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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: Zur <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

verhalte <strong>und</strong> Zusammenhänge (vgl. ACHTENHAGEN 1984a, S. 170ff.; REETZ 1984a, S. 28ff.;<br />

REBMANN 1993).<br />

− Das Überwiegen einer verengten „Schreib- <strong>und</strong> Ladentischperspektive“ (REETZ/WITT<br />

1974, S. 189) oder anders ausgedrückt: Die mangelnde Verknüpfung<br />

unternehmenspolitischer <strong>und</strong> -strategischer Fragestellungen mit Inhalten aus dem<br />

kaufmännisch-operativen Bereich (vgl. REBMANN 1993).<br />

− Die Strukturierung <strong>von</strong> Inhalten unter dem Aspekt der begriffssystematischen Ordnung <strong>und</strong><br />

Vollständigkeit anstelle einer problem- bzw. situationsbezogenen Integration <strong>von</strong><br />

Wissenselementen (vgl. SIEVERS 1984; REBMANN 1993).<br />

Im Gegensatz <strong>zur</strong> Frage nach Art <strong>und</strong> Inhalt der Lerngegenstände betreffen die Faktorenkomplexe<br />

(2) <strong>und</strong> (3) direkter die unterrichtliche Umsetzung dieser Inhalte. Sie lassen sich damit<br />

auch unmittelbarer auf das Lernhandeln <strong>von</strong> Schülern beziehen, denn über die objektive<br />

Repräsentation der Lerngegenstände <strong>und</strong> vor allem über die Art ihrer subjektiven<br />

<strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> Behandlung im Zuge des Lernhandelns gewinnen sie ihre individuelle<br />

Bedeutung <strong>und</strong> Relevanz. Zugleich sind die Fragen nach der Art der<br />

Gegenstandsrepräsentation <strong>und</strong> der Aneignungstätigkeit bereits auf einer relativ<br />

inhaltsunspezifischen Ebene zu beantworten.<br />

Zu (2)<br />

Präsentation der Lerngegenstände<br />

Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich zunächst auf die Frage, wie den Schülern<br />

durch die Art der Präsentation der Lerngegenstände im Unterricht ein Maximum an<br />

signifikanter Erfahrung im Hinblick auf diese Lerngegenstände zu ermöglichen ist. Wir<br />

können dabei unmittelbar an die vorhergehenden Ausführungen anschließen, weil ja die<br />

Lernobjekte (die definitionsgemäß die Lerngegenstände repräsentieren) nur vermittelt über<br />

das Lernhandeln der Schüler erfahrungswirksam werden. In diesem Sinne wird danach zu<br />

fragen sein, wie über die Gestaltung <strong>von</strong> Lernobjekten, Lernaufgaben <strong>und</strong>/oder komplexen<br />

Lernumwelten die Prozesse der Herstellung <strong>und</strong> der Darstellung <strong>von</strong> Komplexionen auf der<br />

Ebene konkreter Lerntätigkeiten gefördert werden können.<br />

Es scheint uns zu diesem Zweck sinnvoll, zwei Repräsentationsaspekte zu unterscheiden: (a)<br />

Den Aspekt der medialen Repräsentation des Lerngegenstandes, d. h. im wesentlichen die<br />

Frage, auf welchem Abstraktionsniveau dessen einzelne Elemente oder das ganzheitliche<br />

Gefüge abgebildet werden. Dem entspricht in der allgemeinen Modelltheorie die Frage nach<br />

dem Grad der „materialen Originalangleichung eines Modells“ oder der „Isohylie“ (vgl.<br />

STACHOWIAK 1980b, S. 31), wobei der Lerngegenstand als Original <strong>und</strong> das Lernobjekt als<br />

darauf bezogenes Modell anzusehen wäre; (b) den Aspekt der strukturellen Repräsentation,<br />

d. h. die Frage, auf welchem Komplexitätsniveau die Beziehungen zwischen einzelnen<br />

Elementen bzw. innerhalb des ganzheitlichen Gefüges abgebildet werden. Modelltheoretisch<br />

entspräche dem die Frage nach dem Ausmaß der „strukturellen Originalangleichung eines<br />

Modells“ bzw. der „Isomorphie“(vgl. ebenda).<br />

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