IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT
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30 4. Der Übergangsstrahlungsdetektor<br />
(a)<br />
(b)<br />
Abbildung 4.4.: (a) Energieabhängigkeit des Massenabsorptionskoeffizienten µ in Blei<br />
Z Pb = 82 und (b) Bereiche in denen Photoeffekt, Compton Effekt oder<br />
Paarbildung dominieren in Abhängigkeit der Kernladungszahl Z des Absorbers<br />
und der Photonenenergie [34].<br />
das freie Elektron dann zum Anodendraht hin beschleunigt. Das elektrische Feld nimmt<br />
durch die Zylindersymmetrie der Anordnung mit E(r) ∝ 1/r zur Mitte hin stark zu und<br />
beschleunigt Elektronen in der direkten Umgebung des Anodendrahtes so stark, dass diese<br />
durch weitere Ionisation eine Ladungslawine erzeugen. Diese löst bei Auftreffen auf den<br />
Draht ein messbares Signal proportional zur im Gas deponierten Energie aus. Da nur in<br />
direkter Umgebung des Anodendrahtes Lawinenbildung eintritt, ist die Verstärkung unabhängig<br />
vom Abstand des Ionisationspunktes. Die Gasverstärkung hängt jedoch von der<br />
Zusammensetzung und dem Druck des Gases, sowie der angelegten Hochspannung ab.<br />
Die Energieabgabe geladener Teilchen pro Weglänge dE/dx durch Ionisationsprozesse im<br />
Detektorgas lässt sich dabei durch die Bethe-Bloch-Formel<br />
− dE<br />
dx = 4πN Arem 2 e c 2 z 2 Z [<br />
1<br />
A β<br />
ln 2m ec 2 γ 2 β 2<br />
I<br />
− β 2 − δ 2<br />
]<br />
(4.4)<br />
mit<br />
z: Ladung des einfallenden Teilchens<br />
Z,A: Kernladungszahl und Massenzahl des Absorbers<br />
m e : Elektronenmasse<br />
r e : klassischer Elektronenradius r e = 1 e<br />
4πɛ 0<br />
· 2<br />
m ec 2<br />
N A : Avogadro-Konstante<br />
I: Für den Absorber charakteristische Ionisationskonstante<br />
beschreiben [34]. Protonen, die wenig Übergangsstrahlung aussondern werden daher in den<br />
Proportionaldrahtkammern nur ein Signal durch Ionisation hinterlassen, während Elektronen<br />
durch das Emittieren von Übergangsstrahlung wesentlich mehr Energie im Detektor<br />
deponieren. Die Verteilung der durch Ionisation deponierten Energie folgt dabei wie in<br />
Abbildung 4.5 gezeigt einer Landau Verteilung [35].<br />
4.3. Gassystem und Betrieb auf der ISS<br />
Wie beschrieben erfolgt der Nachweis geladener Teilchen und Übergangsstrahlungsphotonen<br />
durch Ionisation des dafür besonders geeigneten Xenongases. Das zugesetzte Kohlen-<br />
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