanentmagneten,<br />

einem Flugzeitdetektor, einem Ring abbildenden Tscherenkow Detektor,<br />

sowie einem Übergangsstrahlungsdetektor und einem elektromagnetischen Kalorimeter.<br />

Eine ähnliche Konfiguration ohne Übergangsstrahlungsdetektor und Kalorimeter wurde<br />

in einem 10-tägigen Testflug mit dem Space Shuttle Discovery im Jahr 1998 getestet und<br />

nach überzeugenden Ergebnissen für einen dauerhaften Einsatz im All bis mindestens 2020<br />

aufgerüstet. In Abbildung 1.2 ist der AMS-02 Detektor an seiner aktuellen Position auf<br />

der Internationalen Raumstation zu sehen, wo er in den letzten 22 Monaten bereits 30 Milliarden<br />

Teilchen messen konnte. Mit seinen Messungen wird der AMS-02 Detektor einen<br />

großen Beitrag zur Beantwortung der Frage nach Dunkler Materie und darüber hinaus<br />

liefern.<br />

So wird beispielsweise der Anteil des Positronenflusses in der leptonischen Komponente<br />

der kosmischen Strahlung gemessen, der ein Indiz für Annihilation von bisher unentdeckten<br />

Teilchen der Dunklen Materie sein kann. 2012 beobachtete der Payload for Antimatter<br />

Matter Exploration and Light-nuclei Astrophysics (PAMELA) Detektor einen unerwarteten<br />

Anstieg im Positronenanteil, der von AMS-02 genauer untersucht und dessen Messung<br />

zu höheren Energien hin erweitert werden wird. Da Positronen selten in primären Quellen<br />

erzeugt werden, sind sie ein sensitives Indiz für Zerfalls- und Stoßprozesse, die im<br />

Kosmos ablaufen. Auf die Bedeutung des Positronenanteils für die Suche nach Dunkler<br />

Materie wird in Kapitel 2 näher eingegangen. Um bei einem Verhältnis des dominierenden<br />

Protonen- zum Positronenfluss von etwa 10 3 weniger als 1% Protonenkontamination in<br />

der Positronenauswahl zu erreichen wird dabei eine Protonenunterdrückung von 10 6 angestrebt.<br />

Die zur Trennung dieser beiden Teilchenarten wichtigen Subdetektoren im AMS-02<br />

2

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