IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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50 6. Das neuronale Netzwerk für den Übergangsstrahlungsdetektor<br />
Abbildung 6.3.: Verbleibender Anteil des Triggersamples nach jeder der angewandten<br />
Bedingungen.<br />
6.1.2. Elektronen und Protonen Selektion<br />
Um nun Elektronen und Protonen zu selektieren wird wie beschrieben auf das elektromagnetische<br />
Kalorimeter zurückgegriffen. Hierfür wird in der AMS Software eine multivariate<br />
Analysemethode in Form eines vervielfachten Entscheidungsbaumes (BDT 4 ) bereit<br />
gestellt, der anhand von Kalorimetervariablen eine Einteilung in elektron-, bzw. positronähnliche<br />
Ereignisse vornimmt. Ein Entscheidungsbaum führt dabei pro Entscheidungsebene<br />
eine Entscheidung anhand einer einzelnen Variable in Richtung Signal oder Untergrund<br />
aus [43]. Die einzelnen Entscheidungsebenen folgen dabei hierarchisch aufeinander.<br />
Dadurch wird der Parameterraum in einzelne Regionen geteilt, die Signal- oder Untergrundcharakter<br />
haben. Eine schematische Darstellung eines Entscheidungsbaumes ist in<br />
Abbildung 6.4 links gezeigt. Beim Boosting werden dabei mehrere Entscheidungsbäume<br />
trainiert und am Ende des Trainings zusammengefasst. Man spricht dabei von einem Wald.<br />
Diese Methode soll das Training gegenüber Fluktuationen im Trainingssample robust machen.<br />
Die Ausgabe des boosted decision trees für das elektromagnetische Kalorimeter in<br />
der AMS Software, für eine Auswahl von Leptonen und Protonen aus Flugdaten, ist in<br />
Abbildung 6.4 rechts gezeigt. Dort ist außerdem der Schnitt für Elektronen- und Protonenselektion<br />
eingezeichnet. Eine wichtige Entscheidungsvariable außerhalb des TRD ist der<br />
Anteil an im elektromagnetischen Kalorimeter deponierter Energie von der Gesamtenergie<br />
des Teilchens. Wie in Teil 3.7 beschrieben, deponieren Leptonen nahezu ihre gesamte<br />
Energie im Kalorimeter, während Protonen nur wenig Energie deponieren. Gemessen wird<br />
dieses Verhältniss aus der gemessenen deponierten Energie im Kalorimeter und der Rigidität,<br />
die für Teilchen mit Ladung Z = 1 der Bewegungsenergie entspricht. Bei Energien<br />
im GeV Bereich ist die Bewegungsenergie der dominante Anteil der Gesamtenergie von<br />
Protonen und Elektronen. Damit ist die Rigidität in erster Nährung ein Maß für die Gesamtenergie<br />
eines Teilchens mit Ladung Z = 1. Draus folgt, dass dieses sogenannte E/P<br />
Verhältnis für Leptonen etwa gleich 1 ist und für Protonen gegen 0 tendiert. Die Vertei-<br />
4 engl.: Boosted Decision Tree<br />
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