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74 Garten BAUERNBLATT l 7. September 2013 ■<br />

Immer noch selten auf den Balkonen<br />

Bleiwurz bezaubert mit blauem Schleier<br />

Wenn zum Spätsommer viele<br />

Balkon- und Kübelpflanzen ihren<br />

Blütenreichtum langsam beenden,<br />

kommt die große Zeit der Bleiwurz.<br />

An ihren vielen Triebspitzen<br />

erscheinen die kräftig blauen<br />

Blüten und hüllen die Pflanzen in<br />

einen farbigen Schleier.<br />

Obwohl Kübelpflanzen in den vergangenen<br />

Jahren deutlich an Beliebtheit<br />

gewonnen haben, sieht<br />

man Bleiwurz leider immer noch<br />

recht selten. Denn mit zahlreichen<br />

blauen Blüten, die vom Sommer bis<br />

zum Herbst unermüdlich erscheinen,<br />

gehört sie zu den schönsten Pflanzen,<br />

die für Balkone und Terrassen<br />

infrage kommen. Bekannt sind<br />

knapp zehn Arten, die aus den Tropen<br />

und Subtropen stammen. Eine<br />

in China beheimatete Art, Ceratostigma<br />

plumbaginoides, die bereits<br />

Mitte vorigen Jahrhunderts eingeführt<br />

wurde, eignet sich sogar als<br />

Staude für Böschungen und Mauern<br />

und wird nur bis zu 20 cm hoch.<br />

Am bekanntesten und zur Verwendung<br />

als Kübelpflanze am geeignetsten<br />

ist aber Plumbago auriculata,<br />

früher Plumbago capensis<br />

genannt. Dieser Strauch, der bis zu<br />

2m hoch wird, stammt aus Südafrika;<br />

er wächst aufrecht und wird<br />

als Kübelpflanze überhängend gezogen.<br />

An den Stängeln bilden sich<br />

zahlreiche, 5cmgroße Blätter, die<br />

mit Schuppen bedeckt sind. Die<br />

Blüten erscheinen in Ähren an den<br />

Triebenden und sind je nach Art<br />

hellblau bis blau.<br />

Junge Pflanzen kann man noch<br />

gut in Balkonkästen ziehen oder sogar<br />

ins Blumenbeet pflanzen; ein<br />

lehmig-humoser Boden ist das beste<br />

Substrat. Eine wöchentliche Düngung<br />

in der Wachstumszeit, die im<br />

April beginnt, ist die Grundlage für<br />

reich blühende Pflanzen. Setzt man<br />

besonders ältere Exemplare in Töpfe<br />

und Kübel, ist eine Depotdüngung<br />

mit einer 5mmstarken Schicht von<br />

Die Blüten der Bleiwurz erscheinen in Ähren an den Triebenden und sind je<br />

nach Art hellblau bis blau.<br />

Foto: N&G<br />

Horn-Knochen-Blutmehl am Topfgrund<br />

sinnvoll; während des Sommers<br />

wird dem Gießwasser dann zusätzlich<br />

Flüssigdünger beigegeben.<br />

In der Mitte des Jahres lässt sich Bleiwurz<br />

auch gut über nicht zu junge<br />

Stecklinge vermehren, die in sandigem<br />

Boden rasch anwurzeln.<br />

Verblühte und vergilbte Blätter<br />

werden regelmäßig abgezupft, damit<br />

ständig neue Blüten entstehen.<br />

Der Wasserbedarf ist über Sommer<br />

recht hoch; die Kübel stellt man am<br />

besten in Untersetzer, damit überschüssiges<br />

Wasser gut abfließen<br />

kann.<br />

Bleiwurz eignet sich zudem ausgezeichnet<br />

für erste Versuche mit Kübelpflanzen,<br />

da neben dem problemlosen<br />

Wachstum im Sommer<br />

auch an die Winterhaltung keine<br />

großen Ansprüche gestellt werden.<br />

Nachdem vor dem Einräumen die<br />

Triebe um ein Drittel eingekürzt<br />

wurden, überwintert die Pflanze in<br />

einem kühlen, hellen Raum. Steht<br />

dieser nicht zur Verfügung, reicht<br />

auch ein frostfreier, dunkler Keller<br />

aus. Hier verliert die Bleiwurz zwar<br />

ihre Blätter,dasie relativ trocken gehalten<br />

wird, treibt sie aber nach dem<br />

Umtopfen Anfang April an einem<br />

hellen Standort bereitwillig wieder<br />

aus.<br />

N&G<br />

DER NUTZGARTEN IM SEPTEMBER<br />

Vonder Hand in den Mund ist gesund<br />

Im Gemüsegarten sind die letzten<br />

Saaten in diesem Gartenjahr<br />

fällig. Das betrifft Radieschen<br />

und Winterzwiebeln in der ersten<br />

Septemberdekade, Schnittsalat<br />

in der ersten Septemberwoche,<br />

Löffelkraut, Winterportulak,<br />

Gartenkresse im Laufe des<br />

Monats. Wergleich Anfang September<br />

Feldsalat sät, kommt<br />

auch damit noch zurecht, vor allem<br />

in Gegenden mit langem<br />

Herbst.<br />

Feldsalat zur Überwinterung sät<br />

man spätestens Mitte September,ebenfalls<br />

Spinat. Unter Vlies<br />

hält sich Bodenfeuchtigkeit besser,<br />

sodass Samen zügiger keimen<br />

und Radieschen vor Rettichfliegen<br />

sicher sind. Die überwinternden<br />

Gemüsearten brauchen<br />

unbedingt unkrautfreien<br />

Boden, weil sie sonst gegenüber<br />

den vitaleren Unkrautpflanzen<br />

chancenlos sind.<br />

Zwischen Ende September und<br />

Mitte Oktober steckt man winterharte<br />

Steckzwiebeln und<br />

Knoblauchzehen an warmem,<br />

geschütztem Platz in lockere Erde.<br />

Der frühe Herbst ist eine gute<br />

Gelegenheit, mehrjährige Gewürzkräuter<br />

zu pflanzen, einschließlich<br />

Winterheckzwiebeln.<br />

Auch lassen sie sich jetzt mit Erfolg<br />

teilen. Rhabarber lohnt frühes<br />

Pflanzen Ende September<br />

mit einer kleinen Ernte schon im<br />

nächsten Frühjahr. Einsaat von<br />

Roggen oder Phacelia zum Zwecke<br />

der Gründüngung lockert<br />

die Fruchtfolge auf.<br />

Mittelspäte Apfel- und Birnensorten<br />

werden jetzt pflückreif,<br />

festzumachen an Sorteneigentümlichkeit,<br />

Färbung von Schale,<br />

Kernen, Fruchtfleisch und<br />

dessen Geruch, Löslichkeit des<br />

Stiels vom Fruchtholz. Je treffsicherer<br />

der Erntetermin, desto<br />

besser halten sich die Früchte<br />

auf dem Lager und desto besser<br />

schmecken sie genussreif. Unter<br />

noch nicht abgeernteten Bäumen<br />

ist regelmäßig Fallobst aufzulesen,<br />

die Fanggürtel gegen<br />

Apfelwickler (Obstmade) zu<br />

kontrollieren.<br />

Außerdem sind späte Pfirsiche<br />

und Pflaumen zu pflücken. Die<br />

Ernte von Brombeeren geht<br />

weiter und ebenfalls jene von<br />

Himbeeren und Erdbeeren. Hasel-<br />

und Walnüsse reifen, am<br />

Weinspalier süße Trauben. Möglichst<br />

viel davon verzehrt man<br />

frisch, denn das schmeckt und<br />

ist gesund. Da sich Weinbeeren<br />

lange am Spalier halten und dabei<br />

immer süßer werden, nutze<br />

man die Chance zu einer wochenlangen<br />

Traubenkur. Was<br />

Besseres gibt’s nicht. Für Saft,<br />

Gelee, Kompott und Weiteres<br />

bleibt noch genug.<br />

Pfirsich- und Sauerkirschbäume<br />

sind auszulichten, Beerensträucher<br />

ebenso. Abgetragene Ruten<br />

sommertragender Himbeeren<br />

werden entfernt, junge angebunden.<br />

Erdbeeren sollten<br />

unbedingt Anfang September<br />

gepflanzt werden. Pflanzung in<br />

Mulchfolie spart Arbeit, lässt die<br />

Pflanzen besser wachsen und erleichtert<br />

das Ernten im nächsten<br />

Jahr. Wer demnächst ab Ende<br />

Oktober Obstgehölze pflanzen<br />

will, kümmere sich um Sortenwahl<br />

und Bestellung.<br />

Ilse Jaehner


■ BAUERNBLATT l 7. September 2013<br />

Garten<br />

75<br />

Tipps zum Kauf von Qualitätsstauden<br />

Gärtnereien geben Beratung<br />

Mit Sorgfalt ausgewählt, bereiten<br />

Stauden langjährig Freude im Garten.<br />

Die meisten zeigen sich unproblematisch<br />

und wachsen zügig<br />

nach dem Auspflanzen weiter –<br />

vorausgesetzt, die Wahl fällt auf<br />

gesunde und kräftige Pflanzen.<br />

Beim Staudenkauf in einer guten<br />

Gärtnerei kann man weitgehend<br />

sicher sein, Qualitätsware zu erhalten.<br />

Ob es sich darum handelt, ist gar<br />

nicht so einfach zu erkennen, sehen<br />

doch die Pflanzen je nach Jahreszeit<br />

ganz unterschiedlich in ihren Töpfen<br />

Beim Kauf sollte man den Wurzelballen<br />

zur Begutachtung aus dem Topf<br />

und entwickeln sich zügig weiter.<br />

Pflanzen und Topferde müssen frei<br />

von Krankheiten, Schädlingen, Unkräutern<br />

und Moosen sein. Alle<br />

oberirdischen Teile sollten je nach<br />

Jahreszeit entsprechend ausgebildet<br />

sein. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal<br />

sind die Wurzeln: Zieht<br />

man den Ballen vorsichtig aus dem<br />

Topf, lässt sich mit einem Blick feststellen,<br />

ob er gleichmäßig durchwurzelt<br />

ist. Die Wurzelspitzen sollten<br />

hell sein, die Wurzeln ausreichend<br />

Platz im Topf finden, allenfalls<br />

ein paar Spitzen schauen aus<br />

den Abzugslöchern am Topfboden<br />

heraus. Auch ein Blick auf das Etikett<br />

lohnt sich. Hier finden sich Angaben<br />

über Pflanzenart, Sortenname<br />

sowie Standortwünsche an Boden<br />

und Licht. Aus Samen herangezogene<br />

Stauden sind auf manchen<br />

Etiketten mit einem „S“ gekennzeichnet.<br />

Ein weiteres Qualitätskriterium<br />

stellt die ausreichende Topfgröße<br />

dar.Ineinen Siebener-Topf (7 x7cm)<br />

gehören breit wachsende Polsterstauden<br />

(Pfennigkraut, Mauerpfeffer,<br />

Katzenpfötchen) und schwach<br />

wachsende Kleinstauden (Grasnelke,<br />

Hauswurz). Im Achter-Topf werden<br />

ebenfalls breit wachsende<br />

Polsterstauden (Blaukissen, Polsterphlox),<br />

niedrige, nicht polsterbildende<br />

Stauden (Kissenaster,Ziest) sowie<br />

Diese Größenangaben sind die<br />

Mindestmaße, manche Staudengärtner<br />

verwenden sogar als kleinste<br />

Größe den Neuner-Topf. Das Ergebnis<br />

sind oft wüchsigere und größere<br />

Pflanzen.<br />

Die beste Pflanzenqualität nützt<br />

jedoch nur etwas, wenn die Staude<br />

an den richtigen Standort gepflanzt<br />

wird. Daher sollte beim Kauf unbe-<br />

Die breite Auswahl am Pflanzentisch lässt keinen Wunsch offen.<br />

herausziehen. Fotos: Karin Stern Farne, Gräser, Sumpf- und Wasserpflanzen<br />

dingt auf die erforderliche Bodenart<br />

angeboten. In den Neuner- und die Lage geachtet werden, die<br />

aus. Später im Herbst färben sich die<br />

Blätter gelb und braun ein, im Winter<br />

ist kaum etwas von der Pflanze<br />

zu erkennen, im Frühjahr zeigt sich<br />

zaghaft das erste Grün, das sich bis<br />

Topf gehören halbhohe bis hohe<br />

Stauden, Farne und Gräser wie Federborstengras,<br />

Prachtspiere oder<br />

Königsfarn sowie Seerosen für die<br />

Flachwasserzone. Der Elfer-Topf ist<br />

auf den bunten Plastiketiketten im<br />

Staudentopf vermerkt ist. Stauden<br />

aus Containern und Töpfen können<br />

nahezu ganzjährig gepflanzt werden.<br />

Ungeeignete Termine liegen im<br />

zum Sommer in ein prachtvolles Blüten-<br />

ideal für hohe, austriebsfreudige trocken-heißen Hochsommer und<br />

und Blätterkleid verwandelt.<br />

Nur gesunde, abgehärtete Pflanzen<br />

wachsen im Garten schnell an<br />

Gräser wie Pampasgras, Chinaschilf<br />

und Seerosen für tieferen Wasserstand.<br />

kurz vor oder während einer Frostperiode<br />

–beides Bedingungen, die<br />

selbst robuste Pflanzen absterben<br />

lassen können. Es empfiehlt sich, den<br />

Boden rund um die Pflanzstelle in<br />

der Anfangszeit unkrautfrei zu halten<br />

und starkwüchsige Nachbarn etwas<br />

zu bremsen.<br />

Wererst im kommenden Frühjahr<br />

neu pflanzen möchte, findet bereits<br />

im März ein breites Angebot oft<br />

schon voll entwickelter Pflanzen, die<br />

im Gewächshaus vorgezogen und<br />

zum Blühen gebracht wurden. Um<br />

Enttäuschungen zu vermeiden, gewöhnt<br />

man diese Stauden langsam<br />

an die Außentemperaturen, indem<br />

sie täglich für einige Stunden ins<br />

Freie gestellt und erst nach einer<br />

zwei- bis dreiwöchigen Abhärtungskur<br />

ausgepflanzt werden. Ansonsten<br />

besteht die Gefahr,dass der erste<br />

Spätfrost die ganze Pracht dahinrafft.<br />

Karin Stern<br />

Auf den Etiketten finden sich wichtige Hinweise für<br />

Standort und Pflege.<br />

Viele der jetzt angebotenen Stauden eignen sich<br />

auch für die Kübelbepflanzung.<br />

Mit etwas Geduld und der richtigen Standortwahl<br />

entwickeln sich die Stauden optimal.


76 Garten BAUERNBLATT l 7. September 2013 ■<br />

Pflanzen für den Steingarten<br />

Gebirgslandschaft im Kleinformat<br />

Ein gut geplanter Steingarten bietet<br />

auch ohne Bepflanzung einen<br />

interessanten Anblick. Ermöglicht<br />

wird dies durch die Verwendung<br />

von vorrangig unbearbeiteten<br />

Natursteinen aus der Umgebung.<br />

Vorlieben für bestimmte Steinarten<br />

wie Sandstein, Granit oder Kalkstein<br />

dürfen natürlich umgesetzt<br />

werden, es empfiehlt sich jedoch, bei<br />

einer Steinart zu bleiben. So verfehlt<br />

Sandstein neben Granit platziert seine<br />

Wirkung, auch ein Kalkstein sieht<br />

neben Schiefer nicht wirklich gut<br />

aus. Wer Steine mit unterschiedlicher<br />

Größe und Form wählt, lockert<br />

die Anlage auf und sorgt für etwas<br />

Spannung.<br />

Besonders reizvoll sehen Steingruppen<br />

aus, die eine natürliche Situation<br />

abbilden, wie ein „Fluss“ aus<br />

grobem Schotter oder Kies, der einen<br />

Hang herabfließt und von Steingartenpflanzen<br />

durchsetzt ist. Im<br />

flachen Beet sorgen einige größere<br />

Steinbrocken für optischen Reiz.<br />

Die meisten Steingartenpflanzen<br />

sind auf einen gut dränierten Boden<br />

angewiesen. Um den optimalen<br />

Wasserabzug zu gewährleisten,<br />

bringt man in 20 bis 30 cm Tiefe eine<br />

etwa 10 cm hohe Dränageschicht<br />

ein. Sie besteht aus grobem Schotter<br />

oder Kies, die Schicht darf an Hängen<br />

etwas flacher ausfallen, auf ebenem<br />

Boden dagegen etwas tiefer<br />

sein. Anschließend bringt man das<br />

Substrat aus, das sich in Abhängigkeit<br />

von den gewählten Pflanzen zusammensetzt.<br />

Die meisten Pflanzen<br />

kommen gut in normalem, leicht<br />

saurem Gartenboden zurecht.<br />

Manche Steingartenpflanzen sind<br />

jedoch auf einen kalkhaltigen Untergrund<br />

angewiesen, andere schätzen<br />

eher mageren, trockenen Boden.<br />

Für die jeweiligen Ansprüche findet<br />

man im Gartenmarkt die passende<br />

Erde, alternativ mischt man selbst<br />

aus Gartenerde, Sand, Torf und Kalk<br />

das passende Substrat. Es ist ratsam,<br />

mit der Bepflanzung des Steingartens<br />

erst ein oder zwei Wochen nach<br />

der Verteilung des Substrats zu beginnen,<br />

da sich die Erde noch etwas<br />

setzt.<br />

Neben einer Vielzahl von Kleinstauden<br />

(siehe Tabelle) eignen sich<br />

auch niedrig bleibende Ziergräser<br />

oder –sofern es die Größe der Anlage<br />

erlaubt –Zwergkoniferen für<br />

den Steingarten. Wacholder, Fichte<br />

und Kiefer bieten interessante klein-<br />

Runde Anlage eines Steingartens.<br />

Reizvolle Kombination aus Stein und Pflanze.<br />

Fotos: Karin Stern<br />

Die Steine symbolisieren im japanischen Garten einen Fluss.


■ BAUERNBLATT l 7. September 2013<br />

Garten<br />

77<br />

Die treppenartige Aufschichtung behauener Steine wirkt formal.<br />

Tabelle: Stauden für den Steingarten (Auswahl)<br />

deutscher Name<br />

Stachelnüsschen<br />

Sandkraut<br />

Lerchensporn<br />

Nelke<br />

Enzian<br />

botanischer Name<br />

Acaena macrophylla<br />

Arenaria montana<br />

Corydalis nobilis<br />

Dianthus in Arten<br />

Gentiana in Arten<br />

Blütenmonat<br />

Juni bis Juli<br />

April bis Juli<br />

Mai<br />

Mai bis August<br />

Mai bis September<br />

Blütenfarbe<br />

karminrot<br />

Storchschnabel Geranium in Arten Juni bis August rosa, rot, violett 10 -15cm<br />

Sonnenröschen<br />

Christrose<br />

Edelweiß<br />

Dost, Oregano<br />

Islandmohn<br />

Kuhschelle<br />

Seifenkraut<br />

Fetthenne<br />

Hauswurz<br />

Helianthemum-Hybriden<br />

Helleborus niger<br />

Leontopodium alpinum<br />

Origanum vulgare<br />

Papaver nudicaule<br />

Pulsatilla vulgaris<br />

Saponaria ocymoides<br />

Sedum in Arten<br />

Sempervivum in Arten<br />

Juni bis August<br />

Dezember bis März<br />

Juni bis September<br />

Juli bis Oktober<br />

April bis September<br />

März bis Juni<br />

Mai bis August<br />

Mai bis Juli<br />

Juni bis Juli<br />

weiß<br />

gelb<br />

rot, rosa, weiß<br />

dunkelblau, violett<br />

gelb, rot<br />

weiß<br />

weiß<br />

rosa, lila<br />

weiß, gelb, rot<br />

blauviolett<br />

rosa, weiß<br />

gelb, weiß<br />

rot, rosa<br />

wüchsige Formen: teils auf dem Boden<br />

kriechend (Wacholder ‚Icee<br />

Blue’), als Stämmchen veredelt oder<br />

in hübscher Kugelform wie die<br />

Kiefer ,Mops’. Wildtulpen, niedrige<br />

Narzissen, Winterlinge, Traubenhyazinthen<br />

und Schneeglöckchen bringen<br />

im Frühling erste Farbtupfer.<br />

Beim Pflanzen der Zwiebeln achtet<br />

man auf ausreichenden Abstand zu<br />

den Stauden, die im Laufe der Zeit<br />

gerne dichte Büsche<br />

oder breite<br />

Polster bilden.<br />

Beste Voraussetzungen<br />

für<br />

eine attraktive<br />

Einbindung des<br />

Steingartens in<br />

die Umgebung<br />

Wuchshöhe<br />

10 cm<br />

5cm<br />

30 -50cm<br />

5-40cm<br />

10 -50cm<br />

20 cm<br />

30 cm<br />

20 cm<br />

15 cm<br />

20 -40cm<br />

20 -25cm<br />

15 cm<br />

5-10cm<br />

3-15cm<br />

Ehrenpreis Veronica in Arten Mai bis Juni blau, rosa 10 -30cm<br />

bieten der Übergang einer höher<br />

gelegenen Terrasse zum Garten<br />

oder ein kleiner, natürlicher Hang,<br />

terrassiert mit Trockenmauern.<br />

Hübsch wirkt es auch, wenn sich<br />

der Steingarten in eine Wegbiegung<br />

schmiegt oder direkt an einer<br />

Gebäudewand angelegt wird –<br />

schließlich genügen schon wenige<br />

Quadratmeter Fläche.<br />

Karin Stern<br />

Im Bachbett aus Kieselsteinen fühlen sich Stiefmütterchen<br />

wohl.<br />

Leicht selbst gemacht<br />

Schmucke Dekobretter<br />

Karge Wände oder schmale Durchgänge lassen<br />

sich mit dekorativ gestalteten Brettern verschönern.<br />

Die Bretter benötigen wenig Platz, lassen<br />

sich leicht nachbauen und machen dennoch einiges<br />

her. Dazu etwa 2,20 mlange und 40 cm<br />

breite Holzlatten mit einem Holzschutzmittel<br />

wetterfest machen. Als Befestigung für den Blumentopf<br />

dient ein großer Dichtungsring aus<br />

Gummi aus dem Baumarkt. Er wird mithilfe einer<br />

Rohrschelle in Höhe von etwa 1,70 mmittig<br />

am Brett festgeschraubt. Der Durchmesser des<br />

Dichtungsringes sollte etwas kleiner sein als der<br />

Durchmesser der Blumentöpfe. Die Bretter in<br />

unterschiedlich großen Abständen mit Schleifenband,<br />

Stoffund Filz umwickeln und dies auf<br />

der Brettrückseite festtackern. Eventuell zusätzlich<br />

Metallanhänger,wie hier die Herzen, daran<br />

befestigen. Zum Schluss die Bretter an die Wand<br />

lehnen und die Blumentöpfe in die Dichtungsringe<br />

stecken.<br />

Christina Bartscher/wf<br />

Diese verzierten Bretter sind schnell nachgebastelt.<br />

Foto: Christina Bartscher/wf


78 Garten BAUERNBLATT l 7. September 2013 ■<br />

Die Ringelblume im Bauerngarten<br />

Wetterprophet, Nematodenkiller und Heilpflanze<br />

Als eine der ersten Zierpflanzen<br />

der Bauerngärten ist die Ringelblume<br />

bekannt, die aus Südeuropa<br />

stammt. Gute Dienste sagt man<br />

auch den Ringelblumen als Wetterprophet<br />

nach: Wenn sich die Blüten<br />

in den frühen Vormittagsstunden<br />

nicht öffnen, gibt es Regen.<br />

Bei sonnigem Wetter hingegen<br />

zeigen sich die leuchtend gelben<br />

oder orangenen Strahlenblüten zu<br />

Dutzenden und bezaubern durch<br />

ihrenatürliche Schönheit.<br />

Ringelblumen zählen zu Recht zu<br />

den beliebtesten Massenblühern.<br />

VomJuni bis in den Oktober hinein erscheinen<br />

laufend neue Blüten, die sogar<br />

bis zu zwei Wochen in der Vase<br />

halten und zu allen sommerlichen<br />

Sträußen dazugehören. Jetzt im Spätsommer<br />

kann man sich von den verschiedenfarbigen<br />

Pflanzen gut Samen<br />

sammeln, um damit das Sortiment im<br />

eigenen Garten zu vergrößern. Um<br />

den Fluginsekten auch Pollen und<br />

Nektar bieten zu können, sollten ungefüllte<br />

Sorten den Vorzug erhalten.<br />

Ringelblumen brauchen keinen<br />

festen Platz im Garten. Sät man erst<br />

einmal die gekrümmten Samen im<br />

Frühjahr aus, verbreiten sich die Pflanzen<br />

im ganzen Garten. Überall, wo<br />

Platz ist, kann man sie später noch verpflanzen.<br />

Sie wachsen problemlos auf<br />

jedem Boden, sogar noch im Halbschatten,<br />

obwohl ein vollsonniger<br />

Standort erst die richtige Blütenpracht<br />

hervorbringt. Für farbige Tupfer<br />

sorgt die Ringelblume auch im Gemüsegarten,<br />

wo sie an Wegen oder<br />

zwischen den Kulturen durchaus zu<br />

dulden ist.<br />

Im naturgemäßen Gartenbau findet<br />

man Ringelblumen häufig zwischen<br />

Gemüse und Kräutern. Dies<br />

dient nicht nur der Farbenprächtigkeit,<br />

sondern hilft auch, Nematoden<br />

zu bekämpfen. Im Gemüsegarten besteht<br />

oft das Problem, dass sich wirts-<br />

spezifische Bodenälchen, dies sind<br />

kleine Fadenwürmer, ausbreiten und<br />

Nutzpflanzen schädigen. Gerade Kartoffeln<br />

und Petersilie sind bei mangelnder<br />

Fruchtfolge von Älchen bedroht,<br />

die Pflanzenwurzeln angreifen.<br />

Pflanzt man aber ein Jahr vorher<br />

Ringelblumen an diese Stellen, bewirken<br />

die Wurzelausscheidungen dieser<br />

Blume, dass die Älchen ihre Dauerorgane<br />

verlassen. Da sie jedoch in der<br />

Ringelblume keine spezifische Wirtspflanze<br />

vorfinden, sterben sie ab.<br />

Bei sonnigem Wetter zeigen sich die leuchtend gelben oder orangenen Strahlenblüten<br />

der Ringelblumen.<br />

Foto: N&G<br />

Wenn auch wenig bekannt, lassen<br />

sich Ringelblumen hervorragend als<br />

würziges Kraut für die Küche einsetzen.<br />

Die jungen Blätter passen ausgezeichnet<br />

als Würzmischung zu Salaten.<br />

Die Blüten wurden schon von<br />

den Römern als Safranersatz genutzt<br />

und sind auch heute noch eine Alternative<br />

für das sündhaft teure Krokusgewürz.<br />

Die Blütenblätter färben<br />

zwar nicht so intensiv, aber dafür<br />

schadet es nichts, ein paar mehr zu<br />

nehmen. Sie passen gut zu Geflügel,<br />

Fleischsuppen, Fischspeisen und zu<br />

Reis und geben den Gerichten einen<br />

angenehmen, leicht bitteren Geschmack.<br />

Für den Ringelblumen-Safran sammelt<br />

man bei sonnigem und trockenem<br />

Wetter nur die Blütenblätter<br />

aufgeblühter Exemplare und trocknet<br />

sie luftig, ohne künstlich Wärme<br />

zuzufügen. Die trockenen Blüten<br />

werden luftdicht verschlossen, da sie<br />

sonst wieder Feuchtigkeit anziehen.<br />

Die getrockneten Blüten dienen<br />

aber nicht nur zum Färben und Würzen<br />

von Speisen; sie enthalten zudem<br />

wirksame Heilstoffe. Häufig findet<br />

man sie auch in Teemischungen, wo<br />

sie als schönende Beigabe dem Kräutertee<br />

Farbe geben, aber auch leicht<br />

krampflösend wirken. Bekannter ist<br />

die Verwendung zu Salben bei der<br />

Wundbehandlung; ihre Wirkung bei<br />

schlecht heilenden Wunden ist sehr<br />

geschätzt.<br />

N&G<br />

DER ZIERGARTEN IM SEPTEMBER<br />

Jetzt geht es wieder los<br />

Nach der Sommerpause im August<br />

geht es jetzt allmählich wieder los.<br />

Der September ist ein vorzüglicher<br />

Pflanzmonat. In der Erde ist es vom<br />

Sommer her noch gut warm, was<br />

das Wurzelwachstum fördert, in der<br />

Luft schon ein bisschen kühler, was<br />

die Verdunstung aus oberirdischen<br />

Pflanzenteilen mindert und so den<br />

Pflanzen hilft, zügig anzuwachsen,<br />

vor allem immergrünen Gehölzen<br />

und wintergrünen Stauden.<br />

Stets berücksichtige man genügend<br />

Raum für die einzelnen Pflanzen,<br />

bereite die Pflanzstellen gut vor,<br />

gieße kräftig an, selbst falls die Erde<br />

ausreichend feucht scheint. Bei anhaltender<br />

Trockenheit im Altweibersommer<br />

überspritzt man frisch<br />

gepflanzte Stauden häufiger, besonders<br />

aber immergrüne Gehölze.<br />

Für Zwiebelblumen ist Pflanzung<br />

gegen Ende September günstig,<br />

weil sie allgemein ihre sommerliche<br />

Ruhezeit beenden, danach die Tendenz<br />

zum Wiederbeginn des<br />

Wachstums immer stärker wird. Außerdem<br />

sollen Zwiebeln nicht länger<br />

als unbedingt nötig an der Luft<br />

liegen. Wo Sommerblumen im Laufe<br />

des Monats nachzulassen beginnen,<br />

räumt man ab und pflanzt<br />

Zweijahrsblumen, gern in Verbindung<br />

mit Tulpen, Narzissen und<br />

Hyazinthen. Frühe Kleinblumenzwiebeln<br />

passen zu früh blühenden<br />

Gehölzen wie Seidelbast, Duftschneeball,<br />

Schneeheide. Niedrige<br />

Tulpen und Narzissen bereichern<br />

den Steingarten.<br />

Während auf dem Staudenbeet<br />

und im Steingarten Spätsommerund<br />

Frühherbstblüher dafür sorgen,<br />

dass das Blühen nahtlos vom<br />

Sommer in den Herbst übergeht,<br />

nutzt man die blütenlose Phase von<br />

Frühjahrs- und Frühsommerblühern<br />

zu deren Pflanzung.<br />

Bewährte Stauden für den Frühjahrsflor<br />

im Steingarten sind Polsterphlox,<br />

Blaukissen, beide mit jeweils<br />

mehreren Sorten und verschiedenen<br />

Blütenfarben, Felsensteinkraut,<br />

Schleifenblume, Gänsekresse, ergänzt<br />

mit niedrigen Tulpen und Narzissen.<br />

Für Frühjahrsflor auf dem<br />

Staudenbeet sorgen Gemswurz,<br />

Pfingstrose, Elfenblume, Islandmohn,<br />

Trollblume, Bergenien, Kaukasusvergissmeinnicht,<br />

Goldwolfsmilch,<br />

ergänzt durch Kaiserkrone,<br />

hohe Tulpen, Narzissen, Präriekerze.<br />

Im September besteht Gelegenheit<br />

zur Rasensaat, nachdem die vorgesehene<br />

Fläche entsprechend vorbereitet<br />

wurde. Auch zur Überholung<br />

einer mit der Zeit unansehnlichen<br />

Rasenfläche eignet sich dieser Monat.<br />

Die Einsaat erfolgt bei Aussicht<br />

auf Regen. Blumenwiesen werden<br />

zum zweiten Mal gemäht. Man<br />

sammelt Samen von Einjahrsblumen<br />

und Blüten zum Trocknen. Anfang<br />

des Monats ist zweiter Schnitt laubabwerfender<br />

Hecken fällig. Ob Hecken<br />

aus Eibe, Lebensbaum und<br />

Scheinzypresse noch einmal nachgeschnitten<br />

werden müssen, hängt<br />

vom jeweiligen Zuwachs ab.<br />

Ilse Jaehner

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