IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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5.2. Das Likelihoodverhältnis 39<br />
Abbildung 5.2.: Wahrscheinlichkeitsdichteverteilungen für die Hypothesen H 0 und H 1 einer<br />
eindimensionalen Test-Statistik t(x) mit Einteilung in eine Annahmeund<br />
eine Verwurfsregion, getrennt durch die Entscheidungsgrenze t cut [38].<br />
passiert, zugunsten von H 1 verworfen wird. t max ist hier die obere Grenze von g(t|H 0 ).<br />
Eine wichtige Kenngröße ist außerdem die Effizienz auf die zu testende Hypothese H 0<br />
mit ε = 1 − α, als Wahrscheinlichkeit ein H 0 Ereignis auch als solches zu erkennen. Eine<br />
hohe Effizienz geht dabei mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einen Fehler zweiter Art<br />
zu begehen einher. Dies wird durch die Reinheit p 1 als Anteil von H 0 Ereignissen in der<br />
Annahmeregion S von t min bis t cut nach<br />
∫<br />
S<br />
p =<br />
g(t|H 0)dt<br />
∫<br />
S g(t|H 0)dt + ∫ S g(t|H (5.6)<br />
1)dt<br />
ausgedrückt. Ein guter Test verbindet hohe Effizienz mit hoher Reinheit. Die Aufgabe<br />
besteht nun darin eine Test-Funktion t(x) mit optimalen Separationseigenschaften zu konstruieren<br />
und eine Schnittgrenze t cut zu finden.<br />
Im Folgenden wird die Hypothese H 0 als Signal bezeichnet und entspricht der Messung<br />
eines Leptons. Die Gegenhypothese H 1 entspricht dann der Messung eines Protons und<br />
wird als Untergrund bezeichnet.<br />
5.2. Das Likelihoodverhältnis<br />
Ein Weg eine Test-Funktion zu finden basiert auf dem Neyman-Pearson Lemma [38]. Dieses<br />
legt eine optimale Annahmeregion fest, im Sinne von maximaler Effizienz auf das Signal<br />
bei minimaler Wahrscheinlichkeit einen Fehler zweiter Art zu begehen. Für einen Test auf<br />
eine Nullhypothese H 0 zu einer Gegenhypothese H 1 ist diese Annahmeregion durch das<br />
Verhältnis der Wahrscheinlichkeitsdichteverteilungen<br />
f(x|H 0 )<br />
f(x|H 1 ) > c (5.7)<br />
festgelegt. Ist dieses Verhältnis kleiner oder gleich c wird die Nullhypothese verworfen. c<br />
ist dabei ein vorher anhand von α und β aus den Formeln 5.4-5.5 festgelegtes konstantes<br />
Signifikanzniveau. Äquivalent dazu ist die optimale Test-Statistik durch<br />
1 engl.:Purity<br />
f(x|H 0 )<br />
= t(x) (5.8)<br />
f(x|H 1 )<br />
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