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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: Zur <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

Regel 4: „Verschaffe dir den bestmöglichen Überblick über die Gegebenheiten<br />

des Problems! Die Fragen lauten: Was ist gegeben?<br />

Was<br />

habe ich <strong>zur</strong> Verfügung? Was könnte man an Material<br />

beschaf- fen? Und: Was weiß ich zu diesen Problemen? Was<br />

kann ich?“<br />

Regel 5: „Kennzeichne das Problem!...Wichtig ist es ..., die Lücke, den<br />

Widerspruch, die Komplikation konkret <strong>und</strong> spezifisch zu fassen.“<br />

Regel 6: „Suche die geeignete Repräsentation für das Problem!“<br />

Regel 7: „Präzisiere Deine Frage!“<br />

Regel 8: „Arbeite nicht nur vom Gegebenen zum Gesuchten vorwärts,<br />

sondern ebenso sehr vom Gesuchten zum Gegebenen<br />

rückwärts.“<br />

Regel 9: „Prüfe den Fortschritt Deiner Lösung“. Versuche immer wieder<br />

Übersicht über den Verlauf der Problemlösung zu gewinnen.“<br />

Regel 10: „Geh auf Holzwegen nur so weit als nötig <strong>zur</strong>ück! ... Die<br />

Annahme ist, daß der Anfang des Weges, der am Ende falsch<br />

war, durchaus richtig gewesen sein kann.“<br />

Regel 11: „Benutze alle Daten!“ <strong>und</strong> „Überlege Dir, was Du tust...“.<br />

Regel 12: „Wenn Du die Aufgabe nicht lösen kannst, suche eine verwandte<br />

Aufgabe! Suche eine speziellere Aufgabe! Oder: Suche eine<br />

allgemeinere Aufgabe!... Es geht dann um den Transfer eines<br />

Lösungsprinzips, um die Nutzung unseres vorhandenen<br />

Wissens“; es geht um Analogien <strong>und</strong> um Analogieschlüsse.<br />

Regel 13: „Wenn Du ein Problem gelöst hast, gehe nicht <strong>zur</strong> Tagesordnung<br />

über, sondern blicke auf die Problemlösung <strong>zur</strong>ück <strong>und</strong><br />

versuche, aus ihr zu lernen.“<br />

Bei genauerer Betrachtung dieser „Heuristiken des Problemlösens“ lassen sich drei<br />

in verschiedenen Regeln wiederkehrende, sich zum Teil auch ergänzende oder<br />

überlappende Komponenten identifizieren, <strong>von</strong> deren Berücksichtigung sich AEBLI<br />

eine Verbesserung der Problemlösefähigkeit verspricht:<br />

1. Komponente: Flexibilisierung bei der gedanklichen Bewegung im Komplexionsbereich:<br />

Problemlösen <strong>und</strong> Handeln erfolgen dadurch, daß Elemente<br />

zielgerichtet zueinander in Beziehung gesetzt werden, d. h. daß Komplexionen<br />

erzeugt werden. Die Stärke des Denkens, des Problemlösens besteht darin, daß es<br />

reversibel, also umkehrbar, nicht der zeitlichen Linearität unterworfen ist. Dies<br />

bezieht sich sowohl auf einzelne Schritte im Transformationsprozeß als auch auf<br />

die Problemlösung insgesamt. Die Nutzung dieser Flexibilitätsquelle ist ein<br />

Element der Heuristik, das insbesondere in den Regeln 8 bis 10 zum Ausdruck<br />

kommt. Eine andere Quelle der Flexibilität liegt darin, daß der Auflösungsgrad der<br />

internen Repräsentation systematisch variiert werden kann, daß denkend<br />

begriffliche Superzeichen erzeugt <strong>und</strong> bei Bedarf auch wieder aufgelöst (analysiert)<br />

werden können. AEBLI fordert mit den Regeln 1 bis 7 <strong>und</strong> 11 dazu auf, dieses<br />

Potential <strong>zur</strong> Fokussierung bewußt zu nutzen.<br />

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