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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: Zur <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

Sachbezogene<br />

Tätigkeit<br />

Symbolische<br />

Tätigkeit<br />

Reale Tätigkeit<br />

Soziale<br />

(personenbezogene)<br />

Tätigkeit<br />

Herstellende<br />

(praktische)<br />

Tätigkeit<br />

Darstellende<br />

(betrachtende)<br />

Tätigkeit<br />

Abbildung 33: Drei Dimensionen der Tätigkeit im Unterricht nach Aebli (1987, S. 22)<br />

AEBLI (ebenda, S. 25) hebt nunmehr hervor, daß sich auf der Gr<strong>und</strong>lage dieses Ordnungssystems<br />

- das auf alle Formen menschlicher Tätigkeit, nicht allein auf das Lernhandeln zu beziehen<br />

sei - acht Tätigkeitsformen kombinieren, aber auch „acht Formen des Wissens <strong>und</strong><br />

Könnens“ erkennen lassen:<br />

„Die obere, waagerecht liegende Scheibe des Würfels stellt offensichtlich das Sachwissen<br />

<strong>und</strong> das sachliche Können dar, das der Schüler im Zusammenhang mit seinen<br />

sachbezogenen Tätigkeiten erwirbt. Die untere Scheibe repräsentiert das soziale, also<br />

zwischenmenschliche <strong>und</strong> gesellschaftliche Wissen <strong>und</strong> Können. Die linke, nach<br />

hinten laufende Scheibe steht für das praktische Wissen <strong>und</strong> Können des Schülers. Es<br />

befähigt ihn, produktiv herstellend tätig zu sein. Die rechts daneben stehende Scheibe<br />

stellt das Wissen dar, das wir über Menschen <strong>und</strong> Dinge erwerben. Man kann es das<br />

Weltwissen des jungen Menschen nennen. Die vordere querstehende Scheibe<br />

schließlich repräsentiert das im direkten Kontakt mit der Realität erworbene Wissen<br />

<strong>und</strong> Können, während die hintere Scheibe das sprachlich <strong>und</strong> mit anderen<br />

symbolischen Mitteln erworbene Wissen <strong>und</strong> Können darstellt“.<br />

Diese Systematik darf nun nicht in der Weise mißdeutet werden, als ob sie den Anspruch<br />

erhöbe, psychische Realität darzustellen. Sie dient uns vielmehr dazu, die Frage präziser<br />

klären zu können, welcher Art die Tätigkeiten <strong>und</strong> das Wissen sind, die schulisches Lernen<br />

prägen, <strong>und</strong> welcher Art diese sein sollten.<br />

Die Frage nach Schwerpunkten <strong>und</strong> Einseitigkeiten in der Art schulischer Lernhandlungen läßt<br />

sich wohl so beantworten, daß symbolische Tätigkeiten der darstellenden Art weit überwiegen,<br />

während herstellende Tätigkeiten, reale Tätigkeiten <strong>und</strong> vor allem deren Kombination,<br />

nämlich „Tätigkeiten, die in die Wirklichkeit eingreifen <strong>und</strong> neue Tatbestände herstellen“<br />

(ebenda, S. 23), weithin unterrepräsentiert sind. Genau diese jedoch dominieren im Ernstfall<br />

in der außerschulischen Lebenspraxis.<br />

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