IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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6. Das neuronale Netzwerk für den<br />
Übergangsstrahlungsdetektor<br />
Für die Trennung von Positronen und Protonen mit Hilfe des Übergangsstrahlungsdetektors<br />
wurde die an der Universität Karlsruhe entwickelte und in 5.3.4 vorgestellte Software<br />
NeuroBayes R○ zur Erstellung eines neuronalen Netzwerks genutzt. Dafür wird in der Zusammenstellung<br />
des Trainingssamples auf Flugdaten zurückgegriffen, die die realen Verhältnisse<br />
im Detektor besser wiedergeben als es mit Monte-Carlo Daten möglich wäre.<br />
Dabei wird die Redundanz der AMS-02 Subdetektoren ausgenutzt und Trainingsdaten<br />
mit dem elektromagnetischen Kalorimeter selektiert. Für diese Arbeit wurden Daten vom<br />
20. Mai 2011 bis zum 1. November 2012 verwendet, was in etwa 24 Milliarden Triggern<br />
entspricht.<br />
6.1. Selektion des Trainingssamples<br />
Die Schwierigkeit in der Zusammenstellung eines Ereignissamples mit dem das neuronale<br />
Netzwerk trainiert werden kann liegt darin, dass Trainingssamples einerseits sehr rein sein<br />
müssen und andererseits in der Selektion keine Variablen verwendet werden dürfen auf die<br />
später auch das Netzwerk trainiert werden soll. Die Reinheit ist wichtig, da im Falle eines<br />
kontaminierten Samples das Netzwerk auf verfälschten Informationen trainiert wird. Die<br />
Unabhängigkeit der Selektion des Trainingssamples von den Netzwerkvariablen muss gewährleistet<br />
sein, da ansonsten die Verteilung der Trainignsvariablen verfälscht wird. Hierzu<br />
kann die Redundanz der AMS-02 Subdetektoren ausgenutzt werden. Im Falle des TRDs<br />
kann das von diesem unabhängig arbeitende elektromagnetische Kalorimeter zur Einteilung<br />
der Daten in Trainingssamples verwendet werden. Selektiert und für das Training<br />
verwendet werden dabei Protonen und Elektronen anstelle von Positronen. Elektronen<br />
und Positronen können vom Übergangsstrahlungsdetektor nicht unterschieden werden, da<br />
weder deponierte Ionisationsenergie nach Gleichung 4.4, noch die gemessene Intensität<br />
der Übergangsstrahlung nach Gleichung 4.1 vom Ladungsvorzeichen abhängen. Elektronen<br />
kommen in der kosmischen Strahlung, wie in Teil 2.1 gezeigt wurde, in etwa um einen<br />
Faktor 10 häufiger vor und sind durch das unterschiedliche Ladungsvorzeichen sicherer<br />
vom Protonenuntergrund zu unterscheiden. So kann mit Hilfe des elektromagnetischen<br />
Kalorimeters eine ausreichend große und sichere Trainingsauswahl definiert werden. Dieses<br />
Vorgehen ist in Abbildung 6.1 noch einmal schematisch dargestellt.<br />
Um aus allen von AMS aufgenommenen Triggern nur für die Analyse relevante Ereignis-<br />
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