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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: Zur <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

nächstfolgenden Handlungsschritte bzw. für die Analyse <strong>und</strong> Behebung <strong>von</strong> kleineren<br />

Störungen im Handlungsablauf (z. B. bei Umweltvariation: taktische Anpassung).<br />

Die Qualitätsdimensionen der Realisationsphase stehen im engen Zusammenhang mit<br />

jenen der Handlungsplanung. So wird beispielsweise die Chance <strong>zur</strong> eigenständigen<br />

Rekodierung <strong>von</strong> Handlungsprogrammen <strong>und</strong> <strong>zur</strong> fortlaufenden Regulation des eigenen<br />

Handelns wesentlich durch die Weite des Handlungsweges bzw. die Antizipationsweite<br />

der Handlungsplanung bestimmt.<br />

(5) Die abschließende Kontrolle <strong>und</strong> Bewertung des Handlungsergebnisses stellt den Rückbezug<br />

<strong>zur</strong> Orientierungs- <strong>und</strong> Zielbildungsphase her. Aus didaktischer Sicht kann hier<br />

eine Skala angelegt werden, die bezüglich der Kontrolle zwischen den Polen<br />

− Selbstkontrolle - Fremdkontrolle<br />

− objektivierte Messung - subjektive Einschätzung<br />

liegt. Hinsichtlich der Bewertung wäre zu differenzieren nach der Bezugsnorm,<br />

beispielsweise in bekannter Art (vgl. z. B. SCHWARZER 1981; KLAUER 1987, S. 4)<br />

hinsichtlich der Orientierung<br />

− an der curricularen Norm (kriterienorientiert),<br />

− an der individuellen Norm (individualnormorientiert),<br />

− an der sozialen Norm (sozialnormorientiert),<br />

<strong>und</strong> nach dem Bewertungsverfahren:<br />

− Selbstbewertung<br />

− diskursive Bewertung -<br />

− Fremdbewertung.<br />

Die hier aufgeführten Gesichtspunkte scheinen zum Teil nur schwer übertragbar auf<br />

schulische Unterrichtssituationen, doch dürfte dies bei näherer Betrachtung eher der<br />

Restringiertheit der traditionellen didaktischen Arrangements anzulasten sein als der<br />

Begrenztheit des Handlungsmodells.<br />

<strong>4.</strong>2.<strong>4.</strong>4 Zum Reflexions- <strong>und</strong> Systematisierungsniveau des Lernhandelns<br />

Wenn da<strong>von</strong> gesprochen wird, daß Lernen auf Erfahrungen beruht, die der Lernende in der Interaktion<br />

mit seiner gegenständlichen <strong>und</strong> sozialen Umwelt macht, so läßt sich dies im Sinne<br />

unserer kognitivistisch-interaktionistischen Position noch zuspitzen: Die wohl wichtigste<br />

Erfahrung, die der Lernende machen kann, ist die mit sich selbst, also die Erfahrung damit, ob<br />

eigenes Wissen <strong>und</strong> Können sich in der handelnden Auseinandersetzung mit der Umwelt<br />

bewähren. Aber erst indem der Mensch diese Erfahrung absichtsvoll auswertet, indem er sich<br />

selbst, seine Kompetenzen, seine Handlungserfahrungen, sein Wissen, aber auch seine<br />

Werthaltungen <strong>und</strong> Emotionen zum Gegenstand seines (Nach-) Denkens macht, entfaltet er<br />

seine spezifische Möglichkeit der Reflexivität.<br />

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