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IEKP-KA/2013-8 - Institut für Experimentelle Kernphysik - KIT

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6 2. Physikalischer Hintergrund<br />

Abbildung 2.1.: Relative Häufigkeit der Elemente in der kosmischen Strahlung als Funktion<br />

ihrer Kernladungszahl Z bei einer Energie von 1 GeV pro Nukleon,<br />

normiert auf Si=100 [3]. Gezeigt ist außerdem die Häufigkeit der Elemente<br />

im Sonnensystem (graue Dreiecke).<br />

direkt mit Satelliten oder Ballonexperimenten im oberen Bereich der Erdatmosphäre gemessen<br />

werden. Dabei können Satellitenexperimente durch ihre relativ hohen Kosten bei<br />

starker Gewichtsbeschränkung und damit relativ kleinen Abmessungen nur für niedrige<br />

Energien bis einige TeV verwendet werden. Sie bieten durch die Abwesenheit von atmosphärischen<br />

Einflüssen allerdings eine optimale Messumgebung. In diesem Bereich misst<br />

auch der AMS-02 Detektor. Wirtschaftlicher sind Ballonexperimente, bei denen ein Teilchendetektor<br />

zum Nachweis geladener Teilchen an einem Ballon auf bis zu 40 km Höhe<br />

an den Rand der Atmosphäre gebracht wird. Allerdings sind Ballonflüge nur über relativ<br />

kurze Zeiträume machbar, was die Menge gemessener Teilchen beschränkt. Außerdem<br />

wird die Messung durch Sekundärteilchen aus Wechselwirkungen in der über dem Detektor<br />

liegenden Atmosphäre verfälscht. Ballonexperimente wie das High Energy Antimatter Telescope<br />

(HEAT), das am 3. Mai 1994 seinen ersten Flug über 29 Stunden auf 36, 5 − 33 km<br />

Höhe absolvierte, bieten eine gute Möglichkeit kosmische Teilchen bis zu Energien im PeV<br />

Bereich zu Messen. HEAT war dabei mit einem Flugzeitdetektor, einem Übergangsstrahlungsdetekor,<br />

einem Spurdetektor aus Driftkammern innerhalb eines Magneten und einem<br />

elektromagnetischen Kalorimeter ausgerüstet. In Abbildung 2.3 ist eine Skizze des HEAT<br />

Detektors, sowie ein Foto des Ballons im oberen Teil der Atmosphäre beim Erstflug zu sehen.<br />

Messungen von Teilchen höherer Energie werden indirekt über Wechselwirkungen der<br />

Teilchen mit der Materie der Erdatmosphäre durchgeführt. Dabei werden geeignete Detektoren<br />

über eine große Fläche verteilt aufgestellt. Trifft ein Kern der kosmischen Strahlung<br />

auf Atome aus der Luft in der Erdatmosphäre, bildet sich ein hadronischer Schauer aus.<br />

Dieser setzt sich kaskadenartig zur Erdoberfläche fort. Hier können die entstandenen Sekundärteilchen<br />

nahezu gleichzeitig gemessen werden und aus ihrer Energie und Verteilung,<br />

sowie deren Zusammensetzung das primäre Teilchen rekonstruiert werden. Gleiches gilt für<br />

Elektronen und Photonen, wobei sich hier ein elektromagnetischer Schauer ausbildet, der<br />

vom hadronsichen unterschieden werden kann. Ein Nachteil dieser Methode ist ihre hohe<br />

Komplexität in der Schauerrekonstruktion. Außerdem kann keine Aussage über das Ladungsvorzeichen<br />

eines Teilchens gemacht werden, so dass Teilchen von deren Antiteilchen<br />

nicht unterschieden werden können. Experimente dieser Art sind der ehemalige Karlsruhe<br />

Shower Core and Array Detector (<strong>KA</strong>SCADE) am Campus Nord des Karlsruhe <strong>Institut</strong><br />

für Technologie, sowie das Pierre-Auger-Observatorium in Argentinien, das mit 1600<br />

Tscherenkow Detektoren, wie in Abbildung 2.4 rechts gezeigt, eine Fläche von 3000 km 2<br />

abdeckt. Eine weitere Möglichkeit der indirekten Messung besteht darin den Luftschauer<br />

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