IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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4.3. Gassystem und Betrieb auf der ISS 31<br />
3<br />
×10<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Energiespektrum in Lage 6 bei 25 GeV<br />
Entries<br />
1.129837e+07<br />
Mean 104.7<br />
RMS 89.19<br />
Constant<br />
6.553e+07<br />
MPV 54.52<br />
Sigma 21.35<br />
0<br />
0 100 200 300 400 500 600<br />
Energieabgabe/ADC<br />
Abbildung 4.5.: Energieabgabe aller Teilchen im Energiebereich um 25 GeV in Lage 6 mit<br />
angepasster Landau-Verteilung im Ionisationsbereich (rot).<br />
stoffdioxid wirkt dabei als Löschgas, das ab einer bestimmten Schwelle durch inelastische<br />
Stöße mit Elektronen zu eigenen Schwingungszuständen angeregt wird und diesen damit<br />
Energie entzieht. Damit wird weitere Lawinenbildung unterbunden. Die Herausforderung<br />
im Betrieb eines Gasdetektors im Vakuum des Weltraums liegt dabei darin, Gasverlust<br />
durch Diffusion und undichte Stellen möglichst gering zu halten. Um eventuell vorhandene<br />
Gasverluste dennoch ausgleichen zu können, führt der Detektor Gasreserven von 49, 5<br />
kg Xenon und 4, 5 kg Kohlenstoffdioxid in einem eigenen Gassystem mit sich, die für die<br />
Restlaufzeit des Experimentes ausreichen. Eine schematische Darstellung dieses Gassystems<br />
ist in Abbildung 4.6 zu sehen. Dieses besteht demnach aus der sogenannten Box-S 1 ,<br />
in der die Gasreserven aufbewahrt und bei Bedarf im 1 Liter fassenden Mischbehälter<br />
im richtigen Verhältnis gemischt und an die Box-C 2 weitergegeben werden, von wo aus<br />
das Gas mit Pumpen kontrolliert in das Gassystem des Hauptdetektors transferiert wird.<br />
Jede Gaszuleitung und jedes Ventil in Box-S und Box-C ist dabei unabhängig zweifach<br />
vorhanden um mögliche Defekte kompensieren zu können. Außerdem werden Temperatur<br />
und Druck im Gassystem an verschiedenen Stellen gemessen um einen einwandfreien Betrieb<br />
zu gewährleisten. Kontrolliert wird dies, sowie alle anderen wichtigen Funktionen des<br />
AMS-02 Detektors, im Schichtbetrieb in einem eigens dafür eingerichteten Kontrollzentrum<br />
(POCC 3 ) in Genf auf dem Gelände des CERN und eines vollständig ausgerüsteten zweiten<br />
Kontrollzentrums in Taiwan. Eine Foto des Kontrollraums mit Beschreibung der einzelnen<br />
Schichtpositionen ist in Abbildung 4.7 zu sehen. Von dort werden auch TRD-Operationen<br />
wie das Nachfüllen des Gases (gas refill) und die Anpassung der Spannung in den Proportionaldrahtkammern<br />
(high voltage adjustment) durchgeführt. Um trotz Gasverlusten<br />
eine stabile Gasverstärkung zu gewährleisten wird diese Spannungsanpassung täglich vom<br />
zuständigen TRD-Experten durchgeführt. Dabei wird eine in der Detektorelektronik gespeicherte<br />
Konfigurationsdatei mit neuen Parametern für die Hochspannungswerte der<br />
einzelnen Kanäle gelöscht und neu geschrieben. Ziel ist es den wahrscheinlichsten Wert<br />
1 engl.: Storage<br />
2 engl.: Circulate<br />
3 engl.: Payload Operation Control Center<br />
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