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Vielfalt – auch in Zukunft! - GEWOBA Nord

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Das Magaz<strong>in</strong> der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> · Oktober 2013<br />

Nr.22<br />

Titelgeschichte<br />

Im Namen<br />

des Volkes<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Exkurs zur<br />

Geschichte der Demokratie<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern<br />

Bilanz 2012 – <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong><br />

auf solidem Fundament<br />

Grüne Seite<br />

<strong>Vielfalt</strong> – <strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Pflanzensamenbanken


Liebe Leser<strong>in</strong>nen, liebe Leser,<br />

wir alle kennen es aus dem täglichen Leben: Erst, wenn wir auf etwas verzichten<br />

müssen, stellen wir fest, wie sehr es uns fehlt. Das gilt bereits für banale<br />

Gebr<strong>auch</strong>sgüter, die wir vergessen haben, am Samstag zu kaufen. Doch sp<strong>in</strong>nen<br />

wir den Gedanken weiter: Der Griff zur kritisch kommentierenden Zeitung<br />

unserer Wahl – mit e<strong>in</strong>em Mal ist er nicht mehr möglich. Und e<strong>in</strong> politisches<br />

Streitgespräch im öffentlichen Raum wird plötzlich unter Strafe gestellt. Undenkbar?<br />

Wie überaus kostbar diese und viele weitere Annehmlichkeiten s<strong>in</strong>d,<br />

wird uns oft erst bewusst, wenn wir <strong>in</strong> Länder schauen, <strong>in</strong> denen Grundrechte,<br />

Me<strong>in</strong>ungsfreiheit und Menschenwürde nach wie vor mit Füßen getreten werden.<br />

Dies alles war uns Grund genug, die Demokratie zum Schwerpunkt<br />

dieser Ausgabe zu machen. Angefangen bei e<strong>in</strong>em geschichtlichen Abriss ihrer<br />

Entwicklung durch die Jahrhunderte über nachhaltige Ernährungsprojekte<br />

zum Wohl der Weltgeme<strong>in</strong>schaft bis zu kollektiven Wohnformen abseits der<br />

traditionellen vier Wände.<br />

Apropos: Auch Ihre Genossenschaft ist dem demokratischen Geist<br />

verpflichtet – nicht nur die transparente Kurz<strong>in</strong>formation über<br />

den diesjährigen Geschäftsbericht auf Seite 12/13 belegt das.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Lektüre wünschen<br />

Dietmar Jonscher<br />

Steffan Liebscher<br />

Hauptamtliche Vorstände der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> Baugenossenschaft eG<br />

Inhalt<br />

2 Editorial<br />

Bildnachweis<br />

3 Unsere Vertreter Zu Besuch bei Malte Nelson <strong>in</strong> Schleswig.<br />

4 - 5 <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern Kurz + Gut<br />

6 - 7 So wohnen Andere Raum ist <strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>sten Höhle<br />

Titel:<br />

Seite 6-7:<br />

Seite 8-9:<br />

Seite 14-15:<br />

Seite 18-19:<br />

panthermedia<br />

panthermedia, wikipedia<br />

fotolia<br />

fotolia<br />

fotolia, panthermedia<br />

8 - 11 Titelgeschichte Im Namen des Volkes<br />

12 - 13 <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern Bilanz 2012 –<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> auf solidem Fundament<br />

14 - 15 E<strong>in</strong> guter Gedanke Der Preis der Freiheit<br />

Seite 20-21: Schleswig-Holste<strong>in</strong>ischer<br />

Landtag<br />

Seite 23:<br />

Seite 24-25<br />

Bundesarchiv<br />

HEIMAT-Raum für<br />

Unterhaltung<br />

16 - 17 <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern Alw<strong>in</strong>-Lensch-Str. Niebüll/<br />

2.BA Sonnenhaus Harrislee<br />

18 - 19 Grüne Seite Pflanzensamenbanken<br />

20 - 21 Architek-Tour Der Landtag Schleswig-Holste<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kiel<br />

22 - 23 E<strong>in</strong> kluger Kopf Siegfried Lenz: E<strong>in</strong> Chronist deutscher Geschichte<br />

24 - 25 Ausflugstipp Heimat – Raum für Unterhaltung <strong>in</strong> Schleswig<br />

26 <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern E<strong>in</strong> gut gestimmter Jahresrückblick<br />

27 Rätsel<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> Baugenossenschaft eG<br />

Moltkestraße 32 · 24837 Schleswig<br />

Tel. 04621 / 811-0<br />

Fax 04621 / 811-810<br />

<strong>in</strong>fo@gewoba-nord.de<br />

www.gewoba-nord.de<br />

Redaktion / Gestaltung:<br />

WortBildTon Werbeagentur, Kiel<br />

Druck: nndruck, Kiel<br />

Auflage: 10.000<br />

Ausgabe: Oktober 2013<br />

2 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


Unsere Vertreter<br />

Fast wie neu geboren<br />

Wände niederreißen, Grenzen überschreiten,<br />

neue Horizonte erobern<br />

– ke<strong>in</strong>e Frage: All das kl<strong>in</strong>gt mächtig<br />

hochtrabend, und ganz so ist es <strong>auch</strong><br />

nicht geme<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong> bisschen aber<br />

schon. Beg<strong>in</strong>nen wir mit den Wänden.<br />

„Hier und dort wären sie normalerweise<br />

verlaufen“, sagt Malte Nelson<br />

und zeigt auf e<strong>in</strong> paar Stellen im<br />

Flur. Er und se<strong>in</strong>e Frau nahmen das<br />

Angebot der <strong>in</strong>dividuellen Raumaufteilung<br />

dankbar an, ließen manche<br />

Trennwände entfernen und genießen<br />

seit nunmehr sechs Jahren ihr Leben<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er lichtdurchfluteten 4-Zimmerwohnung<br />

der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Glück abseits vieler Normen:<br />

Zu Besuch bei Malte und Elke Nelson <strong>in</strong> Schleswig.<br />

Das Motto heißt: Jetzt!<br />

E<strong>in</strong> langer Weg<br />

Licht und Großzügigkeit bedeuten<br />

den beiden sehr viel – und wer e<strong>in</strong><br />

wenig E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> ihre Biographie gew<strong>in</strong>nt,<br />

erkennt schnell, dass diese Vorlieben<br />

weit über das re<strong>in</strong> Wohnliche<br />

h<strong>in</strong>ausreichen. Sie spiegeln zugleich<br />

ihre Haltung zum Leben und ihre<br />

Offenheit gegenüber allem, was geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong><br />

gern h<strong>in</strong>ter verschlossenen<br />

Türen verhandelt wird.<br />

Malte und Elke Nelson, Jahrgang 1942,<br />

lernen sich im Studium <strong>in</strong> Kettwig/<br />

Essen kennen: er e<strong>in</strong> gebürtiger Duisburger,<br />

den das Trümmerdeutschland<br />

zum jugendlichen Nomadentum<br />

zw<strong>in</strong>gt; sie e<strong>in</strong> junges Mädchen aus<br />

Sachsen, das als 14-jährige mit ihrer<br />

Familie <strong>in</strong> den Westen flieht. Nach<br />

der pädagogischen Ausbildung arbeitet<br />

Malte Nelson e<strong>in</strong> paar Jahre als<br />

Hauptschullehrer, ehe ihm das Studium<br />

zum Sonderschullehrer e<strong>in</strong>e Anstellung<br />

<strong>in</strong> der Jugendvollzugsanstalt<br />

<strong>in</strong> Iserlohn ermöglicht. „Als Lehrer war<br />

me<strong>in</strong> Dienstherr der Kultusm<strong>in</strong>ister,<br />

nun war es der der Justiz.“<br />

Es wird e<strong>in</strong>e 35 Jahre dauernde Bewährungsprobe,<br />

und dies <strong>in</strong> mehrfacher<br />

H<strong>in</strong>sicht. Da ist die tägliche<br />

Arbeit mit den Jugendlichen, die neben<br />

fachlichem Wissen vor allem viel<br />

E<strong>in</strong>fühlungsvermögen verlangt; da ist<br />

die Suche nach e<strong>in</strong>er Grenzl<strong>in</strong>ie zwischen<br />

Beruf und Privatsphäre, die se<strong>in</strong><br />

unermüdliches Engagement immer<br />

wieder verwischt; und da s<strong>in</strong>d nicht<br />

zuletzt die zwei eigenen K<strong>in</strong>der Svend<br />

und Lars, die ihren Vater oft erst am<br />

Abend sehen. Es ist schließlich Malte<br />

Nelsons angeschlagene Gesundheit,<br />

die die Weichen neu stellt.<br />

2006 br<strong>in</strong>gt Sohn Svend den Ste<strong>in</strong> <strong>in</strong>s<br />

Rollen und überredet se<strong>in</strong>e Eltern zum<br />

Umzug <strong>in</strong> den <strong>Nord</strong>en. Und was kaum<br />

noch möglich sche<strong>in</strong>t, geschieht: Malte<br />

Nelson kommt wieder zu Kräften –<br />

und nimmt neue Herausforderungen<br />

an. E<strong>in</strong> Jahr lang ist er Vorsitzender<br />

des Schleswiger Seniorenbeirats, seit<br />

2012 leitet er den Ortsvere<strong>in</strong> der AWO.<br />

Dennoch bleibt endlich Zeit für anderes:<br />

etwa für die Ausrichtung der<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong>-Mieterfeste <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Wohnumfeld, für die Pflege der Bonsaibäume<br />

auf dem Balkon – vor allem<br />

aber für das schöne Gefühl, mit se<strong>in</strong>er<br />

Frau den richtigen Schritt gemacht zu<br />

haben.<br />

Seit 2008 ist Malte Nelson Vertreter<br />

der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> und zudem neben<br />

Herbert Barz Leiter der genossenschaftlichen<br />

Schlichtungskommission.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 3


<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern<br />

Nachrichten aus dem Hause <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong><br />

Frühstückskaffee <strong>in</strong> Harrislee<br />

„Nachbarschaft leben!“ – mit dieser positiven E<strong>in</strong>stellung<br />

wohnen die Mieter der Häuser im Musbeker Weg 9 und 9a<br />

nicht e<strong>in</strong>fach nur nebene<strong>in</strong>ander, sondern mite<strong>in</strong>ander. So<br />

traf man sich am 27. Juli beispielsweise <strong>auch</strong> zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Frühstück auf der Grünfläche vor dem Haus.<br />

Frau Timm, Frau Greimel, Frau Boysen und Herr Tesch hatten<br />

die Organisation <strong>in</strong> die Hand genommen und <strong>in</strong>sgesamt 18<br />

Nachbarn waren der E<strong>in</strong>ladung per Aushang im Treppenhaus<br />

gerne gefolgt. Jeder brachte e<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>igkeit mit, sodass<br />

man schließlich satt und gut gelaunt <strong>in</strong> nette Schwätzchen<br />

übergehen konnte. Sicherlich nicht zum letzten Mal...<br />

Wenn <strong>auch</strong> Sie geme<strong>in</strong>same Aktivitäten mit Ihrer Nachbarschaft<br />

organisieren wollen, setzen Sie sich gerne mit Ihrer<br />

Geschäftsstelle <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung.<br />

Fassadenkunst auf Sylt<br />

Für die große Fassade der Wohne<strong>in</strong>heit im<br />

Kirchenweg/Westerland hatte die <strong>GEWOBA</strong><br />

<strong>Nord</strong> schon lange Pläne zur Verschönerung<br />

geschmiedet. Die etwas triste Fläche mit nur<br />

wenigen Fenstern bot sich schließlich dafür<br />

an: E<strong>in</strong> idyllisches Sylt-Panorama sollte hier<br />

entstehen und das Stadtbild bereichern. Bis<br />

die Idee dann wirklich umgesetzt werden<br />

konnte, g<strong>in</strong>g zwar noch e<strong>in</strong>ige Zeit <strong>in</strong>s Land<br />

– aber am 11. September war es dann endlich<br />

soweit. Das aufwändige Wandgemälde<br />

konnte feierlich enthüllt werden und macht<br />

die Mieter des Hauses nun zu Leuchtturm-<br />

Bewohnern...<br />

4 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern<br />

E<strong>in</strong> Preis, alles dr<strong>in</strong>: die Mietflatrate<br />

Mit der neuartigen „Flatrate“ kann die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> seit e<strong>in</strong>iger Zeit<br />

e<strong>in</strong> besonders komfortables und e<strong>in</strong>faches Miet-Modell anbieten.<br />

Statt Betriebs- und Heizkosten e<strong>in</strong>zeln mit Vorauszahlungen zu verrechnen,<br />

werden die Posten kurzerhand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e feste Gesamtsumme<br />

<strong>in</strong>tegriert. Für die Mieter hat dies den Vorteil, dass diese Teilbeträge<br />

nicht mehr ständig im Auge behalten werden müssen. Steigende Energiepreise<br />

oder fallende Temperaturen können die bisherigen Abschlagszahlungen<br />

nämlich schnell steigen lassen oder sogar zu erheblichen<br />

Nachzahlungen führen. Die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> garantiert zudem<br />

e<strong>in</strong>e Mietb<strong>in</strong>dung für die ersten 3 Jahre.<br />

Dieses All-Inclusive-Angebot gilt bisher nur für neu gebaute Immobilien.<br />

Wir arbeiten aber daran, es <strong>auch</strong> für Bestands-Objekte umzusetzen.<br />

Sobald die Mietflatrate für Ihr Gebäude zur Verfügung steht,<br />

werden wir Sie natürlich <strong>in</strong>formieren.<br />

Moderner Fernsehen<br />

bei der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong><br />

Wer als Mieter der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong><br />

den Genuss von Digital-TV kommen<br />

möchte, erhält e<strong>in</strong> attraktives Angebot:<br />

Bei Vertragsabschluss bis 31.12. 2013 bekommen<br />

Interessierte den HD-Receiver<br />

sowie zwei Smartcards gratis. Wer zusätzlich<br />

zu diesem Angebot mehr Sender<br />

<strong>in</strong> HD-Qualität empfangen möchte<br />

als bisher: mit 3,90 € monatl. bei e<strong>in</strong>er<br />

M<strong>in</strong>destlaufzeit von 12 Monaten s<strong>in</strong>d<br />

Sie dabei und sparen bei Vertragsabschluss<br />

bis 31.12. 2013 sogar die Bereitstellungsgebühr<br />

<strong>in</strong> Höhe von 14,90 €.<br />

Weitere Informationen bekommen Sie<br />

über das Vertriebsbüro Kabel Deutschland<br />

unter 0431 - 128 41 08 oder bei Ihrer<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> Geschäftsstelle.<br />

SpaSS im Sommercamp!<br />

Auch <strong>in</strong> diesem Jahr ließ die Gewoba <strong>Nord</strong> wieder<br />

e<strong>in</strong>e 5-tägige Ferien-Freizeit spr<strong>in</strong>gen. Viele<br />

K<strong>in</strong>der im Alter zwischen 8 und 12 Jahren haben<br />

dieses Angebot wahrgenommen. Für sie g<strong>in</strong>g<br />

es am 5. Juli Richtung Borgwedel, wo gemütliche<br />

Blockhütten und e<strong>in</strong> abwechslungsreiches<br />

Freizeitangebot schon warteten. Natürlich mit<br />

allem, was dazu gehört, <strong>in</strong>klusive dem Rösten<br />

von Marshmallows über dem Lagerfeuer. Wer<br />

nächstes Jahr dabei se<strong>in</strong> möchte, kann sich gerne<br />

schon anmelden!<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 5


So wohnen Andere<br />

Weit bevor der Homo Sapiens begann, sich Hütten, Zelte oder<br />

gar Häuser zu bauen, wo es ihm gefiel, fand er <strong>in</strong> natürlich<br />

entstandenen Höhlen Unterschlupf. Das schränkte die Auswahl<br />

zwar etwas e<strong>in</strong> und wirklich trocken waren diese, meist<br />

von Wasser geschaffenen Mulden, <strong>auch</strong> nicht gerade. Aber sie<br />

waren doch schon e<strong>in</strong>mal viel besser als nichts.<br />

Im Laufe der Jahrtausende wurde die Idee der Wohnhöhle<br />

vom Menschen nie ganz aufgegeben. Denn mit dem passenden<br />

Werkzeug und <strong>in</strong> geeigneter Lage konnte man nach<br />

und nach immer ausgefeiltere Behausungen anlegen, deren<br />

Vorteile noch heute klar auf der Hand liegen.<br />

6 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


So wohnen Andere<br />

Im Vergleich zu anderen Bauweisen, bei denen e<strong>in</strong> Gerüst<br />

oder e<strong>in</strong> Erdloch nachträglich mit Sand und Ste<strong>in</strong>en bedeckt<br />

wird (Erdhaus), schlägt man e<strong>in</strong>e echte Wohnhöhle direkt <strong>in</strong><br />

Ste<strong>in</strong> bzw. Fels. Dabei muss natürlich darauf geachtet werden,<br />

dass das Geste<strong>in</strong> <strong>in</strong> diesem Bereich <strong>auch</strong> wirklich solide ist.<br />

Risse und andere Schwachpunkte <strong>in</strong> der Festigkeit der Wände<br />

können sonst zu Feuchtigkeits-E<strong>in</strong>tritt oder gar E<strong>in</strong>stürzen<br />

führen, denn die ganze Konstruktion wird ausschließlich<br />

selbsttragend angelegt.<br />

Hat man sich aber erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> behagliches Loch <strong>in</strong> den<br />

Fels gekratzt, kann man sicher se<strong>in</strong>, dass die Bausubstanz locker<br />

e<strong>in</strong> paar tausend Jahre durchhält. Und bei Bedarf kann<br />

noch jederzeit „angebaut“ werden.<br />

E<strong>in</strong> großer Vorteil der „subterranen Architektur“ ist das ganzjährig<br />

angenehme Wohnklima. Zwischen Tag und Nacht und<br />

<strong>auch</strong> zwischen den Jahreszeiten gibt es aufgrund der großen<br />

thermischen Speichermasse des umgebenden Geste<strong>in</strong>s<br />

nämlich nur ger<strong>in</strong>ge Schwankungen. Je tiefer die Höhle <strong>in</strong>s<br />

Geste<strong>in</strong> getrieben wurde, desto kle<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d die Unterschiede;<br />

und desto kühler wird das Grund-Klima. Besonders <strong>in</strong> den<br />

heißen Gegenden der Erde e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit, das Leben<br />

etwas angenehmer zu gestalten! Für Licht und Frischluft sorgen<br />

ausgeklügelte Schachtsysteme – oder heutzutage natürlich<br />

<strong>auch</strong> moderne Technik.<br />

Auf der ganzen Welt wurden solche Höhlen und sogar ganze<br />

Höhlendörfer geschaffen. Historische Beispiele f<strong>in</strong>den sich im tunesischen<br />

Matmata, <strong>in</strong> Trôo (Frankreich) oder Maymand im Iran.<br />

Viele solcher Behausungen werden aber <strong>auch</strong> heute noch genutzt.<br />

Wie zum Beispiel Ch<strong>in</strong>amada auf Teneriffa oder das Opalgräber-Städtchen<br />

Coober Pedy <strong>in</strong> Australien, dessen Bevölkerung<br />

zum Großteil <strong>in</strong> alten Stollen lebt. In der nordwestch<strong>in</strong>esischen<br />

Prov<strong>in</strong>z Shaanxi erfreuen sich Wohnhöhlen seit vielen Jahrtausenden<br />

besonders großer Beliebtheit: Heute leben hier unglaubliche<br />

40 Millionen Menschen „unter der Erde“.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 7


Titelgeschichte<br />

Im Namen<br />

des Volkes<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Exkurs zur<br />

Geschichte der Demokratie<br />

Am 17. Dezember 2010 betritt der tunesische Gemüsehändler<br />

Mohamed Bouazizi e<strong>in</strong>en öffentlichen Platz, übergießt se<strong>in</strong>en<br />

Körper mit Benz<strong>in</strong> und zündet sich an – aus Protest gegen die<br />

wiederholte Schließung se<strong>in</strong>es Geschäftes. Noch ehe er, wenige<br />

Wochen später, se<strong>in</strong>en schweren Verletzungen erliegt,<br />

kommt es <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Land zu Massenaufständen gegen die<br />

Obrigkeit: der Beg<strong>in</strong>n des Arabischen Frühl<strong>in</strong>gs. Die Folgen<br />

s<strong>in</strong>d bekannt. Diktatoren <strong>in</strong> weiteren nordafrikanischen Staaten<br />

wurden seitdem gestürzt (el-Abid<strong>in</strong>e Ben Ali <strong>in</strong> Tunesien;<br />

Mubarak <strong>in</strong> Ägypten) oder <strong>auch</strong> ermordet (al-Gaddafi <strong>in</strong> Libyen),<br />

provisorische Regierungen e<strong>in</strong>gerichtet und <strong>in</strong> manchen<br />

Fällen sogar Wahlen abgehalten. Die geme<strong>in</strong>same Zielsetzung<br />

lautete: Schaffung demokratischer Strukturen. Die<br />

Praxis belegt: Sie werden nicht über Nacht geboren.<br />

Auch die früheste Form dieses Staatenmodells fällt nach kurzer<br />

Blüte <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Zeitalter royaler Herrschaft zurück, ehe sie<br />

rund 1800 Jahre später wieder menschenwürdige Gestalt annimmt.<br />

Von e<strong>in</strong>em kont<strong>in</strong>uierlichen Prozess kann also kaum<br />

die Rede se<strong>in</strong>, eher wohl von e<strong>in</strong>er<br />

Wiedergeburt unter veränderten<br />

Bed<strong>in</strong>gungen. Dennoch machen sich<br />

<strong>in</strong> der Historie wenigstens drei Stationen<br />

aus, die der modernen Demokratie<br />

den Weg geebnet haben.<br />

[freie Wahlen]<br />

[Mehrheitspr<strong>in</strong>zp]<br />

[Opposition]<br />

[Verfassung]<br />

[Grundrechte]<br />

„Wenn man den Begriff <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

strengsten S<strong>in</strong>ne nimmt, dann hat es<br />

niemals wirklich e<strong>in</strong>e Demokratie<br />

gegeben – und es wird <strong>auch</strong><br />

nie so weit kommen.”<br />

Jean-Jacques Rousseau<br />

8 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


Titelgeschichte<br />

Demokratie [griechisch]<br />

demos – Volk | kratia – Herrschaft<br />

Die Kunst der überzeugenden Rede<br />

Direkte Demokratie nennt sich das System, das von 508 bis<br />

322 v. Ch. die politische Ordnung <strong>in</strong> Athen regelt, und der Begriff<br />

kann beim Wort genommen werden. Tatsächlich wird zu<br />

ke<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt e<strong>in</strong> so hoher Grad der Bürgerbeteiligung<br />

erreicht wie <strong>in</strong> diesem Zeitabschnitt. Zwar genießen<br />

dieses Privileg nur jene, die als Bürger Athens anerkannt<br />

s<strong>in</strong>d – Frauen, Sklaven und Fremdarbeiter s<strong>in</strong>d hiervon ausgenommen<br />

–, doch vor dem H<strong>in</strong>tergrund der vormals aristokratischen<br />

Dom<strong>in</strong>anz bedeutet diese Epoche e<strong>in</strong>en beispiellosen<br />

Wendepunkt.<br />

Kleisthenes von Athen,<br />

„Vater der attischen Demokratie”.<br />

Es s<strong>in</strong>d so genannte Demen, die der Demokratie ihren Namen<br />

geben: selbstverwaltete Kommunen, die ihrer Bevölkerungszahl<br />

entsprechend e<strong>in</strong>e Gruppe von Mitgliedern <strong>in</strong> den „Rat<br />

der Fünfhundert“ wählen. Der wiederum bestimmt die Volksversammlung<br />

und damit das alles bestimmende Gremium<br />

der antiken griechischen Stadtstaaten. Schließlich obliegt<br />

ihr die Gesetzgebungs-, Regierungs-, Kontroll- und Gerichtsgewalt.<br />

Neben dieser extremen Machtkonzentration <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>zigen Instanz zeichnet die Volksversammlung Athens e<strong>in</strong>e<br />

weitere Besonderheit aus: Sie kennt ke<strong>in</strong>e Parteien und somit<br />

<strong>auch</strong> ke<strong>in</strong>en Fraktionszwang. Vielmehr ist es die öffentliche<br />

Rede, die über Mehr- und M<strong>in</strong>derheiten entscheidet. Jeder<br />

hier h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gewählten Bürger hat die Freiheit, mit geschliffener<br />

Rhetorik se<strong>in</strong>e Sicht zu e<strong>in</strong>em Thema zur Sicht der meisten<br />

zu machen.<br />

E<strong>in</strong>e derart kompromisslose Umsetzung volksnaher Politik<br />

behagte nicht allen. Philosophen wie Platon und Aristoteles<br />

etwa beklagten – <strong>auch</strong> mit Blick auf die Gefahr der Verführung<br />

durch das Wort – die zu radikale Gleichsetzung aller<br />

und forderten unter anderem e<strong>in</strong>e qualifizierte Besetzung<br />

von politischen und juristischen Ämtern e<strong>in</strong>. Es s<strong>in</strong>d nachvollziehbare<br />

Kritikpunkte, die zugleich die oligarchische, also von<br />

e<strong>in</strong>er Elite bestimmten, „Demokratie“ <strong>in</strong> der römischen Republik<br />

erklären. Hier nämlich war es der Senat, der Beschlüsse<br />

fasste: angesehene Patrizier (Adelige) und zu Wohlstand gekommene<br />

Plebejer (Bauern und Handwerker) – die Volksversammlung<br />

Roms diente <strong>in</strong> der Regel nur noch der Übermittlung<br />

der getroffenen Entscheidung an die Allgeme<strong>in</strong>heit.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 9


Titelgeschichte<br />

Die Erf<strong>in</strong>dung<br />

des Bürgerrechts<br />

So revolutionär die Anfänge der Demokratie<br />

<strong>in</strong> der Antike <strong>auch</strong> waren: Das<br />

Recht des E<strong>in</strong>zelnen achteten sie nicht.<br />

Weder herrschte soziale Gleichheit (die<br />

Gesellschaft war patriarchalisch ausgerichtet,<br />

Frauen und Sklaven blieben<br />

rechtlos), noch wurde die wirtschaftliche<br />

Situation der Bevölkerung auf den<br />

Prüfstand gestellt. Es br<strong>auch</strong>te mehr<br />

als tausend Jahre, ehe solche Belange<br />

das Bewusstse<strong>in</strong> der Herrschenden erreichen<br />

sollten. Und es entbehrt nicht<br />

ganz der Ironie, dass es ausgerechnet<br />

Adelige waren, die im Jahre 1215 ihrem<br />

König Zugeständnisse abverlangten,<br />

von denen nicht nur sie, sondern <strong>auch</strong><br />

niedere Stände profitieren würden.<br />

Festgeschrieben s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> der Magna<br />

Carta, der „Großen Freiheitsurkunde”. Es<br />

handelt sich um e<strong>in</strong>es der bedeutendsten<br />

Dokumente <strong>in</strong> der politischen Geschichte<br />

und zugleich um e<strong>in</strong>en Meilenste<strong>in</strong><br />

auf dem Weg zur modernen<br />

Demokratie. Möglich wurde sie durch<br />

das zügellose Wirken von König Johann<br />

Ohneland (1167 - 1216) von England. Der<br />

Herrscher, der se<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong>amen alle<br />

Ehre machte – der Inselstaat verlor<br />

unter se<strong>in</strong>er Regentschaft viele kont<strong>in</strong>entale<br />

Ländereien –, provozierte mit<br />

willkürlichen Steuern und Bußgeldern<br />

se<strong>in</strong>e Barone und Untertanen schließlich<br />

so sehr, dass sie e<strong>in</strong>en Verpflichtungskatalog<br />

verfassten. Der zwang<br />

den König nicht nur zur Reformierung<br />

der unerträglich gewordenen Abgaben<br />

– er legte darüber h<strong>in</strong>aus <strong>auch</strong> fest, dass<br />

niemand im Lande mehr ohne richterlichen<br />

Beschluss se<strong>in</strong>er Freiheit beraubt<br />

werden durfte.<br />

Der englische König Johann Ohneland<br />

unterzeichnet die Magna Carta.<br />

Die Genossenschaft: Vorbote demokratischer Strukturen<br />

Als 1919 mit der Weimarer Republik die erste deutsche Demokratie ausgerufen<br />

wurde, war das genossenschaftliche Pr<strong>in</strong>zip bereits seit vielen<br />

Jahrzehnten etabliert. Tatsächlich gruppierten sich bereits Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts e<strong>in</strong>zelne Handwerksbetriebe zu Verbänden mit dem Ziel,<br />

ihre Abhängigkeit von den organisierten Abnehmern ihrer Produkte<br />

aufzukündigen. Durch den Zusammenschluss auf f<strong>in</strong>anzieller Basis von<br />

Mitgliedsbeiträgen schufen sie e<strong>in</strong> Gegenmodell zur bis dah<strong>in</strong> üblichen<br />

Erlöskette, welche den Erzeugern nur ger<strong>in</strong>ge E<strong>in</strong>künfte e<strong>in</strong>brachten, und<br />

entwickelten so e<strong>in</strong>e eigenständige und selbstkontrollierte Wirtschaftskraft.<br />

Vorreiter waren die Konsumgenossenschaften, die ihre Mitglieder<br />

mit bezahlbaren Lebensmitteln versorgten.<br />

Die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> führt dieses geme<strong>in</strong>schaftliche Pr<strong>in</strong>zip fort. Abseits<br />

jeder Gew<strong>in</strong>norientierung, wie sie <strong>in</strong> der Privatwirtschaft sonst üblich ist,<br />

macht sie sich für das Geme<strong>in</strong>wohl ihrer Mitglieder stark. Denn alle<strong>in</strong><br />

ihre Mitglieder und Anteilseigner entscheiden mit ihrer Stimme über die<br />

Gegenwart und <strong>Zukunft</strong> der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong>.<br />

Das Volk revoltiert<br />

Als e<strong>in</strong> „Laboratorium der Moderne“<br />

bezeichnete der Historiker Hans-Ulrich<br />

Thamer die Französische Revolution,<br />

und tatsächlich löst der Sturm auf die<br />

Bastille am 14. Juli 1789 e<strong>in</strong>e Kettenreaktion<br />

politischer Exzesse aus – im Guten<br />

wie im Schlechten.<br />

Über zehn Jahre vers<strong>in</strong>kt das Land <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> heilloses Chaos aus demokratischen<br />

Tendenzen, monarchischer Rückbes<strong>in</strong>nung<br />

und diktatorischer Schreckensherrschaft,<br />

ehe unter Napoleon Bonaparte<br />

wieder gewisse Ruhe e<strong>in</strong>kehrt.<br />

Geblieben s<strong>in</strong>d die Eckpfeiler, aus denen<br />

jede moderne Demokratie – zum<strong>in</strong>dest<br />

auf dem Papier – ihre Legitimation ableitet:<br />

die Festschreibung e<strong>in</strong>er Verfassung,<br />

die Achtung der Menschenrechte<br />

und die Gewaltenteilung.<br />

Rund 120 Demokratien existieren zurzeit<br />

weltweit – e<strong>in</strong>e hoffnungsvolle<br />

Quote angesichts der fast 200 Länder,<br />

die unser Planet zählt. Doch heißt das<br />

nicht viel. Zum e<strong>in</strong>en gibt es ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Wahlsysteme, des Weiteren<br />

unterscheiden sich die Rechtsnormen<br />

– vor allem aber variieren die <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Machtbefugnisse. Wenn etwa<br />

e<strong>in</strong> Staat wie Russland zwar Wahlen<br />

abhalten lässt, gleichzeitig jedoch von<br />

höchster, nämlich präsidialer Stelle<br />

Gesetze durchsetzt, die e<strong>in</strong>e Opposition<br />

praktisch unmöglich machen, dann<br />

wird Demokratie zu e<strong>in</strong>er Diktatur im<br />

Gewande e<strong>in</strong>es verme<strong>in</strong>tlich freien<br />

Staats.<br />

Wahre Demokratie setzt viel voraus,<br />

zuweilen sogar das Schlimmste: die<br />

Erfahrung e<strong>in</strong>er diktatorischen Vergangenheit.<br />

Doch selbst dann br<strong>auch</strong>t es<br />

Menschen und Institutionen, die das<br />

Wagnis der Freiheit e<strong>in</strong>gehen.<br />

10 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


Titelgeschichte<br />

Politisches System <strong>in</strong> Deutschland<br />

Bundeskanzler<br />

3 4<br />

Bundespräsident<br />

Bundeskab<strong>in</strong>ett<br />

Bundesversammlung<br />

ausgewählte Mitglieder<br />

§<br />

Bund<br />

Länder 5<br />

Landeskab<strong>in</strong>ett<br />

Bundestag<br />

1 Bundesrat 2<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

Landesverfassungsgericht<br />

Bundesverfassungsgericht<br />

Landtag<br />

Bürger<br />

Legislative<br />

Exekutive<br />

Judikative<br />

wählt / ernennt<br />

entsendet / ist Mitglied<br />

ernennt formal / Vetorecht<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Alle vier Jahre Wahl von Direktmandaten und Parteien.<br />

Länderkammer. Sitzverteilung relativ zur Bevölkerungsgröße.<br />

Regierungschef mit Richtl<strong>in</strong>ienkompetenz. Wird vom Bundespräsidenten vorgeschlagen.<br />

Staatsoberhaupt. „Neutrale Gewalt“ – nur im Notstand stärkere Kompetenzen.<br />

Landesebenen und Namen der e<strong>in</strong>zelnen Organe unterscheiden sich von Land zu Land stark.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 11


<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern<br />

Bilanz 2012 –<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> auf<br />

solidem Fundament<br />

Bilanzsumme um 6,13 Prozent gestiegen<br />

– 143.000 Euro Dividende – Investitionen<br />

<strong>in</strong> Höhe von 14,5 Mio. € <strong>in</strong> 2012.<br />

Auf der Bilanzpressekonferenz am<br />

25.06.2013 <strong>in</strong> Schleswig konnten die<br />

Vorstandsmitglieder Steffan Liebscher<br />

und Dietmar Jonscher e<strong>in</strong>e Steigerung<br />

der Bilanzsumme um 6,13 Prozent auf<br />

nunmehr rund 214 Millionen Euro verkünden.<br />

Das Eigenkapital wuchs im Geschäftsjahr<br />

2012 von rund 37 Millionen<br />

auf rund 38 Millionen Euro, die dar<strong>in</strong><br />

enthaltenen Rücklagen stiegen auf 32<br />

Millionen Euro. Die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong>, die<br />

mit ihren 8.650 Mitgliedern und über<br />

5.800 Wohne<strong>in</strong>heiten zu den führenden<br />

Baugenossenschaften im nördlichen<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> zählt, kann mit dem<br />

positiven Jahresabschluss des Geschäftsjahrs<br />

2012 gestärkt <strong>in</strong> die Umsetzung der<br />

Maßnahmen für das Jahr 2013 gehen.<br />

Nicht nur h<strong>in</strong>sichtlich der Bilanz steht<br />

die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> auf e<strong>in</strong>em soliden<br />

Fundament. Insgesamt wurden <strong>in</strong> 2012<br />

109 Wohne<strong>in</strong>heiten im Rahmen <strong>in</strong>tensiver<br />

Modernisierungsmaßnahmen im<br />

Bestand technisch sowie im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die Ausstattung auf den neuesten Stand<br />

gebracht. Weitere 34 Wohne<strong>in</strong>heiten<br />

s<strong>in</strong>d durch Neubaumaßnahmen entstanden.<br />

Die konsequente Umsetzung<br />

<strong>in</strong>novativer Energiekonzepte, wie zum<br />

Beispiel der Sonnenhaus-Technologie,<br />

stehen dabei besonders im Fokus der<br />

Genossenschaft. Anders als andere Baugenossenschaften<br />

plant und realisiert<br />

die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> das gesamte Bauprogramm<br />

<strong>in</strong> Eigenregie.<br />

In 2013 wurde das <strong>in</strong>tensive Bauprogramm<br />

fortgesetzt. Folgende Projekte<br />

bef<strong>in</strong>den sich derzeit im Bau bzw. konnten<br />

bereits abgeschlossen werden:<br />

✓ Neubau von 4 Mehrfamilienhäusern<br />

(davon 2 mit Sonnenhaus-Technologie)<br />

und 16 Reihenhausscheiben (<strong>in</strong>sgesamt<br />

88 Wohne<strong>in</strong>heiten) <strong>in</strong> Schleswig,<br />

Königsberger Straße 20 – 50, Gesamt-<br />

Wohnfläche ca. 6.500 m 2 , Baukosten<br />

ca. 13,45 Mio. €, Bauphase 09/2012 –<br />

08/2014.<br />

✓ Neubau von 2 Mehrfamilienhäusern<br />

(davon e<strong>in</strong>s mit Sonnenhaus-Technologie)<br />

mit <strong>in</strong>sgesamt 36 Wohne<strong>in</strong>heiten,<br />

Musbeker Weg, Harrislee, Gesamt-<br />

Wohnfläche ca. 2.600 m 2 , Baukosten ca.<br />

5,77 Mio. €, Bauphase 07/2013 - 06/2014.<br />

✓ Neubau e<strong>in</strong>es 3-Parteien-Hauses sowie<br />

fünf Reihenhausscheiben <strong>in</strong> Niebüll,<br />

Alw<strong>in</strong>-Lensch-Straße 57/59, KfW-<br />

Effizienzhaus 55, Gesamt-Wohnfläche<br />

ca. 770 m 2 , Baukosten ca. 1,68 Mio. €,<br />

Bauphase 08/2012 – 08/2013.<br />

Bilanz / G+V T€<br />

Bilanzsumme 213.936<br />

Anlagevermögen 190.930<br />

Umlaufvermögen 23.001<br />

Eigenkapital <strong>in</strong>sges. 38.692<br />

– davon Rücklagen 32.700<br />

Umsatzerlöse 31.120<br />

– a.d. Hausbewirtschaftung 30.410<br />

Jahresergebnis 1.840<br />

Dividende 143<br />

Objektbestand<br />

Wohnungen 5.877<br />

– davon frei f<strong>in</strong>anziert 3.908<br />

gewerbliche Objekte 33<br />

Garagen/ Stellplätze 1.237<br />

sonstige 29<br />

Gesamtbestand 7.176<br />

Den vollständigen<br />

Geschäftsbericht der<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> können<br />

Sie onl<strong>in</strong>e unter http://<br />

www.gewobanord.de/<br />

portrait/bilanzzahlen/<br />

e<strong>in</strong>sehen und downloaden.<br />

Anzahl Mitglieder<br />

Anzahl Geschäftsanteile<br />

Geschäftsjahr Vorjahr Geschäftsjahr Vorjahr<br />

Bestand am 31.12.2012 8.650 8.396 101.456 100.635<br />

12 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern<br />

Für weitere Baumaßnahmen steht<br />

die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> zurzeit <strong>in</strong> Verhandlung<br />

mit der Stadt Husum sowie der<br />

Geme<strong>in</strong>de Niebüll. Hier s<strong>in</strong>d 230 bzw.<br />

60 weitere Wohne<strong>in</strong>heiten im Neubau<br />

geplant. Auch im Raum Kiel sowie<br />

Flensburg führt die Genossenschaft<br />

im Rahmen der Bestandserweiterung<br />

Gespräche bezüglich der Umsetzung<br />

von Bauprojekten.<br />

16,4 Millionen Euro abschließen. Derzeit<br />

beträgt das Sparvolumen bereits<br />

36,3 Millionen Euro. Rund 1.800 Sparer<br />

haben der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> ihr Vertrauen<br />

ausgesprochen. Die Sparmittel werden<br />

konsequent für die F<strong>in</strong>anzierung von<br />

Neubauten und Modernisierungen e<strong>in</strong>gesetzt<br />

und kommen so den Mitgliedern<br />

der Genossenschaft unmittelbar<br />

zugute.<br />

Mit e<strong>in</strong>em jährlichen<br />

Bauvolumen<br />

von rund 12 Mio<br />

Euro sichert und<br />

schafft die<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong><br />

<strong>auch</strong> Arbeitsplätze<br />

<strong>in</strong> der Region. Seit<br />

über 60 Jahren.<br />

Die Realisierung des <strong>in</strong>tensiven Bauund<br />

Modernisierungsprogramms ist<br />

unter anderem maßgeblich durch die<br />

wachsende Akzeptanz der Spare<strong>in</strong>richtung<br />

der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> ermöglicht<br />

worden. Waren es 2011 noch 2,4 Millionen<br />

Euro Sparvolumen, kann die<br />

Spare<strong>in</strong>richtung das Geschäftsjahr<br />

2012 mit e<strong>in</strong>em Sparmittel-Bestand von<br />

Mit den bereits realisierten Projekten<br />

sowie den aktuellen Planungen kann<br />

die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> ihren Mitgliedern<br />

<strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>Zukunft</strong> angemessenen und<br />

bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung<br />

stellen und wird ihrer Verantwortung<br />

<strong>auch</strong> vor dem H<strong>in</strong>tergrund der politisch<br />

diskutierten Offensive für bezahlbare<br />

Wohnungen gerecht.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 13


E<strong>in</strong> guter Gedanke<br />

Der Preis der<br />

Freiheit<br />

Die Grenzen der Willensbildung <strong>in</strong> demokratischen Strukturen.<br />

Demokratie ist nicht alles, aber ohne Demokratie ist alles<br />

nichts – so <strong>in</strong> etwa könnte e<strong>in</strong>e Qu<strong>in</strong>tessenz formuliert se<strong>in</strong>,<br />

wenn man die weltweit existierenden Herrschaftsformen am<br />

Anspruch von Freiheit und Gleichheit misst. In ke<strong>in</strong>em anderen<br />

Modell partizipiert der Bürger so unmittelbar an der politischen<br />

Ausrichtung des Staates, <strong>in</strong> dem er lebt, und nirgendwo<br />

sonst besitzt <strong>auch</strong> die Opposition die Möglichkeit e<strong>in</strong>er<br />

partiellen Teilhabe am politischen Kurs.<br />

Wie aber def<strong>in</strong>iert sich Willensbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em System, <strong>in</strong><br />

dem auf bestimmte Zeit e<strong>in</strong>igen Wenigen die Macht übertragen<br />

wird? Wie sehr können Volksvertreter im Worts<strong>in</strong>n ernst<br />

genommen werden, wenn sie, e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Partei,<br />

vor allem für deren Verbleib im Parlament kämpfen müssen?<br />

Und nicht zuletzt: Wie ist es um die eigentliche Freiheit <strong>in</strong> diesem<br />

System bestellt, das <strong>in</strong> den allermeisten Fällen mit den<br />

Vorzügen des freien Marktes kokettiert?<br />

Liberté<br />

Égalité<br />

Der Wille zur Macht<br />

In diesem Jahr feierte die SPD als älteste deutsche Partei ihr<br />

150-jähriges Jubiläum. Natürlich wurde an die Gründungszeit<br />

er<strong>in</strong>nert, an das gewachsene Selbstbewusstse<strong>in</strong> der Arbeiterklasse<br />

im auslaufenden 19. Jahrhundert und an den Widerstand<br />

am Vorabend der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten.<br />

E<strong>in</strong> großes Erbe wurde beschworen – und zugleich<br />

für e<strong>in</strong> höchst aktuelles Ziel <strong>in</strong> zeitgemäßem Gewand e<strong>in</strong>gesetzt:<br />

die Bundestagswahl im Herbst diesen Jahres.<br />

Es ist nur legitim: Jede Partei buhlt vor dem H<strong>in</strong>tergrund ihrer<br />

Tradition um Wählerstimmen, etwaige Neuauslegungen vergangener<br />

Triumphe <strong>in</strong>begriffen. Allerd<strong>in</strong>gs gestalten sich solche<br />

Selbstf<strong>in</strong>dungen zunehmend schwerer: Die Gesellschaft<br />

ist heute e<strong>in</strong>e andere als vor hundert, fünfzig oder <strong>auch</strong> noch<br />

dreißig Jahren, ebenso haben sich die ökonomischen Zwänge<br />

verlagert, denen sie unterliegt. In der Konsequenz bedeutet<br />

dies, dass sich Fraktionen <strong>in</strong> steter Regelmäßigkeit Nischen-<br />

Positionierungen auf die Fahnen schreiben, die im Zuge negativer<br />

Me<strong>in</strong>ungsumfragen gern <strong>auch</strong> mal umformuliert<br />

werden. Denn e<strong>in</strong>es ist klar: Parteien wollen gewählt werden,<br />

seien sie an der Regierung oder nicht. Ob sie dann noch die<br />

Partei ihrer e<strong>in</strong>stigen Stimmengeber s<strong>in</strong>d, ist angesichts ihres<br />

Machtanspruchs eher nachrangig.<br />

Fraternité<br />

Wahlspruch der französischen Revolution<br />

14 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


E<strong>in</strong> guter Gedanke<br />

We the people<br />

Der freie Mensch<br />

Aus der amerikanische Verfassung<br />

Als 1989 die Mauer fiel, war es zunächst weniger das demokratisch<br />

gewählte Rechtssystem, das die meisten Menschen<br />

<strong>in</strong> der e<strong>in</strong>stigen DDR <strong>in</strong> Euphorie versetzt hat, als vielmehr der<br />

unermessliche Warenreichtum <strong>in</strong> den Auslagen und Regalen<br />

der Geschäfte. Hieraus sprach ke<strong>in</strong>esfalls Naivität, sondern<br />

der schiere Hunger nach e<strong>in</strong>er langen Zeit der Entbehrungen.<br />

Und was konnte, was kann den besser stillen als e<strong>in</strong> praktisch<br />

grenzenloses Angebot, das dem abstrakten Begriff der Freiheit<br />

begehrliche Gestalt verleiht?<br />

Wählen Sie, was Sie wollen – dieser Leitspruch übertitelt<br />

sehr viele Demokratien weltweit, und er me<strong>in</strong>t nicht nur die<br />

Wahlfreiheit im politischen System, sondern <strong>auch</strong> die Freiheit<br />

im Konsum. Doch wie frei s<strong>in</strong>d wir eigentlich, wenn wir aus<br />

e<strong>in</strong>em Überangebot aus austauschbaren Gütern auswählen<br />

können? Wieviel Macht hat die Produktvielfalt, die uns glauben<br />

lässt, dass wir unsere eigenen Kaufentscheidungen treffen?<br />

In diesen Tagen häufen sich die Demonstrationen auf den<br />

Straßen dieser Welt. Nicht nur <strong>in</strong> autokratisch geführten<br />

Staaten, sondern <strong>auch</strong> <strong>in</strong> demokratisch regierten Ländern<br />

wie etwa Brasilien. Es s<strong>in</strong>d vor allem Proteste gegen kapitalistischen<br />

Größenwahn und menschenfe<strong>in</strong>dliche Wirtschaftsstrukturen,<br />

Kennzeichen e<strong>in</strong>es Staatenmodells also, das sich<br />

im Zuge se<strong>in</strong>er Fortschrittlichkeit selbst zu überholen droht.<br />

Und es s<strong>in</strong>d zugleich hoffnungsvolle Anzeichen für e<strong>in</strong> gereiftes<br />

Selbstverständnis der Menschen. E<strong>in</strong>e moderne Form<br />

der Aufklärung womöglich. Nennen wir sie Aufklärung 2.0.<br />

Glaube an die Kraft<br />

der menschlichen Vernunft<br />

Aus der Epoche der Aufklärung<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 15


<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern<br />

Richtig schön geworden<br />

Die neuen Wohne<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> der Alw<strong>in</strong>-Lensch-Straße s<strong>in</strong>d fertig<br />

Im August 2012 fiel der Startschuss für<br />

e<strong>in</strong> Bauvorhaben <strong>in</strong> der Alw<strong>in</strong>-Lensch-<br />

Straße <strong>in</strong> Niebüll. Mittlerweile s<strong>in</strong>d beide<br />

Baukörper - das Straßen- und das<br />

Gartenhaus – fertiggestellt. Das Straßenhaus<br />

besteht aus zwei Reihenhäusern<br />

mit je ca. 100 qm Wohnfläche und<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuell geschnittenen Wohnung<br />

über der Durchfahrt zum Gartenhaus<br />

mit e<strong>in</strong>er Wohnfläche von rund 112<br />

qm. Das Gartenhaus besteht aus 5 rotgrauen<br />

Reihenhäusern mit jeweils rd.<br />

98 qm Wohnfläche.<br />

Alle Wohne<strong>in</strong>heiten bieten e<strong>in</strong>e gehobene<br />

Ausstattung mit Balkon oder<br />

Dachterrasse bzw. mit Terrasse und<br />

kle<strong>in</strong>em Garten.<br />

Auch energetisch s<strong>in</strong>d die Gebäude auf<br />

dem neuesten Stand. Mit Hilfe von Erdwärme<br />

kann bei Heizung und Warmwasseraufbereitung<br />

überwiegend regenerative<br />

Energie genutzt werden.<br />

Straßenhaus<br />

16 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern<br />

Gartenhaus<br />

Drei der bezugsfertigen Reihenhäuser warten übrigens<br />

noch auf ihre neuen Mieter. Bei Interesse kontakten sie uns<br />

<strong>in</strong> Niebüll: Anke Schwarz 04661 / 9661-43.<br />

Fortsetzung folgt!<br />

Sonnenhaus<br />

<strong>in</strong> Harrislee<br />

Weiter geht´s im Musbeker Weg <strong>in</strong> Harrislee. Nachdem die<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> im letzten Dezember das erste Mehrfamilien-<br />

Sonnenhaus <strong>Nord</strong>deutschlands an se<strong>in</strong>e Mieter übergeben<br />

konnte, folgt nun der zweite Bauabschnitt mit zwei weiteren<br />

Baukörpern. E<strong>in</strong>er davon wird wieder e<strong>in</strong>en ca. 10 Meter<br />

hohen Wasserspeicher als Herzstück des Gebäudes haben.<br />

Sonnenkollektoren fangen das Licht e<strong>in</strong>, welches über e<strong>in</strong>e<br />

Trägerflüssigkeit das Wasser im Speicher erwärmt: Energiegew<strong>in</strong>nung<br />

für Raumheizung und Tr<strong>in</strong>kwassererwärmung.<br />

Durch e<strong>in</strong>e neuartige Bauweise werden diese Häuser bereits<br />

im Sommer 2014 bezugsfertig se<strong>in</strong>. Informieren Sie sich jetzt.<br />

Musbeker Weg<br />

fertiggestellt<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 17


Grüne Seite<br />

V i e l<br />

F a l t<br />

– a u c h i n Z u k u n f t !<br />

Pflanzensamenbanken bewahren den Artenreichtum unserer Nutzpflanzen<br />

Was wäre, wenn durch Schädl<strong>in</strong>gsbefall plötzlich weltweit<br />

die Ernte so grundlegender Nahrungsmittel wie Weizen oder<br />

Reis ausfallen würde? Dann sollen <strong>in</strong> Pflanzensamenbanken<br />

gesicherte Kornproben deren schrittweisen Wiederanbau ermöglichen.<br />

Bedrohte Bodenschätze<br />

Doch es br<strong>auch</strong>t gar ke<strong>in</strong> derartiges Horrorszenario, um den<br />

S<strong>in</strong>n von Saatgutsammlungen zu verstehen: Seit langem<br />

schon führt die ganz auf Effizienz ausgerichtete Landwirtschaft<br />

zum stetigen Verlust traditioneller Kulturpflanzen zugunsten<br />

ertragreicherer moderner Züchtungen. Das wurde<br />

bereits <strong>in</strong> den 1920er Jahren erkannt; und daraufh<strong>in</strong> begannen<br />

Forscher wie der russische Botaniker Nikolai Wawilow,<br />

auf Sammelexpeditionen alle Saaten zusammenzutragen,<br />

die weltweit aus der Erde sprossen.<br />

Heute werden <strong>in</strong> der ältesten russischen Saatgutsammlung,<br />

dem traditionsreichen Wawilow-Institut <strong>in</strong> Pawlowsk<br />

bei St. Petersburg, um die 350.000 Samenproben aus aller<br />

Herren Länder bewahrt. Darunter f<strong>in</strong>den sich <strong>auch</strong> Chilenische<br />

Kartoffeln oder Bohnen aus <strong>Nord</strong>amerika, die <strong>in</strong> ihrer<br />

Heimat zeitweilig bereits ausgestorben<br />

waren und nur mithilfe der Proben<br />

aus Pawlowsk nachgezüchtet<br />

werden konnten.<br />

Der Gene-Garten <strong>in</strong> Gatersleben<br />

Eifrig nachgepflanzt wird <strong>auch</strong> im „Institut für Pflanzengenetik<br />

und Kulturpflanzenforschung“ <strong>in</strong> Gatersleben (Sachsen-<br />

Anhalt), wo sich e<strong>in</strong>e der weltweit größten Samenbanken für<br />

Kulturpflanzen bef<strong>in</strong>det. Denn <strong>auch</strong> wenn die Samen hier<br />

mit allen F<strong>in</strong>essen – nämlich bei M<strong>in</strong>us-Graden <strong>in</strong> Tiefkühlkammern<br />

konserviert – gelagert werden, so s<strong>in</strong>d sie dennoch<br />

nicht unbegrenzt haltbar.<br />

Daher muss das Material rechtzeitig vorher regeneriert werden;<br />

und das heißt schlicht und e<strong>in</strong>fach: Die alte Probe wird<br />

ausgesät, und direkt von den Pflanzen werden frische Samen<br />

geerntet, die dann wiederum – sorgfältig sortiert, getrocknet,<br />

e<strong>in</strong>getütet und beschriftet – <strong>in</strong>s Kühlhaus kommen.<br />

Das aber geht natürlich nur, wenn die klimatischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

stimmen. Also hat man sich <strong>in</strong><br />

Gatersleben auf Getreide, Gemüse,<br />

Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Heil- und<br />

Gewürzpflanzen spezialisiert, die <strong>in</strong><br />

den gemäßigten Breiten Mitteleuropas<br />

gut gedeihen.<br />

Maniok<br />

Kartoffeln<br />

18 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


Die „Sicherheitskopie“ auf Spitzbergen<br />

Grüne Seite<br />

Pflanzengene aus allen Klimazonen der Erde – darunter <strong>auch</strong><br />

Teilproben aus Gatersleben – kommen demgegenüber auf<br />

der eisigsten Insel Norwegens zusammen. Hier nämlich steht<br />

seit 2008 der „Svalbard Global Seed Vault“, der „weltweite<br />

Saatgut-Tresor Spitzbergen“, der von der norwegischen Regierung<br />

mit Unterstützung der EU, dem Global Crop Diversity<br />

Trust (GCDT) und verschiedener Sponsoren errichtet wurde.<br />

120 Meter tief im Permafrost-Felsen verborgen sollen die bei<br />

-18 °C tiefgekühlten Samen der 21 wichtigsten Nutzpflanzenarten<br />

hier vor genetischer Verunre<strong>in</strong>igung, Pflanzenepidemien,<br />

der globalen Erwärmung und dem<br />

Anstieg der Meeresspiegel, Naturkatastrophen<br />

und Atomkriegen geschützt und treuhänderisch<br />

für die kommenden Generationen aufbewahrt<br />

werden.<br />

Mais<br />

Kokosnuss<br />

Wasserbrotwurzel<br />

Weizen*<br />

Apfel<br />

21 der wichtigsten Nutzpflanzenarten<br />

wie Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln, Äpfel,<br />

Maniok, Wasserbrotwurzel oder Kokosnuss<br />

und deren Sortenvielfalt werden<br />

<strong>in</strong> Spitzbergen treuhänderisch aufbewahrt.<br />

Reis<br />

Gemüseanbau bei<br />

der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong><br />

Im BlickW<strong>in</strong>kel 21 riefen wir zur Teilnahme<br />

am Projekt „Urban Garden<strong>in</strong>g“ auf<br />

– mit großem Erfolg. Die vom Kirchenkreis<br />

Schleswig-Flensburg <strong>in</strong>s Leben<br />

gerufene Aktion hat viele Mitmacher<br />

gefunden, die jetzt geme<strong>in</strong>schaftlich<br />

am Friedrichsberg <strong>in</strong> Schleswig von der<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> zur Verfügung gestellte<br />

Flächen mit Gemüse bepflanzen und<br />

auf diese Weise Stadtverschönerung<br />

und nachbarschaftliches Handeln mite<strong>in</strong>ander<br />

verb<strong>in</strong>den.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 19


Architek-Tour<br />

Transparent und<br />

bürgernah<br />

Der Schleswig-Holste<strong>in</strong>ische Landtag an der Kieler Förde<br />

Es geschieht eher selten, dass <strong>auch</strong> die<br />

Rückfront e<strong>in</strong>es Bauwerks die Erwartungen<br />

erfüllt, die se<strong>in</strong>e vordere Fassade<br />

beim Betrachter weckt. Für das Landeshaus<br />

<strong>in</strong> Kiel trifft dies zu, und mehr<br />

noch: Es hält für den Spaziergänger, der<br />

zu dieser Seite das Gebäude passiert, sogar<br />

e<strong>in</strong>e Überraschung bereit. E<strong>in</strong> 20 mal<br />

20 Meter großer Kubus aus Glas schließt<br />

sich dort an und eröffnet Interessierten<br />

im besten S<strong>in</strong>ne E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das politische<br />

Tagesgeschäft.<br />

Licht, Transparenz und Klarheit lauteten<br />

die konzeptionellen Vorgaben für die<br />

Architekten, die sich an der EU-weiten<br />

Ausschreibung für e<strong>in</strong>en neuen Plenarsaal<br />

Ende der neunziger Jahre beteiligten.<br />

Den Zuschlag erhielt e<strong>in</strong> Büro<br />

<strong>in</strong> Hannover – und der im April 2003 <strong>in</strong><br />

Betrieb genommene Anbau lässt sich<br />

wirklich sehen. Bis dah<strong>in</strong> war es jedoch<br />

e<strong>in</strong> weiter Weg.<br />

Von der Mar<strong>in</strong>eakademie …<br />

Bis zum 8. September 2013 hatte die<br />

Kieler Bevölkerung noch Gelegenheit,<br />

ihrer Stadt im Rahmen e<strong>in</strong>er Ausstel-<br />

lung über die historische Schulter zu<br />

schauen – und dieser E<strong>in</strong>ladung wurde<br />

reichlich nachgekommen. Immerh<strong>in</strong><br />

versammelte das Stadtmuseum<br />

zahlreiche Postkarten mit Ansichten<br />

vom Vorabend des 1. Weltkriegs, als der<br />

zur norddeutschen Metropole aufstrebende<br />

Knotenpunkt noch den Charme<br />

vergangener Jahrhunderte verströmte.<br />

Die Ausstellung zeigte natürlich <strong>auch</strong><br />

Bilder der e<strong>in</strong>stigen Mar<strong>in</strong>eakademie:<br />

E<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckender Bau im Stil des<br />

Historismus, der sich e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>deutigen<br />

Epochenzuordnung verweigern sollte.<br />

20 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


Architek-Tour<br />

Es br<strong>auch</strong>te 2000 Eichenpfähle, um<br />

dem im Jahre 1881 <strong>in</strong> Auftrag gegebenem<br />

Projekt das nötige Fundament<br />

zu geben, denn der damalige Untergrund<br />

aus Torf und Moor forderte e<strong>in</strong>e<br />

besondere Stabilität. Die benötigte das<br />

Gebäude <strong>in</strong> der Tat, denn es maß bei<br />

Fertigstellung 100 Meter <strong>in</strong> der Länge,<br />

50 Meter <strong>in</strong> der Tiefe und 24 Meter<br />

<strong>in</strong> der Höhe. Orientiert an der Berl<strong>in</strong>er<br />

Großstadtarchitektur entstand e<strong>in</strong> Ziegelrohrbau<br />

im Rundbogenstil, zu dem<br />

unter anderem zwei Wohnhäuser, e<strong>in</strong><br />

Garten, Tennisplätze, e<strong>in</strong> Observatorium<br />

und e<strong>in</strong>e Kegelbahn gehörten.<br />

… zum heutigen Landtag<br />

Die massive Zerstörung Kiels im 2. Weltkrieg<br />

machte <strong>auch</strong> vor der ehemaligen<br />

Mar<strong>in</strong>eakademie nicht Halt. Nicht zuletzt<br />

die knappen Geldmittel zwangen<br />

zu e<strong>in</strong>er erheblichen Vere<strong>in</strong>fachung<br />

beim Wiederaufbau, nur wenige architektonische<br />

H<strong>in</strong>terlassenschaften<br />

konnten bewahrt werden. Die vollkommen<br />

zerstörte Mittelfront zur Landseite<br />

wurde im neoklassizistischen Stil neu<br />

errichtet.<br />

Nach e<strong>in</strong>er langen Zeit der Improvisationen<br />

(der Landtag der frühen Nachkriegsjahre<br />

konstituierte sich beispielsweise<br />

im Kieler Schauspielhaus) fand<br />

das Gremium schließlich se<strong>in</strong> neues<br />

Zuhause <strong>in</strong> eben diesem Bauwerk. Und<br />

gemäß se<strong>in</strong>em Anspruch, <strong>auch</strong> für die<br />

Bürger da zu se<strong>in</strong>, bietet der Plenarsaal<br />

längst <strong>auch</strong> Raum für Lesungen, Tagungen<br />

und Ausstellungen.<br />

Transparenz, wie es die Schleswig-Holste<strong>in</strong>er<br />

lieben.<br />

Kurz und gut: Das Gebot der Stunde verlangte<br />

nach Imposanz. Die überdauerte<br />

allerd<strong>in</strong>gs nur zwei Jahrzehnte. 1910<br />

wurde die Mar<strong>in</strong>eschule nach Flensburg<br />

verlegt, und neun Jahre später erfolgte<br />

die Auflösung der Mar<strong>in</strong>eakademie<br />

im Zuge des Versailler Vertrags.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 21


E<strong>in</strong> kluger Kopf aus Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

22 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


E<strong>in</strong> kluger Kopf aus Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Beg<strong>in</strong>nen wir mit e<strong>in</strong>em der schönsten<br />

ersten Sätze <strong>in</strong> der deutschen Literatur:<br />

"Hamilkar Schass, me<strong>in</strong> Grossvater, e<strong>in</strong> Herrchen von,<br />

sagen wir mal, e<strong>in</strong>undsiebzig Jahren, hatte sich gerade<br />

das Lesen beigebracht, als die Sache losg<strong>in</strong>g.“<br />

So eröffnet der noch junge Autor Siegfried<br />

Lenz se<strong>in</strong>e Erzählung „Der Leseteufel”<br />

und erntet damit, gut 50 Jahre<br />

später, den dritten Platz bei e<strong>in</strong>em Wettbewerb,<br />

der nach dem gelungensten<br />

Prosaauftakt aus deutschsprachiger<br />

Feder sucht.<br />

Verewigt ist das Kapitel <strong>in</strong> dem Buch<br />

„So zärtlich war Suleyken”, mit dem sich<br />

der gerade mal 23-jährige Schriftsteller<br />

<strong>in</strong> die Herzen vieler Leser schreibt. Die<br />

Hommage an die ehemals ostpreußische<br />

Prov<strong>in</strong>z, <strong>in</strong> der Lenz am 17. März<br />

1926 geboren wurde, liest sich jedoch<br />

nicht nur als Verbeugung vor se<strong>in</strong>en<br />

masurischen Wurzeln. Zugleich ist sie<br />

e<strong>in</strong>e humoristische Er<strong>in</strong>nerung an e<strong>in</strong>e<br />

Zeit und Region am Vorabend des wohl<br />

dunkelsten Kapitels <strong>in</strong> der deutschen<br />

Geschichte.<br />

Deutsche Pflichtlektüre<br />

E<strong>in</strong>es von Lenz’ bekanntesten Werken ist<br />

der 1968 erschienene Roman „Deutschstunde”,<br />

der bereits 1971 für das Fernsehen<br />

verfilmt wurde. Das Buch erzählt<br />

die Geschichte von Siggi Jepsen, der im<br />

Deutschunterricht e<strong>in</strong>en Aufsatz über<br />

das Thema „Die Freuden der Pflicht“<br />

schreiben soll. Er f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>fach nicht<br />

den richtigen Anfang und gibt e<strong>in</strong> leeres<br />

Heft ab. Zur Strafe muss er den Aufsatz<br />

nachschreiben. Für ihn bedeutet das<br />

vor allem die Bewältigung der eigenen<br />

Vergangenheit und die Er<strong>in</strong>nerung an<br />

se<strong>in</strong>en pflichtbesessenen Vater: Jens Ole<br />

Jepsen, Mitglied der NSDAP, überwacht<br />

1943 auf fanatische Weise das Malverbot<br />

se<strong>in</strong>es Jugendfreundes Max Ludwig<br />

Nansen. Zu diesem Zweck spannt er<br />

<strong>auch</strong> se<strong>in</strong>en Sohn e<strong>in</strong>, der den Künstler<br />

bespitzeln soll. Mehr und mehr aber<br />

fühlt sich Siggi zu Nansen h<strong>in</strong>gezogen.<br />

„Deutschstunde“ wirft, wie viele andere<br />

Werke Lenz’ <strong>auch</strong>, zeitlose Fragen auf,<br />

wie der nach Verantwortung oder den<br />

richtigen moralischen Vorbildern. Damit<br />

gibt der Autor viel von sich selbst<br />

preis, wie er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview mit<br />

„Welt Onl<strong>in</strong>e“ aus dem Jahr 2011 bekennt:<br />

„Fast jede Art von Literatur ist e<strong>in</strong><br />

Selbstzeugnis des Schriftstellers. Man<br />

delegiert se<strong>in</strong>e eigenen Wunschentwürfe<br />

an e<strong>in</strong>en anderen. Alle<strong>in</strong> die Wahl<br />

der Themen, der Probleme, der Konflikte<br />

charakterisiert e<strong>in</strong>en Schriftsteller.“<br />

Se<strong>in</strong> politisches Engagement beschränkt<br />

sich allerd<strong>in</strong>gs nicht nur aufs<br />

Papier. Der ehemalige Redakteur der<br />

Zeitung „Die Welt“ unterstütze bereits<br />

<strong>in</strong> jungen Jahren die SPD, unternahm<br />

politische Reisen mit Willy Brandt und<br />

Helmut Schmidt. Die persönliche Bedeutung<br />

dieser Partei begründete er im<br />

besagten Interview folgendermaßen:<br />

„Ich glaube, dass e<strong>in</strong> Mensch, der <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em bestimmten S<strong>in</strong>ne etwas für sich<br />

selbst tut, gleichzeitig etwas für se<strong>in</strong><br />

Land tut, <strong>in</strong>dem er darauf verweist oder<br />

sich dafür e<strong>in</strong>setzt, dass e<strong>in</strong> erwünschtes<br />

demokratisches Geme<strong>in</strong>wesen e<strong>in</strong>geführt<br />

wird nach Zeiten der Diktatur.<br />

Und ich glaubte damals, wie andere<br />

Kollegen <strong>auch</strong>, mich politisch engagieren<br />

zu sollen und mich für die Partei<br />

e<strong>in</strong>zusetzen, die ich mit me<strong>in</strong>en politischen<br />

Hoffnungen betraute.“<br />

Siegfried Lenz lebt <strong>in</strong> Hamburg und im<br />

schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Tetenhusen.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 23


Ausflugstipp<br />

Fühlen Sie sich wie zuhause!<br />

Willkommen <strong>in</strong> der „Heimat“ – dem Raum für Unterhaltung <strong>in</strong> Schleswig.<br />

Wer <strong>in</strong>telligente Unterhaltung sucht, ist im Theater „Heimat“<br />

<strong>in</strong> Schleswig genau richtig. Seit März 2013 begeistern <strong>in</strong> der<br />

ehemaligen Bundeswehrkaserne Revuen, Shows, Theater, Kabarett,<br />

Comedy und Kle<strong>in</strong>kunst das Publikum. Neben dem kle<strong>in</strong>en,<br />

aber fe<strong>in</strong>en Varieté erwartet es außerdem e<strong>in</strong> eigenes Puppentheater,<br />

e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>kunstbühne, e<strong>in</strong> Restaurant sowie e<strong>in</strong>e<br />

wundervolle Galerie.<br />

Auf der Bühne im Raum für Unterhaltung standen schon<br />

viele erfolgreiche Kabarettisten: Klappmaulpuppe Herr Momsen,<br />

Erfolgsautor<strong>in</strong> Dora Heldt, Baumann und Clausen oder Guido<br />

Cantz, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen. Sie alle f<strong>in</strong>den mit der „Heimat“<br />

den perfekten Rahmen für ihr buntes Programm. Und<br />

<strong>auch</strong> für den Zuschauer ist es e<strong>in</strong> Ort zum Wohlfühlen, mit<br />

Blick aufs Meer und im gemütlichen Ambiente der 50er und<br />

60er Jahre.<br />

Heitere Gäste<br />

Im W<strong>in</strong>ter 2013 können Sie sich noch auf e<strong>in</strong>ige Show-Höhepunkte<br />

freuen: Im November tra<strong>in</strong>iert unter anderem der<br />

V<strong>in</strong>ce Ebert<br />

Kabarettist und Bestsellerautor V<strong>in</strong>ce Ebert mit se<strong>in</strong>em Programm<br />

„Evolution“ die Lachmuskeln des Publikums. Außerdem<br />

verrät die <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> lebende amerikanische Enterta<strong>in</strong>er<strong>in</strong><br />

Gayle Tufts im Rahmen ihrer Leserperformance „Weihnacht at<br />

Tiffanys“, was man an Heiligabend alles Schönes und Schreckliches<br />

zwischen Berl<strong>in</strong>, Bremen und Boston erleben kann.<br />

Lachen ist nicht nur gesund, sondern macht <strong>auch</strong> Appetit.<br />

Zum Glück gibt’s „Muttis – Restaurant und Mietbar“, das <strong>in</strong> den<br />

ehemaligen Versorgungsräumen der Bundeswehr untergebracht<br />

ist. Hier kommen Leckerbissen der deutschen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Küche auf den Teller. Ab und zu experimentiert<br />

das Küchenteam <strong>auch</strong> gern mit exotischen Zutaten und Gewürzen.<br />

Serviert wird auf Wunsch während der Vorstellung.<br />

Wer sich vorher anmeldet, kann geme<strong>in</strong>sam mit Küchenchef<br />

Enno Wöhlk gern <strong>auch</strong> se<strong>in</strong>e eigenen kul<strong>in</strong>arischen Vorstellungen<br />

entwickeln. Eben ganz nach Ihrem Geschmack.<br />

Die Idee, anspruchsvoller Unterhaltungskultur e<strong>in</strong>e Bühne zu<br />

geben, geht auf e<strong>in</strong>e Gruppe kulturbegeisterter Menschen<br />

zurück. In die Tat umgesetzt wird das Konzept von der Agentur<br />

„The Avengers“ Hoff/Sönnichsen, die regelmäßig zauberhafte<br />

Abende zwischen Blöds<strong>in</strong>n, Unterhaltung und Anspruch organisiert.<br />

Wenn <strong>auch</strong> Sie e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die Welt des heiteren Irrs<strong>in</strong>ns<br />

e<strong>in</strong>t<strong>auch</strong>en wollen, s<strong>in</strong>d Sie herzlich e<strong>in</strong>geladen!<br />

Gayle Tufts<br />

24 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


Ausflugstipp<br />

Die „Heimat” wird von der<br />

regionalen Wirtschaft unterstützt.<br />

Auch die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong><br />

ist Sponsor dieses Projekts.<br />

The Avengers<br />

Gew<strong>in</strong>nspiel<br />

Der BlickW<strong>in</strong>kel verlost 3 x 2 Freikarten für den<br />

Wissenschaftskabarettisten V<strong>in</strong>ce Ebert mit<br />

se<strong>in</strong>em Programm „Evolution“ am 15. November <strong>in</strong> der<br />

„Heimat“ <strong>in</strong> Schleswig.<br />

Beantworten Sie e<strong>in</strong>fach unsere Gew<strong>in</strong>nspielfrage:<br />

Seit wann hat die „Heimat“ <strong>in</strong> Schleswig ihre Tore geöffnet?<br />

Schreiben Sie die gesuchte Lösung sowie Ihren Namen<br />

und Ihre Anschrift auf e<strong>in</strong>e ausreichend frankierte Postkarte<br />

und schicken Sie sie an:<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> Baugenossenschaft eG · Stichwort: Ausflugstipp<br />

Moltkestraße 32 · 24837 Schleswig<br />

E<strong>in</strong>sendeschluss ist der 1.11.2013<br />

Teilnehmen kann jeder außer den Mit arbeitern der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong>, des Magaz<strong>in</strong>s und deren<br />

Familienangehörigen. Die Preise werden unter Ausschluss des Rechtsweges verlost, Sachgew<strong>in</strong>ne<br />

können nicht <strong>in</strong> bar ausgezahlt werden. Die Gew<strong>in</strong>ner werden schriftlich benachrichtigt.<br />

Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magaz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>verstanden.<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 25


<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> <strong>in</strong>tern<br />

E<strong>in</strong> gut gestimmter<br />

Jahresrückblick<br />

Die 45. Vertreterversammlung der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> zeigte erneut<br />

volle Übere<strong>in</strong>stimmung mit der Arbeit der Genossenschaft.<br />

Der E<strong>in</strong>ladung des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Kay Abel<strong>in</strong>g waren zahlreiche<br />

Vertreter, der Aufsichtsrat und der Vorstand<br />

gerne gefolgt. Fast schon traditionell<br />

traf man sich so am 1. Juni im Hotel<br />

Waldschlösschen bei Schleswig. Für e<strong>in</strong><br />

angenehmes Ambiente war also schon<br />

e<strong>in</strong>mal gesorgt – aber die Anwesenden<br />

konnten der Versammlung <strong>auch</strong> noch<br />

aus ganz anderen Gründen viel Gutes<br />

abgew<strong>in</strong>nen.<br />

Nichts e<strong>in</strong>zuwenden<br />

Das Kontrollgremium hat bei diesem<br />

wichtigen Term<strong>in</strong> darüber zu entscheiden,<br />

ob Vorstand und Aufsichtsrat „Entlastung<br />

erteilt“ wird. Damit wird die Arbeit<br />

des abgelaufenen Geschäftsjahres<br />

gebilligt und das Vertrauen für die zukünftige<br />

Zusammenarbeit ausgesprochen.<br />

Zu diesem Zweck wird die aktuelle Fassung<br />

des Geschäftsberichts mit allen<br />

Zahlen und Informationen schon im<br />

Vorfeld an die Vertreter ausgegeben,<br />

damit Ihnen genügend Zeit bleibt, sie<br />

e<strong>in</strong>gehend zu studieren. Das Ergebnis<br />

des Prüfungsberichts besche<strong>in</strong>igte den<br />

beiden Organen <strong>auch</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

e<strong>in</strong>e ordnungsgemäße Geschäftsführung!<br />

Ihr guter E<strong>in</strong>fluss<br />

Die solide Geschäftspolitik der GEWO-<br />

BA <strong>Nord</strong>, die nicht zuletzt <strong>auch</strong> durch<br />

ihre Mitglieder bestimmt wird, hat sich<br />

damit wieder e<strong>in</strong>mal bewährt: Mit <strong>in</strong>-<br />

novativen Modernisierungen und Neubauprojekten<br />

wie den Sonnenhäusern<br />

führt der Weg für alle Beteiligten weiter<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e sichere, kosteneffiziente <strong>Zukunft</strong>.<br />

Die Amtszeit der von allen Genossenschaftsmitgliedern<br />

gewählten Vertretern<br />

beträgt fünf Jahre. Die nächste<br />

Wahl dieses Gremiums steht nach 2009<br />

also wieder im Jahr 2014 an. E<strong>in</strong>e gute<br />

Gelegenheit für alle Genossenschaftsmitglieder,<br />

sich aktiv an den Geschicken<br />

der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> zu beteiligen: mit Ihrer<br />

Stimme, als Kandidat oder <strong>auch</strong> als<br />

freiwilliger Helfer für den Wahltag.<br />

In der nächsten Ausgabe werden wir Sie<br />

ausführlich über die anstehende Vertreterwahl<br />

2014 <strong>in</strong>formieren.<br />

Mehr davon!<br />

Die wichtigsten Fakten zum Geschäftsjahr<br />

2012 können als Kurzfassung <strong>in</strong><br />

dieser Ausgabe des BlickW<strong>in</strong>kel-Magaz<strong>in</strong>s<br />

e<strong>in</strong>gesehen werden. Der komplette<br />

Geschäftsbericht steht jederzeit auf<br />

www.gewoba-nord.de zur Verfügung.<br />

26 | BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013


&<br />

Rätseln<br />

Gew<strong>in</strong>nen<br />

Rätsel<br />

Dieser E<strong>in</strong>kauf<br />

kost nix!<br />

Unter allen E<strong>in</strong>sendungen mit<br />

dem korrekten Lösungswort<br />

verlost die <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong><br />

25 x 1 E<strong>in</strong>kaufsgutsche<strong>in</strong> für<br />

sky im Wert von 30 EURO.<br />

Schreiben Sie e<strong>in</strong>fach das<br />

gesuchte Lösungswort sowie<br />

Name und Anschrift (beides<br />

unbed<strong>in</strong>gt notwendig) gut<br />

leserlich auf e<strong>in</strong>e ausreichend<br />

frankierte Postkarte und<br />

schicken Sie sie an:<br />

<strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong><br />

Baugenossenschaft eG<br />

Stichwort: Rätsel<br />

Moltkestraße 32<br />

24837 Schleswig<br />

E<strong>in</strong>sendeschluss ist der<br />

1.11.2013<br />

Teilnehmen kann jeder außer den<br />

Mit arbeitern der <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong>, des<br />

Magaz<strong>in</strong>s und deren Familienangehörigen.<br />

Die Preise werden unter<br />

Ausschluss des Rechtsweges verlost,<br />

Sachgew<strong>in</strong>ne können nicht <strong>in</strong> bar ausgezahlt<br />

werden. Die Gew<strong>in</strong>ner werden<br />

schriftlich benachrichtigt.<br />

Die Teilnehmer erklären sich mit der<br />

Veröffentlichung ihres Namens im Magaz<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>verstanden.<br />

Lösungswort aus<br />

Blickw<strong>in</strong>kel Nr. 21:<br />

Erholungsort<br />

Lösungswort:<br />

BlickW<strong>in</strong>kel | 10 | 2013 | 27


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Weil wir Ihr Spargeld nur <strong>in</strong> unseren Bauprojekten anlegen und damit nachhaltige Werte schaffen,<br />

können wir Ihnen besonders ertragreiche Konditionen und e<strong>in</strong> Höchstmaß an Sicherheit bieten.<br />

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