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IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

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38 5. Statistische Methoden<br />

5.1. Hypothesentests<br />

Ziel eines Hypothesentests ist es eine Aussage über die Vereinbarkeit einer Messung mit<br />

einer bestimmten Hypothese H 0 , beispielsweise ”<br />

die Messdaten entsprechen denen, die für<br />

ein Positron erwartet werden“, zu machen. Die Messung wird dabei in der Form eines<br />

Satzes von Variablen x = {x 1 , x 2 , ..., x n } geschrieben, wobei x i einem einzelnen Messwert<br />

entspricht und n die Anzahl der aufgenommenen Messwerte pro Ereignis ist, also<br />

die Dimensionalität des Parameterraumes darstellt. Die Hypothese H 0 wird in der Regel<br />

mit einer oder mehreren Gegenhypothesen H 1 , H 2 , ... verglichen und zurückgewiesen oder<br />

angenommen. Jede der Hypothesen setzt eine unterschiedliche Verteilung der einzelnen Parameter<br />

x, gegeben durch die Wahrscheinlichkeitsdichteverteilungen f(x|H 0 ), f(x|H 1 ), ...<br />

voraus. Ein Beispiel im zweidimensionalen Parameterraum der Variablen x 1 und x 2 ist<br />

in Abbildung 5.1 gezeigt. Die Populationen H 0 und H 1 lassen sich hier klar durch die<br />

in Dunkelrot gezeichnete Entscheidungsgrenze separieren, die es in optimaler Weise zu<br />

bestimmen gilt. Für Parameterräume höherer Dimensionalität ist es von Vorteil die Mess-<br />

Abbildung 5.1.: Beispiel von Populationen H 0 und H 1 im zweidimensionalen Parameterraum<br />

der Variablen x 1 und x 2 , getrennt durch eine lineare Entscheidungsgrenze<br />

(dunkelrot) [39].<br />

werte in einer sogenannten Test-Funktion t(x) niedrigerer Dimensionalität m (mit m < n),<br />

in der alle Informationen der gemachten Messung enthalten sind, zu verarbeiten. Eine eindimensionale<br />

Test-Funktion könnte beispielsweise durch den Mittelwert gebildet werden,<br />

wie er in Abbildung 4.12 gezeigt wurde. Eine solche Test-Statistik ist wiederum mit einer<br />

eigenen Wahrscheinlichkeitsdichte g(t|H 0 ), g(t|H 1 ), ... abhängig von der zu betrachtenden<br />

Hypothese verteilt. Im einfachsten Fall ist m = 1 und das Problem damit eindimensional.<br />

In diesem Fall kann die Entscheidungsgrenze als t(x 1 , ..., x n ) = t cut geschrieben werden<br />

und ist damit ein einfacher Schnitt auf t, der die Test-Statistik in eine Annahme- und<br />

eine Verwurfsregion teilt. Fällt die Messung in die Annahmeregion wird H 0 als wahr angenommen,<br />

fällt es in die Verwurfsregion wird H 0 zurückgewiesen. Abbildung 5.2 zeigt<br />

eine solche Test-Funktion mit einer Einteilung in eine Annahme- und eine Verwurfsregion.<br />

Darin ist ebenfalls ersichtlich, dass sich die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen g(t|H 0 )<br />

und g(t|H 1 ) für gewöhnlich überlappen. Damit existiert eine endliche Wahrscheinlichkeit<br />

β =<br />

∫ tcut<br />

t min<br />

g(t|H 1 )dt, (5.4)<br />

für eine als H 0 angenommene Messung zur Population H 1 zu gehören und damit eine<br />

falsche Hypothese zu akzeptieren. Man spricht von einem Fehler zweiter Art. t min entspricht<br />

dabei der unteren Grenze, in der die Waschreinlichkeitsdichtefunktion g(t|H 1 ) definiert<br />

ist. Einen Fehler erster Art begeht man, indem die richtige Hypothese H 0 durch eine<br />

Messung in der Verwurfsregion, was mit der Wahrscheinlichkeit<br />

α =<br />

∫ tmax<br />

t cut<br />

g(t|H 0 )dt (5.5)<br />

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