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IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

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1. Einleitung<br />

Die Teilchenphysik kommt mit Teilchenbeschleunigern wie dem Large Hadron Collider<br />

(LHC) am europäischen Kernforschungszentrum CERN 1 in Genf der Antwort auf die Frage<br />

nach den Bestandteilen der Materie immer näher. Doch aus astronomischen Messungen<br />

weiß man, dass nach derzeitigem Kenntnisstand nur ein Bruchteil der im Universum<br />

gemessenen Materie erklärt werden kann. Etwa 80% der Masse im Universum wird aus<br />

sogenannter Dunkler Materie gebildet, für die noch kein geeigneter Teilchenphysikalischer<br />

Kandidat identifiziert werden konnte.<br />

Um Teilchen der Dunklen Materie zu identifizieren werden aktuell verschiedene Ansätze<br />

verfolgt:<br />

• Direkte Messung durch Kernwechselwirkungen.<br />

• Erzeugung und Nachweis an Beschleunigerexperimenten.<br />

• Indirekte Messung aus Annihilationsprodukten in der kosmischen Strahlung.<br />

Das Alpha Magnetic Spectrometer (AMS-02) als neuster und leistungsfähigster Detektor<br />

zur Vermessung der kosmischen Strahlung widmet sich der indirekten Messung Dunkler<br />

Materie und ist damit unter Punkt drei einzuordnen.<br />

Die Beobachtung kosmischer Strahlung begann 1912 mit deren Entdeckung durch Viktor<br />

Hess (Nobelpreis 1936) und bildet seit dem die grundlegende Methode der Astroteilchenphysik,<br />

als eine Disziplin die Methoden der Astrophysik und der Teilchenphysik gemeinsam<br />

nutzt und damit eine Verbindung zwischen dem Kleinsten und dem Größten bildet.<br />

Bahnbrechende Erfolge der Astroteilchenphysik waren die Entdeckung des Positrons, als<br />

erstes Teilchen der Antimaterie, durch Anderson 1932 (Nobelpreis 1936) und die Entdeckung<br />

der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung 1965 durch Penzias und Wilson<br />

(Nobelpreis 1978). Die Beobachtung dieser in der Urknalltheorie vorhergesagten elektromagnetischen<br />

Strahlung im infraroten Wellenlängenbereich bildete ein starkes Argument<br />

für das Urknallmodell. Dieses beschreibt die Entwicklung des Kosmos wie sie in Abbildung<br />

1.1 dargestellt ist.<br />

Heutzutage werden Teilchen der kosmischen Strahlung mit hochmodernen Detektoren und<br />

komplizierten Analysemethoden vermessen. Dazu werden unter anderem Detekorfelder, wie<br />

beim Auger Observatorium in Argentinien, errichtet, die durch kosmische Teilchen ausgelöste<br />

Teilchenschauer messen und daraus das Primärteilchen rekonstruieren. Die Erdatmosphäre<br />

fungiert dabei als Kalorimeter. Um kosmische Teilchen direkt vermessen zu<br />

1 franz.: Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire<br />

1

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