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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: Zur <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

Im Zuge der Handlungsausführung erfolgt die Exteriorisierung des Handlungsplanes, d h. die<br />

direkte Einwirkung des Handelnden auf seine Umwelt, indem einzelne Handlungen durch eine<br />

geordnete Folge <strong>von</strong> Operationen <strong>und</strong> Bewegungen realisiert werden.<br />

Während in Verlauf der Handlungsplanung - des „inneren Handelns“ - ein Aktionsprogramm<br />

dadurch entworfen <strong>und</strong> intern simuliert wurde, daß innere Abbilder auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />

individuellen Sach- <strong>und</strong> Handlungswissens <strong>und</strong> generativer Strategien (abstrakterer<br />

Aktionsprogramme) ineinander überführt wurden, so wird es in der Handlungsausführung - im<br />

„äußeren Handeln“ - erforderlich, diese „Übergänge“ zwischen den Abbildern (den<br />

Zwischenzielen) durch eigenes Einwirken auf die Außenwelt zu verwirklichen. In diesem<br />

Sinne kann der Unterschied zwischen dem inneren <strong>und</strong> dem äußeren Handeln letztlich auf<br />

Unterschiede im der „Dekodierung“ <strong>von</strong> Aktionsprogrammen <strong>zur</strong>ückgeführt werden: Bei der<br />

Handlungsausführung wird das Aktionsprogramm bis <strong>zur</strong> Regulation <strong>von</strong> Muskelbewegungen<br />

hin entschlüsselt, während beim inneren Handeln im Dienste einer möglichst großen<br />

Antizipationsweite versucht wird, den Dekodierungsprozeß auf einer möglichst hohen Ebene<br />

im Hierarchiegefüge abzubrechen bzw. bereits detaillierter entworfene Aktionsprogramme<br />

wieder in Form verdichtender Superzeichen zu rekodieren (vgl. HACKER 1978, S. 90 ff.;<br />

SCHNOTZ 1979, S. 79ff.).<br />

Mit der Handlungsausführung wird das im operativen Modell entworfene <strong>und</strong> gespeicherte<br />

Aktionsprogramm einer Handlung als Sequenz <strong>von</strong> untergeordneten VVR-Einheiten abgearbeitet.<br />

Insofern einzelne Elemente dieses Aktionsprogramms (also einzelne VVR-Einheiten)<br />

komplexe Superzeichen sind, die wiederum eine Verdichtung untergeordneter Aktionsprogramme<br />

darstellen, müssen diese Superzeichen im Verlauf der Handlungsausführung<br />

„dekodiert“ werden. Die Dekodierung wird dabei einen gewissen Vorlauf vor der Realisation<br />

haben müssen, um Stockungen im Handlungsablauf zu vermeiden, um auf veränderte<br />

Handlungsbedingungen angemessen reagieren zu können oder um eventuelle Planungsfehler<br />

rechtzeitig zu entdecken (vgl. SCHNOTZ 1979, S. 82).<br />

Den Zusammenhang <strong>von</strong> ausgreifender Planungsweite <strong>und</strong> notwendiger Detaillierung des Aktionsprogramms<br />

im Zuge der Handlungsrealisation hat SCHNOTZ schematisch veranschaulicht:<br />

noch nicht<br />

dekodierter<br />

Teil des<br />

Aktionsprogramms<br />

a<br />

x<br />

x x<br />

w<br />

x<br />

a = Stand der äußeren Handlungsausführung<br />

w = "Warteschlange" der Effektorimpulse<br />

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