18.01.2014 Aufrufe

IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.3. Künstliche neuronale Netze 45<br />

Abbildung 5.8.: Separationsgrenzen für zwei Populationen im zweidimensionalen Parameterraum<br />

von x 1 und x 2 mit guter Generalisierungsfähigkeit (links) und<br />

nach Overtraining (mitte). Rechts ist das Verhalten der Fehlerfunktion im<br />

Falle von Overtraining dargestellt [39].<br />

Auswahl von Ereignissen zu testen. Dieses wird als Testsample bezeichnet. Bei einer guten<br />

Generalisierungsfähigkeit sollte die Performance, gemessen durch die Fehlerfunktion, für<br />

das Trainingssample und das unabhängige Testsample gleich gut sein. Nimmt die Generalisierungsfähigkeit<br />

ab, wird der Fehler auf das Trainingssample weiter kleiner, da für<br />

diese spezielle Auswahl die Trennung besser wird, wie in Abbildung 5.8 im Falle des Overtrainings<br />

zu ersehen ist. Im unabhängigen Testsample, welches diesen Fluktuationen nicht<br />

unterliegt, wird der Fehler größer. Dieses Verhalten ist in Abbildung 5.8 rechts gezeigt. An<br />

der Stelle, an der die Fehlerfunktionen auseinander laufen, sollte kein weiterer Trainingsdurchlauf<br />

durchgeführt werden. Ein Nachteil dieser Methode Overtraining zu verhindern<br />

ist, dass nicht alle Ereignisse des Trainingssamples für das Training verwendet werden<br />

können, was bei kleinen Trainingssamples zu Performanceverlusten führen kann.<br />

5.3.4. Die NeuroBayes R○ Software<br />

NeuroBayes R○ ist eine Softwarelösung zur Erstellung eines Feed Forward Netzwerkes. Entwickelt<br />

wurde die Software am Karlsruhe <strong>Institut</strong> für Technologie (<strong>KIT</strong>) zur Ereignis-<br />

Selektion in der Hochenergiephysik, wobei sie über die Jahre weiterentwickelt wurde und<br />

schließlich zur Verwendung in der Wirtschaft im Unternehmen GmbH ausgegliedert<br />

wurde. Dadurch ist NeuroBayes R○ eine lizenzierte Software deren Quellcode damit<br />

weder einseh- noch veränderbar ist. Trotzdem findet die Software auch weiterhin im<br />

wissenschaftlichen Bereich Verwendung, wobei die Anpassung der Software an das Analyseziel<br />

durch das Setzen von Bitschaltern 4 bewerkstelligt wird. Die Software verknüpft<br />

dabei Methoden der Bayes Statistik und neuronaler Netzwerke und bietet dabei einen internen<br />

Schutz vor Overtraining [41]. Mithilfe der Bayes Statistik kann eine Definition des<br />

Wahrscheinlichkeitsbegriffs gegeben werden, der eine Aussage über sogenannte bedingte<br />

Wahrscheinlichkeiten P (A|B) macht. Die bedingte Wahrscheinlichkeit gibt dabei eine<br />

Wahrscheinlichkeit an, das Ereignis A zu beobachten, unter der Voraussetzung das Ereignis<br />

B bereits beobachtet wurde. Dabei ist die bedingte Wahrscheinlichkeit der Quotient aus<br />

der Schnittmenge der Wahrscheinlichkeit für A und B, normiert auf die Wahrscheinlichkeit<br />

für B, da dieses Ereignis per Definition aufgetreten ist<br />

P (A|B) =<br />

P (A ∩ B)<br />

. (5.18)<br />

P (B)<br />

4 engl.: Flag<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!