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Ordnungsbehördliche Verordnung vom 7. Oktober 1975

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Bezirksregierung Detmold HSGV Bad Driburg- Bad Hermannsborn Seite 1<br />

Ordnungsbehördliche <strong>Verordnung</strong><br />

zur Festsetzung eines gemeinsamen Quellenschutzgebietes „Bad Driburg-Bad Hermannsborn“<br />

für die staatlich anerkannten Heilquellen der Bade- und Brunnenbetrieb GmbH, der Kurklinik Eggeland und der<br />

Bad Hermannsborn GmbH, Bad Driburg<br />

- Quellenschutzgebietsverordnung Bad Driburg – Bad Hermannsborn -<br />

<strong>vom</strong> <strong>7.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>1975</strong><br />

Aufgrund des §§ 24, 25, und 26 des Wasser-gesetzes für<br />

das Land Nordrhein-Westfalen (Landes-wassrgesetz) –<br />

LWG <strong>vom</strong> 22. Mai 1962 (GV.NW. S. 235/SGV.NW. 77)<br />

i.d.d.g.F. in Verbindung mit § 19 des Gesetzes zur<br />

Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz )<br />

– WHG – <strong>vom</strong> 2<strong>7.</strong> Juli 1957 (BGBl. I S. 1110) i.d.d.g.F.<br />

sowie der §§ 27, 29 - 37 des Ordnungsbehördengesetzes<br />

- OBG - <strong>vom</strong> 28. <strong>Oktober</strong> 1969 (GV.NW. S.<br />

732/ SGV.NW. 2060) i.d.d.g.F. wird im Einvernehmen mit<br />

dem Landes-oberbergamt Nordrhein-Westfalen in<br />

Dortmund verordnet:<br />

§ 1<br />

Räumlicher Geltungsbereich<br />

(1) Zum Schutz der staatlich anerkannten Heil-quellen<br />

der Bade- und Brunnenbetrieb GmbH, der Kurklinik<br />

Eggeland und der Bad Hermanns-born GmbH in Bad<br />

Driburg wird ein Quellenschutzgebiet im Bereich<br />

folgender Gemarkungen festgesetzt:<br />

Kreis Höxter:<br />

Bad Driburg,<br />

Bad Driburg-Alhausen,<br />

Bad Driburg-Dringenberg (teilweise),<br />

Bad Driburg-Erpentrup (teilweise),<br />

Bad Driburg-Herste,<br />

Bad Driburg-Langeland (teilweise),<br />

Bad Driburg-Neuenheerse (teilweise),<br />

Bad Driburg-Pömbsen,<br />

Bad Driburg-Reelsen (teilweise),<br />

Brakel (teilweise),<br />

Brakel-Hinnenburg (teilweise),<br />

Brakel-Istrup (teilweise),<br />

Brakel-Schmechten (teilweise),<br />

Nieheim (teilweise),<br />

Nieheim-Erwitzen (teilweise),<br />

Nieheim-Holzhausen (teilweise),<br />

Nieheim-Merlsheim (teilweise),<br />

Nieheim-Oeynhausen (teilweise),<br />

Nieheim-Schönenberg.<br />

Kreis Paderborn<br />

Altenbeken (teilweise) und<br />

Altenbeken-Schwaney (teilweise).<br />

Die staatlich anerkannten Heilquellen der oben<br />

genannten Bäder sind:<br />

a) Bade- und Brunnenbetrieb GmbH<br />

Caspar-Henrich Quelle 1<br />

Wiesenquelle<br />

Hauptquelle<br />

Grafenquelle<br />

b) Kurklinik Eggeland<br />

Wiesenquelle (Wilhelmsquelle)<br />

Alte Stahlquelle (Kaiserquelle)<br />

Neue Stahlquelle<br />

Druden-Quelle<br />

c) Bad Hermannsborn GmbH<br />

Alkalische Quelle<br />

Stahlwasser Quelle<br />

Sauerbrunnen.<br />

(2) Das Quellenschutzgebiet gliedert sich in die weitere<br />

Schutzzone, - diese unterteilt sich in drei Bereiche,<br />

nämlich äußerer Bereich (Zone IV), innerer Bereich<br />

(Zone III B), innerster Bereich (III A) - die engere<br />

Schutzzone (Zone II) und in den Fassungsbereich<br />

(Zone I).<br />

(3) Über das Quellenschutzgebiet gibt die als Anlage zu<br />

der <strong>Verordnung</strong> beigefügte Übersichtskarte im<br />

Maßstab 1:25.000 einen Überblick.<br />

Im einzelnen ergibt sich die genaue Abgeenzung des<br />

Quellenschutzgebietes und seiner Schutzzonen aus<br />

der Schutzgebietskarte im Maßstab 1:5.000, 1:2.500,<br />

1:2.000 und 1:1.000.<br />

Farbig eingetragen sind die<br />

Zone IV orange<br />

Zone III B braun<br />

Zone III A gelb<br />

Zone II grün<br />

Zone I<br />

rot<br />

Die Übersichts- und die Schutzgebietskarte sind<br />

Bestandteile dieser <strong>Verordnung</strong>.<br />

Soweit als Begrenzung einer Schutzzone Straßen,<br />

Wege, Eisenbahnlinien, Wasserläufe usw. angeführt<br />

sind, verbleiben diese mit ihrem gesamten Flurstück<br />

außerhalb der jeweiligen Schutzzone.<br />

Die <strong>Verordnung</strong> und die Schutzgebietskarte liegen<br />

<strong>vom</strong> Tage des Inkrafttretens an für jedermanns<br />

Einsicht während der Dienststunden aus:<br />

1. beim Regierungspräsidenten Detmold – obere<br />

Was-serbehörde – in Detmold<br />

2. bei den Kreisen Höxter und Paderborn – un-tere<br />

Wasserbehörden – in Höxter und Paderborn<br />

3. bei den Stadtverwaltungen Bad Driburg, Brakel und<br />

Nieheim und der Gemeinde-verwaltung Altenbeken<br />

– örtliche Wasser-behörden – in Bad Driburg,<br />

Brakel, Nieheim und Altenbeken.<br />

Quellenhinweis: Abl. Reg. Dt. <strong>1975</strong> S. 345-351


Bezirksregierung Detmold HSGV Bad Driburg- Bad Hermannsborn Seite 2<br />

§ 2<br />

Schutzbestimmungen<br />

(1) Für die Schutzzonen gelten die nachfolgend in den §§<br />

3 bis 8 und 11 aufgeführten Verbote, Geneh-migungs-<br />

, Anzeige- und Duldungs-pflichten. Soweit die in § 25<br />

Abs.1 Satz1 LWG aufgeführten Handlun-gen in dieser<br />

<strong>Verordnung</strong> nicht ausdrücklich genannt worden,<br />

bedürfen sie der dort vorgesehenen Genehmigung<br />

nicht.<br />

(2) Für Handlungen, die einer wasserrechtlichen Bewilligung,<br />

Erlaubnis, Genehmigung oder Planfeststellung,<br />

einer Genehmigung oder Plan-feststellung nach<br />

dem Abgrabungs- oder Ab-fallbeseitigungsrecht, einer<br />

Planfeststellung nach dem Eisenbahn- oder Straßenrecht,<br />

einer gewerberechtlichen - auch im Sinne des<br />

Atom- und Strahlenschutzrechtes - oder bauaufsichtlichen<br />

Genehmigung bzw. einer Zustim-mung<br />

gem. § 97 Landesbauordnung NW bedürfen oder die<br />

in einem bergbehördlich geprüften Betriebs-plan<br />

zugelassen werden, entfällt eine Genehmigung nach<br />

dieser <strong>Verordnung</strong>, wenn die anderen Bestimmungen<br />

ausreichen, um den Heilquellen-schutz im Sinne<br />

dieser <strong>Verordnung</strong> zu gewährleisten.<br />

(3) Soweit nach Absatz (2) und in sonstigen, nicht<br />

besonders erwähnten Fällen andere Behörden als die<br />

untere Wasserbehörde Entscheidungen treffen, die<br />

sich auf das Quellenschutzgebiet beziehen, so<br />

entscheidet die jeweilige Behörde im Einvernehmen<br />

mit der unteren Wasser-behörde. Das Einvernehmen<br />

der oberen Wasser-behörde nach §§ 24 Abs. 3/26<br />

Abs. 3 LWG gilt in diesen Fällen mit der Erklärung des<br />

Ein-vernehmens der unteren Wasserbehörde als<br />

herbeigeführt.<br />

Hiervon sind Entscheidungen des Reg. Präsidenten<br />

ausgenommen, für die weiterhin die §§ 24 Abs. 3 und<br />

26 Abs. 3 LWG gelten.<br />

(4) Die untere Wasserbehörde beteiligt vor ihrer<br />

Stellungnahme nach § 2 Abs.3 das Staatliche Amt für<br />

Wasser- und Abfallwirtstliaft. Will die untere<br />

Wasserbehörde Bedenken des Staat-lichen Amtes für<br />

Wasser- und Abfallwirtschaft nicht Rechnung tragen,<br />

hat sie die Weisung der oberen Wasserbehörde<br />

einzuholen.<br />

a) gewerblichen oder anderen Anlagen, in denen<br />

wassergefährdende Stoffe – wassergefährden-de<br />

Stoffe sind Stoffe, die sich im Wasser lösen, sich<br />

mit diesem vermischen, an seinen Inhaltsstoffen<br />

haften oder seine Oberfläche bedecken, wenn<br />

dadurch die physikalischen, chemischen oder<br />

biologischen Eigenschaften des Wassers nacheilig<br />

verändert werden – anfallen.<br />

b) Rohrleitungsanlagen im Sinne des § 19 a Abs. 1<br />

WHG zum Befördern wassergefährdender Stoffe<br />

im Sinne des § 3 Nr. 2 a dieser <strong>Verordnung</strong>,<br />

3. das Lagern oder Ansammeln von wassergefährdenden<br />

Stoffen im Sinne von § 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong>,<br />

insbesondere von Ölen, Teeren, Phenolen,<br />

Giften, Industriesalzen oder Chemikalien,<br />

ausgenommen<br />

a) flüssige Stoffe (Rohöle, Benzine usw.) in unterirdischen<br />

Behältern mit einem Fassungs-vermögen<br />

bis 25.000 l oder oberirdischen Behältern mit<br />

einem Fassungsvermögen bis 50.000 l und mit<br />

Vorrichtungen, die ein oberflächiges Abfließen oder<br />

ein Eindringen in den Untergrund verhindern,<br />

b) feste Stoffe (Industriesalze, Chemikalien usw.) in<br />

geschlossenen Räumen oder in verschlossenen<br />

Gefäßen,<br />

ferner ausgenommen das Verwenden chemischer<br />

Auftaumittel für den Winterdienst auf öffentlichen<br />

Straßen, Wegen oder Plätzen,<br />

4. das Lagern oder Verwenden radioaktiver Stoffe,<br />

5. Bodeneingriffe – ausgenommen Bohrungen – durch<br />

die das Grundwasser dauernd oder zu Zeiten hoher<br />

Grundwasserstände freigelegt wird, z.B. Gruben zur<br />

Stein-, Sand-, Kies- oder Tongewinnung, Ausgrabungen<br />

oder Ausschachtungen,<br />

6. Bohrungen von mehr als 40 m unter Gelände,<br />

<strong>7.</strong> das Einleiten oder Versenken von Kühl- oder Abwasser<br />

in den Unergrund oder in das Grundwasser in<br />

Tiefen von mehr als 10 m unter Gelände;<br />

8. das Entnehmen, Zutageleiten oder Zutagefördern von<br />

Grundwasser aus Tiefen von mehr als 40 m unter<br />

Gelände,<br />

9. das Errichten oder Betreiben von Anlagen zur<br />

schadlosen Beseitigung von Abfallstoffen jeder Art<br />

sowie von Anlagen zum Lagern oder Behandeln von<br />

Altautos.<br />

§ 3<br />

Schutz in der Zone IV<br />

(1) In der Zone IV sind genehmigungspflichtig<br />

1. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

baulichen Anlagen zum dauernden Aufenthalt<br />

a) für Menschen innerhalb geschlossener Wohnsiedlungen<br />

ohne Anschluß an eine zentrale Kanalisation<br />

oder außerhalb geschlossener Wohnsiedlungen<br />

ohne Anschluß an genehmigte Abwasserbeseitigungsanlagen<br />

(z.B. Kleinkläranlagen nach<br />

DIN 4261),<br />

b) für Tiere ohne Anschluß an genehmigte Abwasserbeseitigungsanlagen;<br />

2. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

§ 4<br />

Schutz in der Zone III B<br />

(1) In der Zone III B sind genehmigungspflichtig<br />

1. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

baulichen Anlagen zum dauernden Aufenthalt<br />

a) für Menschen innerhalb geschlossener Wohnsiedlungen<br />

ohne Anschluß an eine zentrale Kanalisation<br />

oder außerhalb geschlossener Wohnsiedlungen<br />

ohne Anschluß an genehmigte Abwasserbeseitigungs-anlagen<br />

(z.B. Kleinkläranlagen nach<br />

DIN 4261 usw.),<br />

b) für Tiere ohne Anschluß an genehmigte Abwasserbeseitigungsanlagen,<br />

Quellenhinweis: Abl. Reg. Dt. <strong>1975</strong> S. 345-351


Bezirksregierung Detmold HSGV Bad Driburg- Bad Hermannsborn Seite 3<br />

2. das Lagern oder Ansammeln von wassergefährdender<br />

Stoffe im Sinne des § 3 Abs. 1 Nr. 2 a dieser<br />

<strong>Verordnung</strong>, insbesondere von Ölen, Teeren, Phenolen,<br />

Giften, Industriesalzen oder Chemikalien, -<br />

soweit nicht nach § 4 Abs. 2 Nr. 1 dieser <strong>Verordnung</strong><br />

verboten - ausgenommen<br />

a) flüssige Stoffe (Rohöle, Benzine usw.) in oberoder<br />

unterirdischen Behältern mit einem<br />

Fassungsvermögen bis zu 300 l und mit<br />

Vorrichtungen, die ein oberflächiges Abfließen oder<br />

ein Eindringen in den Untergrund verhindern,<br />

b) feste Stoffe (Industriesalze, Chemikalien usw.) in<br />

geschlossenen Räumen oder in verschlossenen<br />

Gefäßen,<br />

ferner ausgenommen das Verwenden chemi-scher<br />

Auftaumittel für den Winterdienst auf öffentlichen<br />

Straßen, 'Wegen oder Plätzen,<br />

3. das Einleiten oder Versenken von Kühl- oder Abwasser<br />

in den Untergrund oder in das Grundwasser;<br />

4. das Einleiten von Niederschlags- oder Oberflächenwasser<br />

in den Untergrund oder in das Grundwasser<br />

in Tiefen von mehr als 10 m unter Gelände,<br />

5. das Entnehmen, Zutageleiten oder Zutagefördern von<br />

Grundwasser aus Tiefen von mehr als 10 m unter<br />

Gelände,<br />

ausgenommen erlaubnis- oder bewilligungs-freie<br />

Benutzungen,<br />

6. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

a) Flugplätzen, militärischen Anlagen oder Übungsplätzen,<br />

b) gewerblichen oder anderen Anlagen, in denen<br />

wassergefährdende Stoffe i.S. von § 3 Nr.2a dieser<br />

<strong>Verordnung</strong> anfallen,<br />

<strong>7.</strong> das Durchführen von unterirdischen Sprengun-gen,<br />

8. Bohrungen von mehr als 10 m unter Gelände,<br />

9. das Lagern oder Verwenden radioaktiver Stoffe,<br />

10. Bodeneingriffe – ausgenommen Bohrungen – durch<br />

die das Grundwasser dauernd oder zu Zeiten hoher<br />

Grundwasserstände freigelegt wird, z.B. Gruben zur<br />

Stein-, Sand-, Kies- oder Tongewinnung, Ausgrabungen<br />

oder Ausschachtungen.<br />

(2) In der Zone III B sind verboten<br />

1. das Lagern oder Ansammeln wassergefähr-dender<br />

Stoffe im Sinne des § 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong><br />

(Rohöle, Benzine usw.)<br />

a) unterirdisch in Behältern mit einem Fassungsvermögen<br />

von insgesamt mehr als 25.000 l,<br />

ausgenommen in Behältern mit zusätzlichen<br />

Sicherungsanlagen,<br />

b) oberirdisch in Behältern mit einem Fassungsvermögen<br />

von insgesamt mehr als 50.000 l,<br />

ausgenommen in mit Zustimmung der oberen<br />

Wasserbehörde errichteten Behältern,<br />

2. das Ablagern von wassergefährdenden Stoffen im<br />

Sinne von § 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong>, z.B. von<br />

Ölen, Teeren, Phenolen, Giften, Industrie-salzen oder<br />

Chemikalien,<br />

3. das Errichten von Rohrleitungsanlagen im Sinne des<br />

§ 19a Abs.1 WHG zum Befördern wassergefährdender<br />

Stoffe im Sinne des § 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong>,<br />

4. das Errichten oder Betreiben von Anlagen zur<br />

schadlosen Beseitigung von Abfallstoffen jeder Art,<br />

sowie von Anlagen zum Lagern oder Behandeln von<br />

Altautos, ausgenommen Abfallverbrennungsanlagen,<br />

ferner ausgenommen in mit Zustimmung der oberen<br />

Wasserbehörde errichteten Anlagen,<br />

5. das Vergraben, Verkippen, Lagern oder Ablagern von<br />

Tierleichen, Abfallstoffen oder von Altautos,<br />

insbesondere von Müll, Schutt oder Fäkalien,<br />

ausgenommen in Anlagen zur Behandlung kommunaler<br />

Schlämme, ferner ausgenommen in mit<br />

Zustimmung der oberen Wasserbehörde errichteten<br />

Anlagen,<br />

6. das Versenken oder Einleiten von Jauche oder Gülle<br />

in den Untergrund, in das Grundwasser oder in<br />

oberirdische Gewässer, Gräben oder Mulden.<br />

,<br />

§ 5<br />

Schutz in der Zone III A<br />

(1) In der Zone III A sind genehmigungspflichtig<br />

1. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

a) baulichen Anlagen außerhalb geschlossener<br />

Wohnsiedlungen zum dauernden Aufenthalt von<br />

Menschen oder von Tieren, soweit diese nicht nach<br />

§ 5 Abs.2 Nr.1 dieser <strong>Verordnung</strong> verboten sind,<br />

b) gewerblichen Anlagen jeder Art, soweit diese nicht<br />

nach § 5 Abs.2 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong> verboten<br />

sind,<br />

c) Friedhöfen,<br />

d) ortsfesten Dungstellen oder ortsfesten Gärfutteranlagen<br />

jeder Art, soweit diese nicht nach § 5<br />

Abs.2 Nr.2d dieser <strong>Verordnung</strong> verboten sind,<br />

e) Kläranlagen einschl. Hauskläranlagen oder Sammelgruben<br />

für flüssige Abfallstoffe,<br />

f) Zelt-, Camping- oder Sportplätzen, Bade-anstalten,<br />

2. das Lagern oder Verwenden radioaktiver Stoffe,<br />

3. Bodeneingriffe – ausgenommen Bohrungen – von<br />

mehr als 3 m unter Gelände, z.B. Gruben zur Stein-,<br />

Sand-, Kies- und Tongewinnung, Aus-grabungen oder<br />

Aus-schachtungen, soweit diese nicht nach § 5 Abs.2<br />

Nr.4 dieser <strong>Verordnung</strong> verboten sind,<br />

4. Bohrungen von mehr als 3 m unter Gelände,<br />

5. das Lagern oder Ansammeln wasserge-fährdender<br />

Stoffe im Sinne des § 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong>, z.B.<br />

von Ölen, Teeren, Phenolen, Giften, Industrie-salzen<br />

oder Chemikalien- soweit nicht nach § 5 Abs.2 Nr.3<br />

dieser <strong>Verordnung</strong> verboten –<br />

ausgenommen feste Stoffe (Industriesalze, Chemikalien<br />

usw.) in geschlossenen Räumen oder in<br />

geschlossenen Gefäßen, ferner ausgenommen das<br />

Verwenden chemicher Auftaumittel für den<br />

Winterdienst auf öffentlichen Straßen, Wegen oder<br />

Plätzen,<br />

6. das Einleiten oder Versenken von Kühl- oder<br />

Abwasser in den Untergrund, in das Grundwasser<br />

oder in oberirdische Gewässer, Gräben oder Mulden,<br />

Quellenhinweis: Abl. Reg. Dt. <strong>1975</strong> S. 345-351


Bezirksregierung Detmold HSGV Bad Driburg- Bad Hermannsborn Seite 4<br />

<strong>7.</strong> das Einleiten von Niederschlags- oder Oberflächenwasser<br />

in den Untergrund oder in das<br />

Grundwasser,<br />

8. das vorübergehende Absenken des Grundwasserstandes<br />

(Wasserhaltung) von mehr als 3 m unter<br />

Gelände oder das Entnehmen, Zutage-leiten,<br />

Zutagefördern, Ableiten oder Aufstauen von<br />

Grundwasser,<br />

ausgenommen erlaubnis- oder bewilligungsfreie<br />

Benutzungen,<br />

(2) In der Zone III A sind verboten<br />

1. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

baulichen Anlagen zum dauernden Aufenthalt<br />

a) für Menschen innerhalb geschlossener Wohnsiedlungen<br />

ohne Anschluß an eine zentrale<br />

Kanalisation, ausgenommen Einzelgebäude zum<br />

Schließen von Baulücken mit genehmigten Abwasserbeseitigungsanlagen<br />

(z.B. Kleinkläranlagen<br />

nach DIN 4261 usw.).<br />

b) für Menschen außerhalb geschlossener Wohnsiedlungen<br />

ohne Anschluß an genehmigte<br />

Abwasser-beseitigungsanlagen (z.B. Kleinkläranlagen<br />

nach DIN 4261 usw.),<br />

c) für Tiere ohne Anschluß an genehmigte Abwasserbeseitigungsanlagen,<br />

2. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

a) gewerblichen Anlagen oder anderen Anlagen, in<br />

denen wassergefährdende Stoffe im Sinne von § 3<br />

Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong> anfallen,<br />

b) Rohrleitungen im Sinne des § 19a Abs.1 WHG zum<br />

Befördern wassergefährdender Stoffe im Sinne des<br />

§ 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong>,<br />

c) Flugplätzen, militärischen Anlagen oder Übungsplätzen,<br />

d) ortsfesten Dungstellen oder ortsfesten Gärfutteranlagen<br />

ohne einwandfreie Abwasserbeseitigung,<br />

3. das Lagern oder Ansammeln wassergefähr-dender<br />

Stoffe im Sinne des § 19a Abs.2 WHG (Rohöle,<br />

Benzine usw.)<br />

a) unterirdisch in Behältern mit einem Fassungsvermögen<br />

von insgesamt mehr als 300 l,<br />

ausgenommen in Behältern mit zusätzlichen<br />

Sicherungsanlagen,<br />

b) oberirdisch in Behältern mit einem Fassungsvermögen<br />

von insgesamt mehr als 50.000 l,<br />

ausgenommen in mit Zustimmung der oberen<br />

Wasserbe-hörde errichteten Behältern,<br />

4. Bodeneingriffe – ausgenommen Bohrungen – durch<br />

die Grundwasser dauernd oder zu Zeiten hoher<br />

Grund-wasserstände freigelegt wird, z.B. Gruben zur<br />

Stein-, Sand-, Kies- oder Tongewinnung, Ausgrabungen<br />

oder Ausschachtungen,<br />

5. das Durchführen von unterirdischen Sprengun-gen,<br />

6. das Entnehmen, Zutageleiten oder Zutagefördern von<br />

Grundwasser aus Tiefen von mehr als 10 m unter<br />

Gelände,<br />

<strong>7.</strong> das Ablagern von wassergefährdenden Stoffen im<br />

Sinne von § 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong>, insbesondere<br />

von Ölen, Teeren, Phenole, Giften,<br />

Industriesalzen oder Chemikalien,<br />

8. das Errichten oder Betreiben von Anlagen zur<br />

schadlosen Beseitigung von Abfallstoffen jeder Art<br />

sowie von Anlagen zum Lagern oder Behandeln von<br />

Altautos, ausgenommen Abfallverbrennungsanlagen,<br />

ferner ausgenommen in mit Zustimmung der oberen<br />

Wasserbehörde errichteten An-lagen,<br />

9. das Vergraben, Verkippen, Lagern von Tierleichen,<br />

Abfallstoffen oder Altautos, insbesondere von Müll,<br />

Schutt oder Fäkalien,<br />

ausgenommen in zugelassenen Anlagen zur<br />

Behandlung kommunaler Schlämme,<br />

ferner ausgenommen in mit Zustimmung der oberen<br />

Wasserbehörde errichteten Anlagen,<br />

10. das Einleiten oder Versenken von Jauche oder Gülle<br />

in den Untergrund, in das Grundwasser oder in<br />

oberirdische Gewässer, Gräben oder Mulden,<br />

11. das Verwenden der von der Biologischen Bundesanstalt<br />

in Braunschweig für die Anwendung in „Zuflußbereichen<br />

von Grundwassergewinnungsanlagen<br />

oder Trinkwas-sertalsperren“ lt. Ausweisung in der<br />

Ge-brauchsanweisung (nach dem jeweils neuestens<br />

Stand) nicht zugelassenen Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs-<br />

oder Aufwuchsbekämpfungsmit-tel<br />

bzw. das unsachgemäße Verwenden zugelas-sener<br />

Mittel dieser Art,<br />

12. das Ablagern radioaktiver Stoffe.<br />

§ 6<br />

Schutz in der Zone II<br />

(1) In der Zone II sind genehmigungspflichtig<br />

1. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

a) Straßen, befestigten Wegen, Plätzen, Park- oder<br />

Einstelleinrichtungen,<br />

b) Kanalisationsanlagen,<br />

c) Hauskläranlagen oder Sammelgruben für flüssige<br />

Abfallstoffe für vorhandene bauliche Anlagen,<br />

d) Gartenbaubetrieben oder deren Anlagen,<br />

e) Gärfutteranlagen, Dungstellen oder Gärfuttermieten,<br />

soweit sie nicht nach § 6 Abs.2 Nr.1 in<br />

dieser <strong>Verordnung</strong> verboten sind,<br />

f) baulichen Anlagen jeder Art, soweit sie nicht nach<br />

anderen Bestimmungen dieser Ver-ordnung bereits<br />

genehmigungspflichtig oder verboten sind,<br />

2. Bodeneingriffe – ausgenommen Bohrungen – von 1<br />

bis 3 m unter Gelände, z.B. Gruben zur Stein-, Sand-,<br />

Kies- oder Tongewinnung, Ausgrabungen oder<br />

Ausschach-tungen, soweit sie nicht nach § 6 Abs.2<br />

Nr.3 dieser <strong>Verordnung</strong> verboten sind,<br />

3. Bohrungen von mehr als 3 m unter Gelände,<br />

4. das Lagern oder Verwenden radioaktiver Stoffe,<br />

5. das Anlegen von Gräben, die Wasser von außerhalb<br />

der Schutzzonen I oder II erhalten,<br />

6. das Entnehmen, Zutageleiten oder Zutage-fördern<br />

von Grundwasser aus Tiefen bis 10 m unter Gelände,<br />

ausgenommen erlaubnis- oder bewilligungsfreie<br />

Benutzungen.<br />

Quellenhinweis: Abl. Reg. Dt. <strong>1975</strong> S. 345-351


Bezirksregierung Detmold HSGV Bad Driburg- Bad Hermannsborn Seite 5<br />

(2) In der Zone II sind verboten<br />

1. das Errichten oder wesentliche Verändern von<br />

a) baulichen Anlagen zum dauernden Aufenthalt von<br />

Menschen oder von Tieren,<br />

ausgenommen Anlagen zum Betrieb der Bäder,<br />

b) Rohrleitungsanlagen im Sinne des § 19a Abs.1<br />

WHG zum Befördern wassergefährdender Stoffe<br />

im Sinne des § 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong>,<br />

c) gewerblichen Anlagen jeder Art,<br />

d) Anlagen jeder Art, in denen wassergefährdende<br />

Stoffe im Sinne von § 3 Nr.2a dieser <strong>Verordnung</strong><br />

anfallen,<br />

e) Friedhöfen,<br />

f) Kläranlagen, ausgenommen Hauskläranlagen oder<br />

Sammelgruben für flüssige Abfallstoffe für<br />

vorhandene bauliche Anlagen,<br />

g) Flugplätzen, militärischen Anlagen oder<br />

Übungsplätzen,<br />

h) Zelt-, Camping-, Sportplätzen, Badeanstalten,<br />

i) ortsfesten Dungstellen oder ortsfesten Gärfutteranlagen<br />

ohne einwandfreie Abwasserbeseitigung,<br />

(2) das Lagern, Ansammeln oder Ablagern von wassergefährdenden<br />

Stoffen im Sinne von § 3 Nr.2a dieser<br />

<strong>Verordnung</strong>, insbesondere von Ölen, Teeren,<br />

Phenolen, Giften, Industriesalzen oder Chemikalien,<br />

ausgenommen das Lagern fester Stoffe (Industriesalze,<br />

Chemikalien usw.) in geschlos-senen Räumen<br />

oder in verschlossenen Gefäßen,<br />

ferner ausgenommen das Verwenden chemi-scher<br />

Auftaumittel für den Winterdienst auf öffentlichen<br />

Straßen, Wegen oder Plätzen,<br />

3 Bodeneingriffe - ausgenommen Bohrungen - von<br />

mehr als 3 m unter Gelände oder durch die das<br />

Grundwasser dauernd oder zu Zeiten hoher<br />

Grundwasserstände freigelegt wird, z.B. Gruben zur<br />

Stein-, Sand-, Kies- oder Tongewinnung,<br />

Ausgrabungen oder Ausschachtungen,<br />

ausgenommen Bodeneingriffe bei genehmigten<br />

Kanalisationsmaßnahmen,<br />

4 das Bewässern landwirtschaftlich oder gärt-nerisch<br />

genutzter Flächen durch Verrieseln oder Verregnen<br />

von Abwasser, Gülle oder Jauche,<br />

ausgenommen das sachgemäße Ausbringen mt<br />

Jauchewagen oder –behältern zum Zwecke der<br />

Düngung in üblichem Umfang bei unverzüglich<br />

gleichmäßiger Verteilung,<br />

5 das Einleiten oder Versenken von Kühl- oder<br />

Abwasser, Jauche oder Gülle in den Untergrund, in<br />

das Grundwasser oder in oberirdische Gewässer,<br />

Gräben oder Mulden,<br />

6. das Einleiten von Niederschlags- oder Oberflächenwasser<br />

in den Untergrund<br />

<strong>7.</strong> das Entnehmen, Zutageleiten oder Zutagefördern von<br />

Grundwasser aus Tiefen von mehr als 10 m unter<br />

Gelände,<br />

8. das Aufstauen von Grund- oder Oberflächenwasser,<br />

9. das Durchführen militärischer Übungen,<br />

10. das Durchführen von unterirdischen Sprengungen,<br />

11. das Errichten oder Betreiben von Anlagen zur<br />

schadlosen Beseitigung von Abfallstoffen jeder Art<br />

sowie an Anlagen zum Lagern oder Behandeln von<br />

Altautos,<br />

12. das Vergraben, Verkippen, Lagern oder Ablagern von<br />

Tierleichen, Abfallstoffen oder Altautos, insbesondere<br />

von Müll, Schutt oder Fäkalien,<br />

13. das Verwenden der von der Biologischen Bundesanstalt<br />

in Braunschweig für die Anwendung in den<br />

„Teilen von Zuflußbereichen von Grundwassergewinnungsanlagen<br />

oder Trinkwassertalsperren, in denen<br />

weniger als 50 Tage Fließzeit nachgewiesen werden<br />

kann“ (entspricht Zone II) laut Ausweisung in der<br />

Gebrauchsanweisung (nach dem jeweils neuesten<br />

Stand) nicht zugelassenen Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs-<br />

oder Aufwuchsbekämpfungs-mittel<br />

bzw. das unsachgemäße Verwenden zuge-lassener<br />

Mittel dieser Art,<br />

14. das Ablagern radioaktiver Stoffe.<br />

§ 7<br />

Schutz in der Zone I<br />

(1) In der Zone I sind genehmigungspflichtig<br />

1.jedes Verändern der Bodenoberfläche,<br />

2. jedes Verändern der Heilquellen oder der Anlagen<br />

zur Nutzung der Heilquellen.<br />

(2) In der Zone I sind alle außer den in Abs. 1 genannten<br />

genehmigungspflichtigen Handlungen verboten,<br />

soweit sie nicht dem ordnungsgemäßen Betrieb, der<br />

Wartung oder Unterhaltung oder der behördlichen<br />

Überwachung der Anlagen der Heil-quellen dienen.<br />

(3) Das Betreten der Zone I ist nur den Per-sonen<br />

gestattet, die im Interesse der Heilquellen handeln<br />

oder mit behördlichen Überwachungsaufgaben<br />

betraut sind.<br />

§ 8<br />

Anzeigepflicht<br />

Die Eigentümer der bei Inkrafttreten dieser Ver-ordnung<br />

vorhandenen Anlagen innerhalb des Schutzgebietes,<br />

deren Errichtung nach dieser <strong>Verordnung</strong> genehmigungspflichtig<br />

oder verboten ist, sind verpflichtet, sie der<br />

unteren Wasserbehörde innerhalb einer Frist von 6<br />

Monaten nach Inkrafttreten der <strong>Verordnung</strong> anzuzeigen.<br />

§ 9<br />

Genehmigungen<br />

(1) Über die Genehmigungen nach § 3, § 4 Abs. 1, § 5<br />

Abs. 1, § 6 Abs. 1 und § 7 Abs. 1 entscheidet die<br />

untere Wasserbehörde im Einvernehmen mit dem<br />

Bergamt Hamm.<br />

(2) Dem Genehmigungsantrag sind Unterlagen in 4-<br />

facher Ausfertigung wie Beschreibung, Pläne,<br />

Zeichnungen und Nachweisungen beizufügen, soweit<br />

diese zur Beurteilung des Antrages erforderlich sind.<br />

Anträge, die mangelhaft sind oder ohne ausreichende<br />

Quellenhinweis: Abl. Reg. Dt. <strong>1975</strong> S. 345-351


Bezirksregierung Detmold HSGV Bad Driburg- Bad Hermannsborn Seite 6<br />

Unterlagen gestellt werden, können ohne weiteres<br />

zurückgewiesen werden, wenn der Antragsteller die<br />

ihm mitgeteilten Mängel innerhalb der ihm gesetzten<br />

Frist nicht behebt. Der Antragsteller ist auf diese<br />

Folgen hinzuweisen.<br />

(3) Die untere Wasserbehörde beteiligt das jeweilige Bad,<br />

dessen Quellen durch die Maßnahme berührt werden,<br />

und holt vor ihrer Entscheidung die Stellungnahme<br />

des Staatlichen Amtes für Wasser- und<br />

Abfallwirtschaft ein. Will die untere Wasserbehörde<br />

Bedenken des Staatlichen Amtes für Wasser- und<br />

Abfallwirtschaft nicht Rechnung tragen, so hat sie die<br />

Weisung der oberen Wasserbehörde einzuholen.<br />

(4) Die Genehmigung kann mit Bedingungen und<br />

Auflagen versehen und befristet werden. Sie kann<br />

zurückgenommen oder nachträglich mit zusätzlichen<br />

Anforderungen versehen oder weiteren Einschränkungen<br />

unterworfen werden, soweit es der Schutz der<br />

o.g. Heilquellen gebietet, das Heilquellenwasser im<br />

Rahmen dieser <strong>Verordnung</strong> vor nachteiligen<br />

Einwirkungen zu schützen, die bei der Erteilung der<br />

Geneh-migung nicht voraussehbar waren.<br />

(5) Die Genehmigung darf nur erteilt werden, soweit eine<br />

Gefährdung der Heilquellen nicht zu besorgen ist oder<br />

durch Auflagen bzw. Bedingungen verhütet werden<br />

kann.<br />

(6) Die Entscheidung ist dem Antragsteller zuzu-stellen.<br />

Sie ist mit einer Rechtsmittelbelehrung zu versehen<br />

und allen Beteiligten zu übersenden.<br />

wasserbe-hördliche Überwachung des Quellenschutzgebietes,<br />

insbesondere die Befolgung der Vorschriften<br />

dieser <strong>Verordnung</strong> und der nach ihr getroffenen<br />

Anordnungen sowie die Beobachtung des Gewässers<br />

und des Bodens gem. § 19 Abs.2 Nr.2, § 21 WHG<br />

und §§ 79, 80 und 130 LWG zu dulden.<br />

(2) Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten haben zu<br />

dulden, daß rechtmäßig erstellte bestehende Anlagen<br />

und sonstige Einrichtungen an die Vorschriften der<br />

<strong>Verordnung</strong> angepaßt oder beseitigt werden. Sie<br />

haben ferner zu dulden, daß Hinweis-, Warn-, Gebotsund<br />

Verbots-zeichen aufgestellt, unterhalten oder<br />

beseitigt werden.<br />

(3) Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von<br />

Grund-stücken in den Schutzzonen I bis IV sind<br />

darüber hinaus verpflichtet, zu dulden,<br />

1. die Errichtung und Unterhaltung von Anlagen zur<br />

Sicherung gegen Überschwemmungen,<br />

2. Erdaufschüttungen und das Auffüllen von Vertiefungen<br />

der Erdoberfläche (Bohrungen, Mulden<br />

u.a.),<br />

3. die Anlage und den Betrieb von Grundwasserbeobachtungsbrunnen.<br />

(4) Die obere Wasserbehörde ordnet – im Einvernehmen<br />

mit dem Landesoberbegamt NW in Dortmund –<br />

gegenüber den betroffenen Eigentümern oder<br />

Nutzungsberechtigten die gem. Abs. 2 und 3 zu<br />

duldenden Maßnahmen durch schrift-lichen Bescheid<br />

an. Der Bescheid ist mit einer Rechtsmittelbelehrung<br />

zu versehen und dem Duldungspflichtigen sowie den<br />

Bädern zuzustellen.<br />

§ 10<br />

Befreiungen<br />

(1) Die obere Wasserbehörde kann auf Antrag – im<br />

Einvernehmen mit dem Landesoberbergamt NW in<br />

Dortmund – von den Verboten dieser <strong>Verordnung</strong><br />

Befreiung erteilen, wenn<br />

1. Gründe des Wohls der Allgemeinheit die<br />

Abweichung erfordern oder<br />

2. das Verbot zu einer offenbar nicht beabsich-tigten<br />

Härte führt und die Abweichung mit den Belangen<br />

des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere des<br />

Heilquellenschutzes im Sinne dieser <strong>Verordnung</strong><br />

vereinbar ist.<br />

(2) Den Bädern kann auf Antrag von der unteren Wasserbehörde<br />

Befreiung von den Genehmigungspflichten<br />

und Verboten dieser <strong>Verordnung</strong> erteilt<br />

werden, soweit dies zum Betrieb der Anlagen der<br />

Heilquellen erforderlich und mit den Belangen des<br />

Wohls der Allgemeinheit vereinbar ist.<br />

(3) Für die Erteilung der Befreiung gelten die Vorschriften<br />

des § 9 entsprechend.<br />

§ 11<br />

Duldungspflicht<br />

(1) Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von<br />

Grund-stücken im Quellenschutzgebiet haben die<br />

§ 12<br />

Entschädigung<br />

Stellt die Anordnung nach dieser <strong>Verordnung</strong> eine<br />

Enteignung dar, so befindet die obere Was-serbehörde<br />

auf Antrag des Betroffenen über die Ent-schädigung gem.<br />

§ 19 Abs.3, § 20 WHG und § 24 Abs.4, §§ 20, 95, 101 ff.,<br />

115 LWG.<br />

§ 13<br />

Andere Rechtsvorschriften<br />

Die in der <strong>Verordnung</strong> über das Lagern wassergefährdender<br />

Flüssigkeiten (Lagerbehälter-Verord-nung)<br />

<strong>vom</strong> 19. April 1968 (GV.NW. S. 158/SGV. NW. 232) und in<br />

anderen Rechtsvorschriften vorgesehenen Anzeige-,<br />

Genehmigungs- oder anderen behördlichen Zulassungspflichten,<br />

Beschränkungen und Verbote bleiben unberührt.<br />

§ 14<br />

Ordnungswidrigkeiten<br />

(1) Ordnungswidrig im Sinne von § 41 Abs.1 Nr.2 WHG, §<br />

123 Abs.1 Nr.3 LWG handelt, wer vorsätzlich oder<br />

fahrlässig eine nach § 3, § 4 Abs.1 oder § 5 Abs.1, § 6<br />

Abs.1 oder § 7 Abs.1 dieser <strong>Verordnung</strong> genehmigunspflichtige<br />

Handlung ohne die Genehmi-gung nach § 9<br />

vornimmt.<br />

Quellenhinweis: Abl. Reg. Dt. <strong>1975</strong> S. 345-351


Bezirksregierung Detmold HSGV Bad Driburg- Bad Hermannsborn Seite 7<br />

(2) Ordnungswidrig im Sinne von § 41 Abs.1 Nr.2 WHG<br />

handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig eine nach § 4<br />

Abs.2, § 5 Abs.2, § 6 Abs.2 oder § 7 Abs.2 dieser<br />

<strong>Verordnung</strong> verbotene Handlung ohne die Befreiung<br />

nach § 10 vornimmt.<br />

(3) Ordnungswidrig im Sinne des § 33 des Ordnungsbehördengesetzes<br />

(OBG) in der Fassung <strong>vom</strong><br />

28.10.1969 (GV. NW. S. 732/SGV. NW. 2060) handelt,<br />

wer der Anzeigepflicht des § 8 dieser <strong>Verordnung</strong> nicht<br />

nachkommt, die Höhe der Geldbuße bemißt sich nach<br />

§ 13 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG)<br />

<strong>vom</strong> 24. Mai 1968 (BGBl. I S. 481).<br />

§ 15<br />

Inkrafttreten<br />

(1) Diese <strong>Verordnung</strong> tritt am 15. November <strong>1975</strong> in Kraft.<br />

(2) Am Tage des Inkrafttretens dieser <strong>Verordnung</strong> werden<br />

die folgenden <strong>Verordnung</strong>en aufgehoben:<br />

1. Gemeinsamer Beschluß des Oberbergamtes Dortmund<br />

<strong>vom</strong> 8. April 1910 und des Regierungspräsidenten<br />

Minden <strong>vom</strong> 26. März 1910 bezüglich des<br />

Schutzes der Mineralquellen von Bad Driburg ABl.<br />

Reg. Minden 1910, S. 127);<br />

2. Gemeinsamer Beschluß des Oberbergamtes Dortmund<br />

<strong>vom</strong> 21. September 1932 und des<br />

Regierungs-präsidenten Minden <strong>vom</strong> 10. September<br />

1932 bezüglich des Schutzes der Heilbrunnen<br />

in Bad Hermannsborn,<br />

3. Gemeinsamer Beschluß des Oberbegamtes Dortmund<br />

<strong>vom</strong> 13. Januar 1956 und des Regierungspräsidenten<br />

Detmold <strong>vom</strong> 2<strong>7.</strong> Dezember 1955<br />

bezüglich des Schutzes der Heilbrunnen in Bad<br />

Hermannsborn (ABl. Reg. Dt. 1956, S. 95);<br />

4. <strong>Verordnung</strong> des Regierungspräsidenten Det-mold<br />

<strong>vom</strong> 21. <strong>Oktober</strong> 1960 bezüglich des künftigen<br />

Quellenschutzgebietes Bad Driburg – Bad Hermannsborn<br />

(ABl. Reg. Dt. 1960, S. 174);<br />

5. <strong>Verordnung</strong> des Regierungspräsidenten Detmold<br />

<strong>vom</strong> 3. Dezember 1974 bezüglich der vorläufigen<br />

Anordnung von Genehmigunspflichten imneu zu<br />

ordnenden Quellenschutzgebiet Bad Driburg – Bad<br />

Hermannsborn (ABl. Reg. Dt. 1974, S. 450).<br />

Detmold, den <strong>7.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>1975</strong><br />

Az.: 54.1-85.24.06/B 2<br />

Der Regierungspräsident<br />

- Obere Wasserbehörde -<br />

In Vertretung<br />

gez. Winter<br />

Quellenhinweis: Abl. Reg. Dt. <strong>1975</strong> S. 345-351

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