18.01.2014 Aufrufe

IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

40 5. Statistische Methoden<br />

gegeben. Dabei ist jede monotone Funktion dieses Verhältnisses gleichberechtigt. Formel<br />

5.8 wird als Likelihoodverhältnis bezeichnet. Das Likelihoodverhältnis liefert im Falle einfacher,<br />

durch eine Hyperfläche trennbarer, Populationen optimale Separationseigenschaften.<br />

Allerdings müssen die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen für Parameter beider Hypothesen<br />

bekannt sein, was jedoch nicht immer der Fall ist. In diesem Fall müssen die<br />

Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen Messdaten nachempfunden oder durch Monte-Carlo<br />

Simulationen modelliert werden.<br />

Für die Likelihoodfunktion zur Trennung von Positronen und Protonen mithilfe des Übergangsstrahlungsdetektors,<br />

werden die Verteilungen der Energieabgabe pro Lage für Leptonen<br />

und Protonen nach Selektion mit dem elektromagnetischen Kalorimeter, nach Teil<br />

6.1, den Daten entnommen. Auf eins normiert entsprechen die Histogramme diskreten<br />

Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen wie in Abbildung 4.11 gezeigt und bereits beschrieben.<br />

Diese könnten nun parametrisiert werden um das Likelihoodverältnis zu bilden. Einfacher<br />

ist es jedoch die Wahrscheinlichkeiten P e,p (dE) für ein Positron- oder Protonereignis<br />

direkt aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung zu entnehmen. Die Wahrscheinlichkeiten für<br />

Positron oder Proton in jeder der n = 20 Lagen werden dann über das geometrische Mittel<br />

√ √√√<br />

∏ n<br />

P e,p (dE) = n Pe,p(dE) k (5.9)<br />

k=1<br />

vereint. Daraus wird dann das Likelihoodverhältnis<br />

(<br />

)<br />

P e (dE)<br />

L = − log<br />

P e (dE) + P p (dE)<br />

(5.10)<br />

gebildet. Die Bildung des Logarithmus als monotone Funktion ist dabei Konvention und<br />

soll einer besseren Verarbeitung der Daten im Computer dienen. Bei der Bildung des geometrischen<br />

Mittels nach Gleichung 5.9 werden keine Korrelationen zwischen den einzelnen<br />

Lagen betrachtet, so dass das Likelihoodverhältniss nur eine gute Test-Statistik darstellt,<br />

wenn solche Korrelationen nicht existieren.<br />

In der AMS-02 Software werden Likelihoodverhältnisse durch das in der RWTH Aachen<br />

entwickelte Framework TrdQt und das im MIT entwickelte TrdK bereitgestellt. Beide<br />

unterscheiden sich durch ihr verwendetes alignment, sowie durch die Kalibrierung der<br />

Gasverstärkung, wie in Kapitel 4.4 beschrieben. Außerdem werden Abhängigkeiten der<br />

verwendeten Wahrscheinlichkeitsdichteverteilungen von der Energie des Teilchens oder<br />

des Gasdrucks im Proportionaldrahtkammerröhrchen unterschiedlich parametrisiert. Die<br />

Verteilungen der Likelihoodverhältnisse sind in Abbildung 5.3 zu sehen. Ein hoher Wert<br />

entspricht dabei einer Proton ähnlichen Signatur des Teilchens. Ein niedriger Wert einer<br />

Lepton ähnlichen Signatur.<br />

5.3. Künstliche neuronale Netze<br />

Die einfachste Möglichkeit eine Trennung vorzunehmen, ist die einer Hyperebene wie sie<br />

bereits in Abbildung 5.1 im zweidimensionalen Fall verwendet wurde. Eine entsprechende<br />

Test-Funktion kann in Form einer linearen Funktion als<br />

y(x) = w T x + w 0 (5.11)<br />

mit dem n-dimensionalen Variablenvektor x und w, welcher als Vektor der Gewichte bezeichnet<br />

wird, geschrieben werden [40]. Die Entscheidungsgrenze liegt dann auf der Hyperebene<br />

mit y(x) = 0. Die Form dieser Hyperebene wird durch die Gewichte festgelegt.<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!