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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: Zur <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

2. Komponente: Bewußter Wechsel der Abstraktionsebene, um generalisiertes<br />

Wissen für die Lösung spezifischer Probleme heranziehen zu können <strong>und</strong> um den<br />

strukturellen Kern der Problemsituation klarer identifizieren zu können.<br />

Insbesondere die Regeln 1, 3 <strong>und</strong> 12 stehen für diese Komponente.<br />

3. Komponente: Bewußte Reflexion des eigenen Vorgehens bei der Problemlösung,<br />

verb<strong>und</strong>en mit ständig wiederkehrenden Vergegenwärtigungen des erreichten<br />

Standes bei der Problemlösung. Diese Betonung der metakognitiven bzw.<br />

„metastrategischen“ Komponenten (vgl. hierzu z. B. die Beiträge bei<br />

WEINERT/KLUWE 1984 oder MANDL/FRIEDRICH 1992) kommt am stärksten in den<br />

Regeln 4, 9, 11 <strong>und</strong> 13 zum Ausdruck.<br />

(3) Lernergebnisse, die in einer Verbesserung der „Antizipationsweite der Planung“ durch<br />

die Bildung komplexerer Problemraumrepräsentationen <strong>und</strong> Problemlösestrategien bestehen,<br />

bilden die dritte Möglichkeit <strong>zur</strong> Verbesserung der Fähigkeit <strong>zur</strong> antizipativen<br />

<strong>und</strong> problemlösenden Generierung <strong>von</strong> Handlungsplänen. Zur Erläuterung sei hier zunächst<br />

an die Aussage erinnert, daß Probleme im Handlungskontext i. d. R. nicht nur<br />

eine Barriere aufweisen, sondern aus einer Folge <strong>von</strong> Barrieren durchaus unterschiedlicher<br />

Art bestehen. Diese Teilprobleme sind nicht unabhängig <strong>von</strong>einander. Vielmehr<br />

ist da<strong>von</strong> auszugehen, daß mit der ersten Problemlösung im Handlungsverlauf Entscheidungen<br />

getroffen werden, die das weitere Handlungsfeld (bzw. Problemfeld)<br />

determinieren. Das Handlungsfeld-Modell <strong>von</strong> OESTERREICH (1981), das wir in<br />

Abbildung 30 vereinfacht darstellen, veranschaulicht diesen Sachverhalt.<br />

Da das Handlungsfeld im Zuge der Problemlösung intern aufgebaut <strong>und</strong> repräsentiert<br />

wird, kann dieses zugleich als Problemraum interpretiert werden (vgl. z. B. die<br />

Darstellung bei DÖRNER et al. 1983, S. 31).<br />

K1<br />

t1<br />

H11<br />

1.<br />

K1<br />

t2<br />

H11<br />

.8<br />

.1<br />

K1<br />

t3<br />

1.<br />

H12<br />

H12<br />

.6<br />

.7<br />

H1<br />

1.<br />

K to<br />

H2<br />

.2<br />

K2<br />

t3<br />

1.<br />

.6<br />

.2<br />

H21<br />

H21<br />

.6<br />

.4<br />

K2 t1<br />

H22<br />

H23<br />

.6<br />

.9<br />

K2 t2<br />

H22<br />

H23<br />

.4<br />

.8<br />

K3<br />

t3<br />

="ZK"<br />

Abbildung 30: Das Handlungsfeld-Modell ÖSTERREICHs (1981, S. 38) als Feld möglicher Handlungen<br />

(H) <strong>und</strong> möglicher Konsequenzen (K). An den Pfeilen sind die Wirkwahrscheinlichkeiten der jeweiligen<br />

Handlungen angegeben. Die Wirkwahrscheinlichkeit eines Handlungsweges <strong>zur</strong> angestrebten<br />

Zielkonsequenz „ZK“ im Zeitpunkt t 3 ergibt sich aus der multiplikativen Verknüpfung der Wirkwahrscheinlichkeiten<br />

der einzelnen Teilhandlungen.<br />

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